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Di, 28. März 2006, 13:38

Peter Quinn sagt Sandalen den Kampf an

Peter Quinn, ehemaliger IT-Chef des US-Staates Massachusetts, hält ein angemessenes Auftreten für die Akzeptanz von Open Source für wichtig.

Quinn machte im Vorfeld der ersten Linux World Expo in Sydney, wo er als Referent sprechen wird, seine Unterstützung für Open Source deutlich. Das Auftreten von Entwicklern in Sandalen und mit Pferdeschwanz ist seiner Ansicht nach für die Akzeptanz von freier Software wie Linux in Unternehmen und Behörden schädlich. So gebe freie Software eine unprofessionelles Erscheinungsbild ab, was manche mögliche Anwender abschrecke.

Er sieht nun nach eigenen Angaben, dass die Open-Source-Vertreter sich mittlerweile angemessener aufführen, doch ihnen den Slogan »Dress for success« einzuimpfen, war ein »schwieriger Erziehungsprozess«.

Im öffentlichen Sektor, zumindest in den USA, sieht er jedoch auch noch andere Faktoren, die den Erfolg von freier Software begrenzen. Aus politischen Gründen kann man es nicht immer öffentlich zeigen, dass man freie Software einsetzt, inoffiziell ist freie Software aber verbreiteter als angenommen. Die politischen Gründe manifestieren sich oft in Lobby-Kampagnen der proprietären Anbieter, die mit viel Geld und Ressourcen gegen alles vorgehen, was ihren Interessen im Weg steht.

Bittere Vorwürfe erhebt Quinn gegen die Leiter der IT-Abteilungen, aber auch gegen die IT-Mitarbeiter allgemein, die es versäumen, die Vorteile von freier Software in ihren Organisationen effektiv zu vertreten. Wie viele andere sieht auch Quinn in freier Software hervorragende Geschäftschancen.

Bei anderer Gelegenheit forderte Quinn, dass alle Leiter, die offene Standards nicht unterstützen, zurücktreten sollten. Zu freier Software merkte er an, dass sie langfristig verfügbar, sicherer, billiger und von höherer Qualität als proprietäre Software sei. Quinn hatte vor seinem Rücktritt in Massachusetts ein vollständiges Umschwenken auf offene Dateiformate in die Wege geleitet und war für die Installation von 50.000 Desktop-Rechnern auf Open-Source-Basis mit verantwortlich. Sein Rücktritt erfolgte nach einer Microsoft-gesteuerten Lobby-Kampagne. Die dabei gegen ihn erhobenen Anschuldigungen erwiesen sich als falsch.

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