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Mi, 19. April 2006, 08:48

Software::Datenbanken

Solid kündigt Storage Engine für MySQL an

Solid Technology will im Rahmen seiner Open-Source-Strategie eine freie Version seiner Datenbank-Engine als Storage Engine für MySQL bereitstellen.

Bereits seit vielen Jahren ist Solid Technology mit seiner Unternehmens-SQL-Datenbank solidDB auch unter Linux präsent. Trotz angeblich drei Millionen Einsätzen weltweit gehört die Datenbank zu den weniger bekannten. Einige ihrer Features sind sehr hohe Zuverlässigkeit, wie sie von Telekommunikationsanbietern benötigt wird, Online-Backups, schnelle Wiederherstellung nach einem Stromausfall, Benutzerrollen, Abfrage-Optimierung, Unterstützung von Blobs, konkurrierende Zugriffe, Transaktionen und Versionierung. Bisher war sie unter einer proprietären Lizenz verfügbar.

Nun soll eine unter GPL stehende Version der Engine in MySQL eingebaut werden. Ein Prototyp der »solidDB Storage Engine for MySQL« soll am 24. April zum Download bereitstehen. Eine Betaversion des Quellcodes soll ab Juli angeboten werden, und mit der Fertigstellung des Codes rechnet das finnische Unternehmen Ende des Jahres. Eine erste Demonstration der Engine soll es bereits am 26. April auf der MySQL-User-Konferenz geben, die in Santa Clara in Kalifornien stattfindet. Die proprietäre Version von solidDB soll weiterhin gepflegt und angeboten werden.

MySQL dürfte sich über den Zuwachs an Storage-Engines ebensosehr freuen wie die Benutzer und Kunden. Denn nachdem Oracle die Open-Source-Unternehmen SleepyCat, Hersteller der Berkeley DB, und InnoDB, Hersteller der gleichnamigen SQL-Engine, geschluckt hat, befinden sich zwei der drei wichtigsten Storage-Engines von MySQL in der Hand eines Konkurrenten. Die eigene Storage-Engine MyISAM ist zwar sehr schnell, aber nicht transaktionsfähig.

Prinzipiell stehen sowohl SleepyCat als auch InnoDB unter der GPL und können daher von MySQL unabhängig von Oracle weiterentwickelt werden. Die unter der GPL stehende MySQL-Datenbank ist somit nicht in Gefahr. Jedoch macht MySQL einen guten Teil seines Umsatzes, indem es MySQL mit einer proprietären Lizenz anbietet. Für diese Variante benötigt das Unternehmen entsprechende Lizenzen von SleepyCat und InnoDB. Man kann sich leicht ausmalen, dass diese Lizenzen in Zukunft nicht mehr erneuert oder plötzlich sehr viel teurer werden.

Um dem entgegenzuwirken, hatte sich MySQL kürzlich mit der Firma Netfrastructure verstärkt und einen renommierten Datenbankentwickler, Jim Starkey, ins Boot geholt. Noch ist nicht bekannt, ob Starkey eine weitere Storage Engine für MySQL entwickelt, eine vorhandene integriert oder andere Aufgaben erfüllt. Mit MaxDB verfügt MySQL noch über eine weitere, sehr leistungsfähige SQL-Datenbank, die von SAP übernommen und unter die gleiche Lizenz wie MySQL gestellt wurde.

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