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Di, 25. April 2006, 13:01

Unternehmen

Scott McNealy gibt seine Führung ab

Scott McNealy, der jahrelang die Geschicke von Sun leitete, überlässt sein Amt dem bisherigen Chief Operations Officer (COO) Jonathan Schwartz.

Sun

Zusammen mit Vinod Khosla, Bill Joy und Andy Bechtolsheim gründete McNealy 1982 mit 28 Jahren das Unternehmen »Stanford University Network (SUN)«. Zwei Jahre später übernahm er die Führung und etablierte das Unternehmen als Börsenliebling der High-Tech-Händler. Mit leistungsfähigen und vergleichsweise günstigen Workstations rollte Sun den Markt der Großen auf. Während die Konkurrenz teilweise auf veraltete Technik setzte, brillierte Sun vor allem durch starke technologische Visionen. Die beginnende Internet-Ära bescherte Sun einen wahren Boom und verhalf dem Unternehmen zu einer durchaus ansehnlichen Größe im Server-Markt. Durch sein starkes Engagement für Java sorgte Sun Microsystems darüber hinaus unter McNealys Führung für viel Wirbel. Auch die Freigabe von diversen Applikationen und Technologien, unter anderem OpenOffice.org, Solaris oder zuletzt UltraSPARC, sorgte teilweise für Entzückung, nicht nur in der Community, sondern auch bei den Börsenhändlern.

Seit geraumer Zeit ist es um Sun aber nicht mehr gut bestellt. Die alten Visionäre verließen das Unternehmen. Die neue Strategie von Sun, Technologien im Quellcode zu veröffentlichen, überzeugt weder die Analysten noch die Community. Mal für Linux, mal gegen Linux und besonders gegen Red Hat, verunsicherte das Unternehmen in der Vergangenheit schon des öfteren seine Kunden. Auch potenzielle Neukunden und große Kooperationen, die Sun in der Vergangenheit vermeldete, sind versumpft. Eine halbe bis eine Million Rechner wollte Sun bereits 2003 durch eine Kooperation mit der neu gegründeten China Standard Software Co. Ltd. (CSSC), an der die chinesischen Ministerien für Wissenschaft und Technologie (MOST) und für Information und Industrie (MII) beteiligt sind, ausliefern. CSSC unterzeichnete im April des vergangenen Jahres eine strategische Kooperation mit Novell, um Entwicklung und den Einsatz von Linux in der Region voranzutreiben.

McNealy bleibt als Chairman (Vorstandsvorsitzender) Sun immer noch erhalten. Wie das Unternehmen bekannt gab, wird sich die einstige Führungsspitze um den US-amerikanischen Markt der Regierungsorganisationen kümmern. Seinen Posten bekleidet mit sofortiger Wirkung Jonathan Schwartz, der zugleich Sun-Präsident bleibt. Der neue CEO sagte, er plane zwar keinen Strategiewechsel, jedoch eine stärkere Ausrichtung auf finanzielle Konsolidierung und Wachstum.

Zugleich legte Sun auch die Bilanzzahlen für das vergangene Quartal vor. Sun konnte im dritten Quartal 2005/2006 seinen Umsatz steigern. Dennoch steht unter dem Strich ein Nettoverlust auf der Rechnung. Nach dem US-Bilanzierungsstandard GAAP stieg der Verlust von 28 Millionen Dollar oder 1 Cent pro Aktie im Vergleichsquartal des Vorjahres auf 217 Millionen Dollar oder sechs Cent pro Aktie.

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