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Mi, 24. Mai 2006, 09:04

Gesellschaft::Politik/Recht

FSF startet Kampagne gegen DRM

Die Free Software Foundation (FSF) hat eine Kampagne gegen Digital Rights Management (DRM) mit einer Aktion in Seattle und einer neuen Webseite gestartet.

DRM Elimination Crew vor der WinHEC in Seattle

FSF

DRM Elimination Crew vor der WinHEC in Seattle

Einen unerwarteten Empfang bereiteten Aktivisten der Free Software Foundation (FSF) den Besuchern der Windows-Entwicklerkonferenz WinHEC, die vom 23. bis 25. Mai in Seattle im US-Bundesstaat Washington stattfindet. Die in gelbe und grüne Overalls gekleideten FSF-Unterstützer forderten die Eliminierung von DRM und gaben den Konferenzteilnehmern die Botschaft mit: »Ihr Produkt ist defekt und eine Gefahr für die Anwender.«

Mit dieser Aktion startete die FSF die Kampagne Defective by Design, die vor DRM warnt und dessen Beseitigung fordert. DRM ist der Versuch der Industrie, den Benutzern mit technischen Mitteln Rechte zu entziehen, und wurde vom Gründer und Präsident der FSF, Richard Stallman, als »Digital Restrictions Management« und »Digital Rights Mismanagement« bezeichnet.

Gregory Heller, der Leiter der Kampagne, fordert einen Stopp von DRM, das er als Dummheit bezeichnet. Er ruft alle Benutzer mit technischem Hintergrund dazu auf, die Kampagne zu unterstützen. Die technisch orientierten Benutzer wissen recht genau, welche Konsequenzen DRM hat, und sind laut der FSF am besten dafür qualifiziert, dagegen vorzugehen.

Für Peter Brown, Direktor der FSF, werden viele Geräte bereits heute in defektem Zustand ausgeliefert, beispielsweise Musik- oder Videoplayer. Sie respektieren nicht das Recht der Anwender, Kopien der Medien anzufertigen. Sie berücksichtigen auch nicht angemessen, dass Medien einmal unter Public Domain fallen können. Die von Benutzern erworbenen Medien werden effektiv von der Industrie kontrolliert, was durch die Aufzeichnung jeder Benutzung auch die Privatsphäre beeinträchtigt. Mit der Zeit wird DRM die Persönlichkeitsrechte jedes Einzelnen einschränken oder gar aufheben, so Brown. In jeder anderen Industrie würden solche Einschränkungen nicht hingenommen.

Für Henri Poole, Vorsitzender der Organisation CivicActions und Partner der FSF-Kampagne, geht die Medienindustrie zu weit. Sie bezeichnet einfache Kopien bereits als Piraterie und stellt sie auf eine Stufe mit Mord und Entführung. Gleichzeitig verklagt sie Schüler und Studenten. Die »Medien-Bosse« haben noch nicht verstanden, dass es neue Distributions-Kanäle für Medien wie das Internet gibt, die letztlich ihre Macht vermindern werden.

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Kommentare (Insgesamt: 114 || Alle anzeigen )
Re[6]: Also in den letzten Jahren ... (Kritiker, So, 28. Mai 2006)
Re: Mal wieder einseitig und FUD (taranus, So, 28. Mai 2006)
Re: Die Zeugen Jehovas (taranus, So, 28. Mai 2006)
Re[5]: Mal wieder einseitig und FUD (deinem Lehrer, Sa, 27. Mai 2006)
Denk mal nach, bevot Du schreibst! (Staatsfeind, Sa, 27. Mai 2006)
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