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Fr, 30. Juni 2006, 17:49

Software::Systemverwaltung

ext4-Dateisystem vorgeschlagen

Theodore Ts'o hat sich in die Diskussion um Erweiterungen des ext3-Dateisystems im Linux-Kernel eingeschaltet und einen Vorschlag zur Vorgehensweise gemacht.

Anlass des Vorstoßes von Ts'o ist die geplante Kapazitätserweiterung des ext3-Dateisystems, die aufgrund der momentanen Beschränkungen des Dateisystems geboten scheint. Die maximale Kapazität von ext3 ist abhängig von der Blockgröße höchstens 8 Terabyte, was mit heutigen Festplatten in LVM- oder RAID-Konfigurationen bereits eine Einschränkung darstellen kann.

Patches für diese und andere Erweiterungen existieren bereits, doch stellt sich die Frage, ob es sinnvoll ist, die Änderungen direkt in ext3 zu integrieren. Für Ts'o spielen hierbei drei Aspekte eine Rolle. Zum einen darf die Stabilität von ext2 und ext3 nicht gefährdet werden. Die Kompatibilität muss berücksichtigt werden, denn es ist geplant, dass man ein bestehendes Dateisystem um die neuen Features erweitern kann. Dies wäre jedoch im Allgemeinen nicht mehr rückgängig zu machen. Ferner ist zu bedenken, dass mit jeder Erweiterung die Komplexität des Codes zunimmt, was zu mehr Fehlern und geringerer Stabilität führen kann.

Die beste Lösung wäre für Ts'o daher, ein neues Dateisystem ext4 anzulegen, das zunächst unter dem Namen »ext3dev« erscheinen soll, wobei »dev« für Development (Entwicklung) stehen soll. Das Journaling Block Device (JBD), das von ext3 benötigt wird, soll ebenfalls kopiert werden, da eine Variante mit 64-Bit-Operationen benötigt wird. Diese kann auch von zukünftigen Versionen von ocfs2 benutzt werden.

ext3 soll bis auf Korrekturen nicht geändert werden. ext4 soll ext3-Dateisysteme mounten können. Wenn das Dateisystem produktiv einsetzbar ist, soll es sich als ext4 melden. Dieser Punkt könnte bereits in sechs bis neun Monaten erreicht sein. ext3 könnte zu einem späteren Zeitpunkt eventuell verschwinden.

Die wenigen Reaktionen auf den Vorschlag signalisieren weitgehende Zustimmung zu dem Plan. Die Frage, warum das neue Dateisystem sich nicht von Anfang an als ext4 melden soll, wurde jedoch noch nicht beantwortet.

Der Patch, der die Kapazität von ext3 erweitert, liegt mittlerweile in einer neuen Version vor. Weitere Patches für ext3 erweitern das Dateisystem beispielsweise um die Möglichkeit, Zeitstempel in höherer Auflösung zu speichern. Die derzeitige Auflösung von einer Sekunde wird schon seit längerer Zeit als unbefriedigend angesehen. Das ext4-Dateisystem bietet die Möglichkeit, dieses und andere Probleme zu korrigieren. Die Sourceforge-Seite führt zu zahlreichen weiteren Informationen über die Dateisysteme ext2, ext3 und ext4.

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