Digital Audio Processor - DAP
DAP ist eines der besten und umfangreichsten Soundprogramme für Linux.
Vorwort
DAP (Digital Audio Processor for Unix) kommt vom Richard Kent (Tich) [richardk@cee.hw.ac.uk]. DAP ist eines der besten und umfangreichsten Soundprogramme für Linux. Seine zahlreichen DSP-Filter und hinreichenden Bearbeitungsfunktionen lassen kaum noch Wünsche offen und brauchen sich selbst hinter großen Windowsprogrammen wie CoolEdit oder SoundForge kaum noch zu verstecken. Natürlich ist der Umfang nicht so groß, aber dafür ist dieses Programm umsonst zu haben. Das Programm in der Version 2.1.2 ist für folgende Plattformen verfügbar:
- IRIX 5.x, IRIX 6.x,
- PC (Linux und NetBSD),
- Alpha (Linux),
- Sun (Solaris 2.x)
Installation
Die Installation geht einfach vonstatten. Normalerweise sollten alle wichtigen Bibliotheken bereits installiert sein, hier meine ich die XPM-Bibliotheken. Nur XForms ist auf recht wenigen Plattformen vorhanden. Sie ist allerdings für das Programm notwenig. Die nötigen XForms-Bibliotheken kann man hier finden: http://world.std.com/~xforms/ftp/mirror.html
Das Programm DAP selbst findet man unter: http://www.cee.hw.ac.uk/~richardk/ Die Installation ist in beiden Fällen in README oder INSTALL beschrieben und ist einfach.
Bedienung des Programmes
Hier soll in kürzester Weise die Bedienung erläutert werden, die etwas ungewöhnlich ist.
Das Standardformat von DAP ist AIFF, welches eigentlich vom Macintosh stammt. Unter PCs hat es eine relativ geringe Verbreitung. Wenn man also Wave-Dateien editieren will, so sollte man den Menüpunkt
wählen. Es lassen sich aber auch direkte Audiospuren bearbeiten. Speichern kann man sie natürlich auch unter . Das Programm hat zwar eine Zwischenablage, allerdings funktioniert diese nur mit anderen XForms-Programmen zusammen. Um also wirklich effektiv mit mehreren Sounddateien zu arbeiten, sollte man das Programm einfach mehrmals starten.Der Speicheraufwand ist dabei relativ gering. Alle weiteren Menüpunkte werden hier nicht erklärt werden, denn sie sind sowohl selbsterklärend, als auch mit ein wenig Rumprobiererei für Anfänger zu verstehen.
Hat man eine Datei in das Programm geladen, so kann man sie abspielen, wenn man auf Play (in der rechten Leiste) klickt. Es öffnet sich ein ungewöhnliches Fenster. Hier kann man nicht nur die Lautstärke separat einstellen, sondern es z.B. auch auf stumm schalten. Mit dem Schalter
spielt man die gesamte Datei, mit den markierten Bereich und mit den gerade angezeigten Bereich. Der Schalter braucht wohl nicht beschrieben werden. Man kann auch mehrere Songs öffnen und sie zusammen abspielen, die Lautstärke der einzelnen Kanäle einstellen, mixen und danach auch als ein Titel abspeichern. Siehe Bild DAP-Mixer.Auch ein Rekorder ist dabei, natürlich mit einem Lautstärkeregler. Zuerst wird mit einem Mixer die Aufnahmequelle ausgewählt und dann mit dem DAP-Recorder das Eingangssignal und mit Hilfe der "Input Meter" eingestellt. Danach kann man den aufgenommenen Sound als AIFF (Normal) oder als RAW bzw. WAV Datei exportieren. Für das Importieren gelten dieselben Filter.
DSP-Filter
Das Programm enthält zahlreiche Hall- und Echofilter. Ich werde hier nur die wichtigsten auflisten: Vibration, Echo, Phase. Natürlich besitzen alle Filter Einstell-Möglichkeiten.
Der Edit-Modus
Dem erfahrenen Soundbearbeiter werden die unangenehmen Clicks und Knackser bekannt vorkommen, die bei zahlreichen Gelegenheiten entstehen. Ein Click ist im Prinzip nichts anderes als eine abgehackte Sinuswelle. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, diesen Fehler zu beheben. Die erste Möglichkeit ist, die Datei maximal zu vergrößern und einen winzigen Bereich zu markieren, der kurz vor dem Sprung startet und direkt an ihm aufhört, um diesen dann auszublenden (mit "Amp-Fade Out"). Das gleiche macht man hinter dem Click, nur mit dem Unterschied, daß man diesen Bereich einblendet mit "Amp-Fade In". DAP offeriert uns aber eine elegantere Variante. Klickt man den Menüpunkt Edit an, so gelangt man in den direkten Editiermodus des Programmes. Man kann nun mit der Maus direkt die Sinuswelle beeinflussen und sozusagen "nachmalen". Es sollte allerdings sehr vorsichtig vorgegangen werden. Theoretisch ist es hiermit sogar möglich, eigene Töne zu erzeugen durch das Manipulieren der Sinuswelle.
Links
DAP Homepage: http://www.cee.hw.ac.uk/~richardk/
XPM-Bibliothek: http://koala.ilog.fr/lehors/xpm.html
XForms-Bibliothek: http://world.std.com/~xforms/ftp/mirror.html