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Mi, 2. Juli 2003, 00:00

Unter Linux Software installieren

Vorwort

In diesem Artikel möchte ich die Installation von Anwendungsprogrammen unter Linux beschreiben. Ich werde beschreiben, wie sogenannte RPM-Pakete installiert werden und wie man Programme installiert, die als Quellcode vorliegen. Als dritte Möglichkeit werde ich auch vorstellen, wie man aus dem Quellcode ein RPM erstellt. Man kann das zwar auch mittels RPM bewerkstelligen oder aber auch mit anderen Programmen, doch für einen Einsteiger sollte Installwatch das einfachere Mittel sein. Dieser Artikel richtet sich vor allem an die Linux-Einsteiger. Aus diesem Grund habe ich versucht, auch auf Themen einzugehen, die etwas mit dieser Materie zu tun haben.

Zu Beginn

Viele Linux-Neulinge schrecken oft vor der Installation von Linux-Programmen zurück, da die Installation hauptsächlich im Textmodus erfolgt. Gerade Umsteiger werden die recht komfortablen Installationsroutinen vermissen, die Windows bietet. Mit diesem Artikel möchte ich zeigen, dass das Einrichten von Programmen unter Linux gar nicht so schwer ist, und damit diesem Thema den Schrecken nehmen.

Linux und die Benutzerrechte

Zu Beginn will ich noch kurz auf die Benutzerrechte von Linux eingehen, da diese bei der Installation von Programmen auch eine Rolle spielen. Linux/Unix verfügt über eines der ausgeklügeltsten Benutzerverwaltungssysteme in der EDV-Welt. Es gibt neben den normalen Anwendern, den sogenannten Usern, auch noch die Systemadministratoren, diese heissen in der Linuxwelt root. Wer schon einmal mit Windows NT gearbeitet hat, wird dort ein ähnliches System finden können. Bei der Installation von Programmen spielen diese Benutzerrechte in dem Sinne eine Rolle, dass einige Schritte bei der Installation nur von den oben genannten root-Benutzern ausgeführt werden können. Dies mag dem ein oder anderen Privatanwender, der sein System ausschließlich alleine nutzt, etwas unsinnig vorkommen. Doch ist dieses Konzept bei größeren Systemen wie zum Beispiel Firmennetzen oder Uni-Netzen sehr sinnvoll. Auf diese Art wird verhindert, dass ein Benutzer einfach willkürlich Software auf einem System installiert.

Noch etwas, bevor es nun endlich los geht. Beim Angeben von Optionen unterscheiden die meisten Linux-Programme Groß- und Kleinschreibung. So kann die Option -U zum Beispiel einen ganz anderen Effekt haben wie -u.

Der einfache Weg - RPM-Pakete

RPM. Das steht für "Red Hat Paket Manager". Dieses Installationskonzept hat die Firma Red Hat entwickelt und als Open Source der Linux-Gemeinschaft zur Verfügung gestellt. Die RPM-Technik erlaubt es, Software zu installieren, zu deinstallieren, zu aktualisieren oder eine Installation zu prüfen. In diesem Artikel werde ich auf die wichtigsten Funktionen dieser Technik eingehen. Bei RPM-Paketen handelt es sich um vorkompilierte Programmpakete. Dies bedeutet, dass diese nicht erst vom eigentlichen Quellcode in ausführbare Dateien übersetzt werden müssen. Dies hat schon jemand anders für Sie erledigt. Außerdem enthalten diese Pakete z.B. Konfigurationsdateien, die direkt an die richtige Stelle Ihres Systems installiert werden. Bei Bedarf werden z.B. auch solche Konfigurationsdateien geändert. Die Informationen zu jedem installiertem Paket werden in einer Datenbank abgespeichert.

Solche RPM-Pakete können nur als root-Benutzer installiert werden. Spätestens jetzt müssen Sie sich also als root-Benutzer anmelden. Dies kann durch Neuanmeldung am System geschehen oder durch Eingabe von "su" (steht für Switch User) im Terminal. Es gibt nun folgende Möglichkeiten:

Installieren von RPM-Paketen

Um ein RPM-Paket zu installieren, müssen Sie zunächst in das Verzeichnis wechseln, in dem sich das zu installierende Paket befindet. Die Installation erfolgt nun mit folgendem Befehl:

rpm -i programmname.rpm

Deinstallieren von Programmpaketen

Die Deinstallation von Paketen ist genauso einfach wie deren Installation. Hier ist jedoch Vorsicht geboten. Vor der Deinstallation wird keine Sicherheitsabfrage durchgeführt. D.h., wenn Sie den Befehl mit der Eingabetaste bestätigen wird die Deinstallation direkt ausgeführt. Für die Deinstallation müssen Sie wie folgt vorgehen:

rpm -e programmname.rpm

Aktualisieren von RPM-Paketen

Als letztes möchte ich auf das Aktualisieren von RPM-Paketen eingehen. Dies wird zum Beispiel notwendig, wenn ein Update einer Software eingespielt wird. Dies ist ebenfalls nicht sehr schwer. Der Befehl lautet:

rpm -U programmname.rpm

Programme im Quellcode: Die .tar.gz-Archive

Software, die als Quellcode ausgeliefert wird, wird auf eine völlig andere Art und Weise installiert als RPM-Pakete. Der große Unterschied liegt darin, dass diese Programme wie schon zuvor erwähnt im Quellcode vorliegen. Dies hat den großen Vorteil, dass diese Anwendungen von erfahrenen Programmierern auf ihre Bedürfnisse angepasst werden können. Dies hat aber hingegen den Nachteil, dass diese Programmpakete erst aus einer für Menschen leserlichen Form, dem Quellcode, in eine für Computer lesbare Form übersetzt werden müssen. Diesen Vorgang bezeichnet man im Allgemeinen auch als kompilieren. Der Kernel, also das Herz von Linux, liegt zum Beispiel in den meisten Fällen einer Distribution bei. Dies erlaubt ein sehr genaues Anpassen des Linux-Systems an die Bedürfnisse des Anwenders. Aber auch dieses Kompilieren ist nicht so schwer, wie es jetzt vielleicht den Eindruck machen mag. Und manchmal lässt es sich leider nicht vermeiden, Software in Form von Quellcode-Paketen zu installieren, da diese oft aktueller sind als die RPM-Pakete.

Quellcode-Pakete enthalten oft viele Dateien. Je nach Umfang der Software sind dies manchmal hunderte. Damit diese vielen Dateien nicht alle einzeln ausgeliefert werden müssen (z.B. durch einen Download aus dem Internet), werden diese Dateien zu einem sogenannten Archiv zusammengefasst. Oft werden diese Archive dann auch noch komprimiert, damit Speicherplatz gespart wird. Die oben angesprochenen Archive werden in sog. TAR-Dateien gespeichert. Diese tragen die Dateiendung .tar. Sind diese Archive dann auch noch komprimiert, dann kommt zusätzlich die Dateiendung .gz hinzu. So kommt auch diese "komische" Dateiendung .tar.gz zustande.

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