Login
Newsletter
Werbung

So, 3. Juni 2007, 00:00

Home-Server mit Ubuntu 6.06 LTS, Teil 8

Home-Server mit Ubuntu 6.06 LTS, Teil 8.

Von mmu

Alarm- und Weckfunktion

Da ich am Server auch eine Soundkarte und Boxen angeschlossen habe, wäre es natürlich sinnvoll, diesen auch für die Musikwiedergabe zu nutzen. Speziell will ich hier eine Weckfunktion realisieren. Da wir jetzt schon mit Cron vertraut sind, setzen wir weiter auf die Datei /etc/crontab - neu hinzu kommt MPD in Verbindung mit NCMPC; eine Bibliothek, die es erlaubt, die Musikwiedergabe auf dem Server fernzusteuern, und den dazu passenden, komfortablen Konsolen-Player.

Los geht's, MPD und NCMPC werden gleich mal installiert:

fish@fishbox:/$ sudo apt-get update && sudo apt-get install mpd ncmpc

Da ich gerade selbst nicht mehr sicher bin, wo ich MPD genau konfigurieren muss, ein Blick in die Manpage:

fish@fishbox:/$ man mpd
Reformatting mpd(1), please wait...

Aha, wer hätte das gedacht? /etc/mpd.conf. Wir schauen gleich einmal hinein:

sudo nano /etc/mpd.conf

Wie Sie merken, sind Konfigurationsdateien oft sehr gut dokumentiert. Oft ist man mit ihnen sogar schneller am Ziel als mit einer grafischen Benutzeroberfläche.

Wir nehmen nun folgende Änderung in der Konfigurationsdatei vor:

music_directory "/media/stoked/Possessedby/Audio" # Audio-Verzeichnis

Nun lesen wir unsere Musik in eine Datenbank ein. Auch hier habe ich den Befehl vergessen, also schauen wir nach:

fish@fishbox:/$ mpd --help
usage:
 mpd [options] <conf file>
 mpd [options] (searches for ~/.mpdconf then /etc/mpd.conf)
options:
 --help this usage statement
 --kill kill the currently running mpd session
 --create-db force (re)creation of database and exit
 --no-create-db don't create database, even if it doesn't exist
 --no-daemon don't detach from console
 --stdout print messages to stdout and stderr
 --verbose verbose logging
 --version prints version information

Gesucht ist:

sudo mpd --create-db

Die Ausgabe schenke ich Ihnen! Auf jeden Fall sollten nun Ihre Musikdateien im Schnellzugtempo auf der Konsole an Ihnen vorbeirasen. Die Datenbank wird also eingelesen, das geht bei nur ca. 250 Alben auch angenehm schnell.

Bevor wir Musik hören können, müssen wir MPD neu starten:

fish@fishbox:/$ sudo /etc/init.d/mpd restart
Stopping Music Player Daemon: mpd.
Starting Music Player Daemon: mpd.

Jetzt öffnen wir mit dem Befehl ncmpc eines der vielen Frontends für MPD.

Die Steuerung ist wirklich einfach:

1 - Hilfe
2 - Playlist
3 - Dateibrowser
4 - Tagbrowser
5 - In Datenbank suchen
6 - Uhr (wofür auch immer die gut sein soll)

Hat man Probleme, sieht man einfach in der Hilfe mit »1« kurz nach, wie die restlichen Tastenbelegungen lauten.

Mit Space wählen wir ein Nirvana-Album, und schon dröhnt Cobain aus den Boxen! Morgen soll er mich um 7 Uhr morgens aufwecken, und genau bis 8 Uhr soll Musik laufen. Dazu brauchen wir noch mpc:

fish@fishbox:~$ sudo apt-get install mpc

Jetzt setzen wir einfach zwei Cronjobs auf: sudo nano /etc/crontab

# /etc/crontab: system-wide crontab
# Unlike any other crontab you don't have to run the `crontab'
# command to install the new version when you edit this file.
# This file also has a username field, that none of the other crontabs do.
SHELL=/bin/sh
PATH=/usr/local/sbin:/usr/local/bin:/sbin:/bin:/usr/sbin:/usr/bin
# m h dom mon dow user command
17 * * * * root run-parts --report /etc/cron.hourly
25 6 * * * root test -x /usr/sbin/anacron || run-parts --report /etc/cron.daily
47 6 * * 7 root test -x /usr/sbin/anacron || run-parts --report /etc/cron.weekly
52 6 1 * * root test -x /usr/sbin/anacron || run-parts --report /etc/cron.monthly
0 3 * * * root rsnapshot daily
0 7 * * mon-fri root mpc play
0 8 * * mon-fri root mpc pause

MPD in QuadConsole

Marcel Urech

MPD in QuadConsole

Wie man sehen kann, führe ich den Befehl nur von Montag bis Freitag aus, am Wochenende wird ausgeschlafen!

Nun reicht es, sich abends jeweils kurz auf dem Server einzuloggen, mit ncmpc ein paar Tracks der Playlist hinzuzufügen, und Ubuntu macht dann den Rest. Wollen wir uns mal nicht oder später oder früher wecken lassen, kommentieren wir die beiden Zeilen in der Datei /etc/crontab einfach aus oder editieren sie entsprechend.

Hier noch ein Screenshot von ncmpc (viermal gestartet in Quadkonsole) zur Veranschaulichung.

Wer MPD beim Booten des Servers automatisch starten lassen will, editiert /etc/rc.local mit sudo nano /etc/rc.local:

#!/bin/sh -e
#
# rc.local
#
# This script is executed at the end of each multiuser runlevel
# Make sure that the script will "exit 0" on success or any other
# value on error.
#
# In order to enable or disable this script just change the execute
# bits.
#
# By default this script does nothing.
/etc/init.d/mpd restart
exit 0

Abspeichern, fertig!

Kommentare (Insgesamt: 0 )
Pro-Linux
Pro-Linux @Facebook
Neue Nachrichten
Werbung