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Do, 20. Januar 2000, 00:00

Tips zu Partitionen, Teil 4

Tips zu Partitionen, Teil 4.

Linux und Windows 9x

Das Wichtigste ist: Windows muss zuerst installiert werden, da es sonst den MBR von Linux überschreiben würde. Sie können die Festplatte folgendermaßen partitionieren (die Größen sind dabei in den Wind gestellt)

Device Buchstabe System
/dev/hda1 C: Win9x (ID 4 für FAT16, ID b für FAT32)
/dev/hda2 -- Linux Swap (ID 82)
/dev/hda3 -- Linux Native (ID 83, wird für /boot genutzt)
/dev/hda4 -- Linux Native (ID 83, wird für / genutzt)

Damit ist die Partitionstabelle auch schon voll. Nachdem Sie Ihre Festplatte(n) partitioniert haben (das da oben ist nur ein Beispiel), können Sie Windows installieren. Jetzt können Sie sich an die Installation von Linux machen. Wenn beide Systeme aufgespielt sind, können Sie LILO konfigurieren. Nach der oberen Partitionstabelle würde Ihre Datei /etc/lilo.conf etwa so aussehen:

boot = /dev/hda # lilo wird in MBR geschrieben...
prompt # Lilo soll nach Eingabe fragen #
# Jetzt folgen Menüeinträge
#
image = /boot/vmlinuz # Kernel-Image, das zu booten ist
root = /dev/hda4 # wie oben steht, wird hda4 die /-Partition
password = linuxisbest # hier kann ein Passwort definiert werden
label = lin # den Namen, unter dem Das System aufgerufen wird
# Ende der Linux Konfiguration, Linux ist das Standard-OS, weil es oben steht
# Windowseintrag folgt:
other = /dev/hda1 # ein nicht-Linux-System wird definiert,
 # und seine Boot-Partition wird angegeben
password = winsucks # hier kann auch ein Passwort definiert werden
table = /dev/hda # Partitionstabelle für das Betriebssystem wird angegeben
label = win # Name, unter dem das OS aufgerufen werden soll

Jetzt kann man /sbin/lilo eingeben und fertig. Jetzt kann man rebooten und das Betriebssystem mit der Eingabe von "lin" oder "win" starten.

Linux und Windows NT

Jörg Behrenswerth

Voraussetzungen: Windows NT 4.0 Workstation wurde bereits auf dem System installiert - Linux soll als zweites Betriebssystem so installiert werden, daß Linux standardmäßig zuerst startet und Windows NT optional zu starten ist. Die vorhandene Festplatte hat in diesem Beispiel eine Größe von 6 GB und wurde unter NT in zwei Partitionen zu jeweils 3 GB unterteilt. Auf die erste Partition wurde NT 4.0 installiert, die zweite Partition wurde nicht formatiert.

Device Buchstabe Systemgröße
/dev/hda1 C: WinNT 4.0 3GB
/dev/hda2 -- Linux 3GB

Nachdem Windows NT auf Ihrem System installiert wurde, kann Linux auf dem unpartitionierten Bereich der Festplatte problemlos installiert werden. Nachdem Linux installiert wurde, kann man LILO konfigurieren. Wir richten uns also eine /etc/lilo.conf ein, die festlegt, daß ein OS mit Label "linux", Kernel /vmlinuz, gebootet wird, und daß wir LILO einfach nach /dev/hda (MBR) schreiben. Dann muss noch ein NT-Eintrag gemacht werden. Das Ganze könnte so aussehen:

boot = /dev/hda # hierher wird LILO geschrieben prompt # LILO soll Eingabe abwarten
# Linux-Eintrag
image = /vmlinuz # der Kernel
root = /dev/hda2 # die Root-Partition
label = linux # das bootlabel
# WinNT-Eintrag
other = /dev/hda1 # WinNT wird von /dev/hda1 gebootet
label = winnt # mit winnt wird WinNT zukünftig gestartet
table = /dev/hda # Haupt-Partitionstabelle für WinNT

Durch Eingabe von lilo wird LILO in den MBR geschrieben. Wenn Sie jetzt neu starten, können Sie "winnt" eingeben - und siehe da, ein alt bekanntes Menü öffnet sich und erlaubt Ihnen den Zugang zu einem Betriebssystem, welches Sie alsbald nur noch aus sentimentalen Gründen oder der guten alten Zeiten willen starten werden ;-).

Linux, Windows NT und Windows 9x

Daniel Erdei

Hier die Beschreibung, wie ich auf zwei Festplatten Windows 98, Windows NT und Linux installiert habe.

Zuerst habe ich mich entschieden, beide Windows-OS auf die erste Festplatte zu spielen und Linux auf die zweite. Für alle Betriebssysteme sollte man auch die jeweiligen Dateisysteme verwenden, da dann die beste Performance auftreten sollte.

Um ein angenehmes Booten zu ermöglichen, benötigt man als allererstes eine Bootpartition. Es ist unbedingt notwendig, dass bei allen OS die Startdateien innerhalb der ersten 1024 Zylinder auf der Festplatte liegen (Beschränkung durch BIOS, ATAPI-Schnittstelle etc.) [bei Linux inzwischen nicht mehr]. Deshalb habe ich als erstes mit dem DOS-FDisk eine Bootpartition mit FAT16 erstellt, die unbedingt größer als 32 MB sein sollte, da sonst die Festplatte mit dem FAT12-Dateisystem beschrieben wird und es da Probleme mit der Kompatibilität geben kann, da das uralt ist. 32-64 MB sollte in jedem System aber genügen. Wenn man sie größer macht, kann man z.B. Daten über diese Partition austauschen, da alle drei OS FAT16 lesen können. Diese Partition sollte man auch als Bootdevice aktivieren. Wer schon Linux hat, kann als allererste Partition z.B. lieber ein Swap-Device anlegen, um sodann über zwei Swap-Devices auf zwei verschiedenen Platten zu verfügen. Diese müssen bei Linux nur mit derselben Priorität in der Datei fstab eingetragen werden, dann werden beide parallel genutzt. Macht das Ganze etwas angenehmer.

Als nächstes folgt die Installation von Windows 98. Dazu hat man vorher mit fdisk eine Partition angelegt. Diese Partition muss innerhalb einer erweiterten Partition liegen. Mein Tip: nach dem Boot-Device allen Platz als erweiterte Partition anlegen und innerhalb dieser das logische Laufwerk fuer Windows98. Wenn man bei Start von fdisk ja sagt bei der Frage nach FAT32, kann man trotzdem Boot-Partitionen mit FAT16 anlegen, solange diese kleiner als 512 MB bleiben, da erst ab da das FAT32 wirkt. Die Win98-Partition kann nun nach eigenem Gusto in FAT16 oder FAT32 partitioniert sein. Ich empfehle aber FAT32. Beim Start des Setups von der Windows 98-CD kommt nun automatisch die Frage danach, dass man Laufwerk C: und D: formatieren soll. Das sind das Boot-Device und die Windows 98-Partition. Hier getrost ja antworten, ansonsten kann man ja auch nicht installieren.

Fehlerfalle: Befindet sich auf der zweiten Festplatte bereits eine primäre FAT-Partition, wird diese als Laufwerk D: genommen. Dann die Partition vorher löschen. Nun folgt das normale Windows-Setup (bei Installationspfad D:\windows angeben!), das man bis zu einem stehenden System zu Ende bringen sollte. Man hat dann ein Laufwerk C:, wo sich die Startdateien von Windows befinden (autoexec.bat, config.sys, command.com etc.) und ein Laufwerk D:, auf dem das eigentliche Windows ist.

Nun kommt das Setup von Windows NT. Einfach mit den Startdisketten oder der CD booten, bis man zu der Einstellung mit den Partitionen kommt. Stolperstein ist auch hier die 8,4 GB-Grenze. Man muß NT innerhalb der 8,4 GB komplett mit einer maximalen Partitionsgröße von 4 GB installieren. Das muss man unbedingt bei der Partitionierung für Windows 98 beachten. Das neu erstellte NT-Laufwerk nun mit NTFS formatieren und NT installieren. NT erkennt beim Setup automatisch die Startdateien auf dem Boot-Device und fügt seine eigenen an der Stelle an, da es ja nicht von seiner eigenen Partition booten kann, da es auf einer erweiterten Partition liegt. Außerdem wird der Bootloader auch automatisch Windows 98 mit in sein Menü eintragen. Innerhalb eines nun funktionierenden NTs muss man nun mindestens Servicepack 4 installieren, um auch auf die Bereiche außerhalb der 8,4 GB-Grenze zuzugreifen. Außerdem kann man über den Festplatten-Manager den Laufwerks-Buchstaben ausschalten, da man auf das FAT32-Laufwerk ja nicht zugreifen kann (Ausnahme nt_fat32 von system internals). Aber nicht den Laufwerksbuchstaben von Windows NT ändern. Das sind harte Systemänderungen, die NT schwer beschädigen können.

Als drittes und letztes bootet man seine Linux-Setup-CD oder die Disketten und installiert Linux komplett auf der anderen Platte. Wenn Linux fertig installiert ist und man das erste Mal darauf zugreifen kann (in der Regel ohne Neustart), trägt man in die Datei /etc/lilo.conf als Installationsort die root-Partition ein und ansonsten die anderen Einstellungen für verschiedene Kernel etc.

Beispiel:

boot=/dev/hdb3 # Boot-Partition
vga = normal
read-only
prompt #
image = /boot/vmlinuz
 root = /dev/hdb3 # Root-Partition
 label = linux

Die Windows-OS müssen hier nicht eingetragen werden, da sie über den NT-Bootloader geladen werden. Anschließend mountet man sich das Boot-Device der ersten Festplatte an einen Mountpunkt (default: /mnt). Nun kann man mit lilo -s /mnt/bootsect.lin den Linux-Bootsektor fuer NT verfügbar machen und das gleiche nach jeder Änderung der Datei lilo.conf. Fehlermeldungen, dass die Partition nicht auf der ersten Festplatte liegt und nicht aktiviert ist, kann man ignorieren. Linux wird nun als weiterer Menüpunkt aufgenommen. Dazu die Zeile C:\bootsect.lin="Linux" an die /mnt/boot.ini (Laufwerk C:) anfügen.

Beim nächsten Booten kann man nun zwischen den drei OS wählen und bei Linux kann man sich immer noch zwischen mehreren Kerneln entscheiden, da immer noch ein Prompt kommt. Wie man die lilo.conf ändert, ist dann im Handbuch der Distribution nachzulesen.

Wenn man schon ein System drauf hat, kann man auch zuerst die NT-Partition anlegen und danach die Windows98-Partition. Das bedeutet eigentlich nur, dass die Buchstaben für NT verschoben sind. Aber es gilt: nur die Partitionen anlegen, die Installationreihenfolge ist wichtig, da Windows 98 den MBR überschreibt und dann NT nicht mehr bootet.

Multi-System im Eigenbau

Josef Maltan

Hier möchte ich beschreiben, wie mein System mit vier bootfähigen, eigenständigen Betriebssystemen zustande kam. Zur Zeit läuft folgende Konfiguration:

Disk /dev/hda: 255 heads, 63 sectors, 1232 cylinders
Units = cylinders of 16065 * 512 bytes

Device Boot Start End Blocks Id System
/dev/hda1 1 261 2096451 16 Hidden FAT16
/dev/hda2 263 393 1052257 7 HPFS/NTFS
/dev/hda3 * 262 262 8032 a OS/2 Boot Manager
/dev/hda4 394 1230 6723202 f Win95 Ext'd (LBA)
/dev/hda5 394 410 136521 82 Linux swap
/dev/hda6 411 671 2096451 eb BeOS fs
/dev/hda7 672 932 2096451 83 Linux
/dev/hda8 933 1193 2096451 6 FAT16
/dev/hda9 1194 1230 297171 6 FAT16

mit folgender Bootsequenz:

Josef Maltan

Der Umweg, Win95 oder OS/2 über den OS/2 Bootmanager zu booten, war notwendig, da OS/2 (mit HPFS-Dateisystem) die andere Partition von C: auf Hidden setzt, um frei arbeiten zu können. Wenn nun nach dem Gebrauch von OS/2 direkt WIN95 gebootet würde, käme die Meldung »Command.com nicht gefunden«, was am Hidden-Flag liegt und das aktive C: nun immer noch HPFS ist und von WIN nicht gelesen werden kann.

BeOS fährt direkt hoch mit dem BeOS Dateisystem (superb!)

Und LILO, hier auf /dev/hda7 wegen BeOS Bootman auf MBR, bootet bei mir zur Zeit zwei Kernel zur Auswahl. WIN95 und OS2 daran zu setzen, scheiterte an dem oben beschriebenen Hidden Flag durch OS/2 nach dessen Benutzung. Ich stolperte auch darüber, hatte alles in LILO, aber nach einmaligem OS/2-Boot ging der Spaß los da, nun die Tabelle für LILO verändert war und auch Linux sich zierte, zu booten.

Eine kleine Nebeninfo noch. Ich entschied mich für StarOffice, da ich nun Office für WIN95, Linux und OS/2 habe und meine ganzen Daten und Einstellungen dazu auf auf /dev/hdc1 liegen. Somit kann ich, egal in welchem OS ich gerade arbeite, Office starten und habe immer die gleichen Daten und Einstellungen zur Verfügung.

Zwei Linux-Systeme auf einem Rechner installieren

Stephan Tijink

In diesem Abschnitt will ich beschreiben, wie man die Festplatte(n) so partitioniert, dass man recht problemlos zwei Linuxsysteme auf einem Computer installieren kann. Dies ist eigentlich gar nicht so schwierig. Dieser Text soll allerdings keine komplette Installationsanleitung für Linux-Systeme sein. Hier beschränke ich mich vor allem auf die Partitionierung der Festplatte(n). Artikel zur Linux-Installation sind an anderer Stelle auf den Pro-Linux-Seiten zu finden.

Entscheidend für das Einrichten der Partitionen ist, dass man die Partitionierung bereits bei der Installation des ersten Linux-Systems durchführt. Ansonsten wird das Einrichten der Systeme etwas kniffeliger.

Ich gehe jetzt einmal davon aus, dass man über genügend Festplattenkapazität verfügt. Heutzutage sollte man für eine Linux-Installation etwa ein Gigabyte an Festplattenplatz einrechnen. Mehr ist hierbei natürlich nicht verkehrt. Ich gehe in diesem Artikel einmal von zwei Gigabyte pro installiertem System aus. Dann hat man auch immer noch etwas Reserve für mehr Programme etc.

Bei der Einrichtung spielt es nicht eine so große Rolle, ob man eine oder zwei Festplatten im Rechner hat. Auch macht es keinen großen Unterschied, ob man über ein SCSI- oder ein (E)IDE-System verfügt. Zu beachten ist vor allem, dass die Partitionen, von denen später das Linux-System gebootet wird unterhalb von acht Gigabyte liegen, da dies im Moment eine physikalische Hürde für Bootmanager wie z.B. LILO darstellt.

Die Swap-Partition muss nur einmal eingerichtet werden, da diese von beiden Systemen genutzt werden kann. Dies ist auch unabhängig von der installierten Distribution. Bei der Swap-Partition liegt die physikalische Grenze bei Kerneln älter als 2.2.x bei 128 MB. Wird ein aktuellerer Kernel verwendet, so kann die Swap-Partition auch größer ausfallen.

Die Home-Verzeichnisse sollten auf eine eigene Festplatte/Partition gelegt werden. Damit ist dieses auch von beiden Systemen aus nutzbar. Außerdem hat dies den Vorteil, dass ein System neu installiert werden kann und die Daten bleiben trotzdem noch vorhanden. Dies ist ein enormer Vorteil seitens der Datensicherheit. Vor allem wenn man kein Freund von Datensicherungen ist. ;-)

Die beiden eigentlichen Systeme können als primäre Partition angelegt werden. Beide vom Typ ext2. Dies wäre dann bei einer Platte vermutlich folgende beiden Partitionen:

  • /dev/hda1
  • /dev/hda2

Werden für die Distributionen verschiedene Festplatten verwendet, so sind die beiden Partitionen dann vermutlich:

  • /dev/hda1
  • /dev/hdb1

Die Swap- und die Home-Partitionen können nun wahlweise als jeweils eigene primäre Partition angelegt werden oder alle auf eine gemeinsame erweiterte gesteckt werden. Will man die Systeme auf verschiedene Platten verteilen, so steht man jetzt vor der Frage, auf welche Platte die Swap- und die Home-Partition gesteckt werden sollen. Am performantesten ist es, diese Daten auf einer Extra-Platte unterzubringen. Will man sich auf zwei Platten für zwei Systeme beschränken, so schlage ich vor, immer die schnellere der beiden Platten zu wählen. Oder halt die, auf der noch Platz ist. ;-)

Was es beim Installieren zu beachten gibt: Nun geht es auch schon an das Installieren der beiden Systeme. Hier sollte man darauf achten, dass man das jeweilige System auf die dafür vorgesehene Partition/Festplatte installiert.

Eines ist zum Schluss noch zu beachten. Beide Systeme werden versuchen, den Bootmanager LILO zu installieren. Dies sollte nur von einem System gemacht werden. Es bietet sich an, dass LILO vom zweiten System installiert wird. Hier muss man nur beachten, dass man den richtigen Kernel für das erste Linux-System angibt.

Idee, grafische Gestaltung und Koordination: Pawel Deska

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