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Mo, 22. November 1999, 00:00

ReiserFS

Was ist ReiserFS?

ReiserFS ist ein Dateisystem für Massenspeicher-Medien (meist Festplatten). Vom Funktionsumfang ist es genauso wie Ext2. Es ist aber um einiges schneller, da bei ReiserFS die Informationen zu Dateien nicht in I-Nodes festgehalten werden, sondern in einem sogenannten B-Tree. Das Datei-System läuft trotz BETASTADIUM erstaunlich stabil. Ich setze es schon länger auf meiner /home-Partition ein. Der Hauptentwickler dieses Dateisystems ist Hans Reiser. ReiserFS ist leider nur für den Kernel 2.2.7 und Kernel 2.2.11 zu haben :-(. Eine fehlerhafte Version für 2.3er Kernels gibt es auch. Info: http://www.namesys.com/

Herunterladen

Auf dem europäischen Mirror ftp.nl.linux.org/pub/mirror/reiserfs/ ist alles Nötige zu bekommen. Bitte laden Sie die Patch-Datei herunter, die zu Ihrem Kernel passt. Also entweder 2.2.7 oder 2.2.11. Dies kann bedeuten, dass Sie Ihren jetzigen Kernel downgraden müssen.

Dateisystem compilieren/installieren

BITTE NUR ORIGINAL-KERNELS VERWENDEN (also keine SuSE-, ac- oder sonstwas Kernels) Da Sie die Datei ihrer Wahl nun heruntergeladen haben, müssen Sie sie nach /usr/src kopieren.

Jetzt geht's ans Patchen:

Wenn die Datei eine .gz-Endung hat, dann patchen Sie mit:

zcat linux-2.2.*-reiserfs-*.*-patch.gz | patch -p0 -s

Wenn an der Datei die Datei jedoch keine .gz-Endung mehr hat, reicht:

cat linux-2.2.*-reiserfs-*.*-patch | patch -p0 -s

Was genau macht der Patch?

  1. Er patcht die Konfigurations-Skripte, so daß später ReiserFS auch auswählbar ist
  2. Er erstellt ein Verzeichnis /usr/src/linux/fs/reiserfs und plaziert darin die Treiber-Quellcodes für den Kernel. (Sie merken schon, das ganze läuft auf eine Neukompilierung des ganzen Kernels hinaus.)
  3. Er erstellt ein Verzeichnis /usr/src/linux/fs/reiserfs/utils, darin werden die Quellen der ReiserFS-Utils abgelegt.

Jetzt konfigurieren Sie den Kernel neu. Wie das genau geht, entnehmen Sie den Kernel-Tipps. Und zwar: in der Gruppe Filesystem support gibt es einen neuen Eintrag, ReiserFS support, diesen können Sie jetzt nach Wahl als Modul oder fest einkompilieren. Und danach können Sie den Kernel kompilieren, das steht auch in den Kernel-Tipps. Nachdem das fertig ist, starten Sie mit dem neuen Kernel neu.

ReiserFS-Utils compilieren/installieren

Da ReiserFS jetzt vom System unterstützt wird, können wir anfangen, uns mit den Utils zu beschäftigen. Wechseln Sie ins Verzeichnis /usr/src/linux/fs/reiserfs/utils.

Als nächstes muss erstmal ein ./bin-Verzeichnis her, schließlich müssen die frischgebackenen Binaries irgendwo hin: mkdir bin.

Jetzt können die Utils compiliert werden. Da ein Makefile vorhanden ist, reicht hier ein einfaches make aus, um das Ganze zu compilieren und zu linken.

Um die Utils zu installieren, nutzen wir eine weitere Funktion des Makefiles und geben make install ein. Fertig ist es :-)

ReiserFS erstellen/prüfen

So, jetzt ist ReiserFS im Kernel, die Utils sind installiert, aber wie bekommt man ReiserFS auf seine Platten? Ganz einfach! Zu den Utils gehört ein Programm zur Erstellung eines frischen ReiserFS. /sbin/mkreiserfs ist die Lösung! Die Syntax ist wie folgt:

/sbin/mkreiserfs /dev/<strong>device</strong>

Natürlich müssen Sie das Ihren Bedürfnissen anpassen, z.B. /sbin/mkreiserfs /dev/hdb2. Mounten könnte man das dann mit mount -t reiserfs /dev/hdb2 /mnt.

Aber was, wenn der Strom ausfällt, das ReiserFS könnte doch Schaden genommen haben?! Dafür gibt es /sbin/reiserfsck. Aufgerufen wird es über /sbin/reiserfsck /dev/<strong>device</strong>. Das bedarf natürlich auch wieder etwas Anpassung.

Jetzt können Sie mit ReiserFS arbeiten :-)

Viel Spaß und ein schnelleres Linuxen dank ReiserFS!

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