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Di, 1. Mai 2001, 00:00

Wechselmedien über »supermount« ansprechen

Um den Mount- und Abmountvorgang zu automatisieren, gibt es bei einigen Distributionen ein Tool namens supermount.

Vorwort

Üblicherweise werden Wechseldatenträger wie Diskette und CD-ROM unter Linux manuell gemountet und auch abgemountet.

Nicht nur, daß das manuelle Mounten lästig werden kann, eine nicht ordnungsgemäß entnommene Diskette oder eine fehlerhafte CD können die Betriebssicherheit enorm stören, zum Einfrieren des X-Systems führen.

Um den Mount-, Abmountvorgang zu automatisieren, ist ein Tool namens supermount bei einigen Distributionen, wie z.B. Mandrake, erfolgreich im Einsatz.

Dieser Beitrag richtet sich an Anwender, welche sich bereits etwas Erfahrung im Kernelbauen angeignet haben oder auf diesbezüglich beschreibende Literatur zurückgreifen können.

Supermount einrichten

Wer nicht über einen mit supermount gepatchten Kernel verfügt, kann sich diesen Patch von http://www.geocities.com/alexismikhailov/supermount.html herunterladen.

Am folgenden, ich hoffe gut nachzuvollziehenden, Beispiel habe ich in Halloween 7-Linux (Red Hat 7-Clone) den Kernel 2.2.18 eingespielt und mit supermount-0.1.5-2.2.16.diff gepatcht.

Kernel und Patch

Die Kernel-Source nach /usr/src entpacken (Rechte Maustaste im XWC oder Konqueror auf linux-2.2.18.tar.gz und entpacken nach... ;-). Es entsteht ein Verzeichnis linux. Evtl. schon vorhandenes gleichnamiges Verzeichnis umbenennen, löschen oder wenn über rpm-Paket erstellt: Programm kpackage -> Kernel-Sources deinstallieren! Weil dieser Patch die Bezeichnung linux-2.2.vanilla verlangt, wird ein solches Verzeichnis gelinkt:

ln -s /usr/src/linux/ /usr/src/linux-2.2.18.vanilla

Supermount ebenfalls nach /usr/src kopieren und mit

unzip supermount-0.1.5-2.2.16.diff.zip

auspacken.

Im Verzeichnis /usr/src patch ausführen:

patch -p0 < supermount-0.1.5-2.2.16.diff 2 > ereignis.log

Im Erfolgsfall werden die Aktivitäten beim Patchen aufgeführt.

Anm. des Editors: Das Patchen kann man wesentlich einfacher machen. Nach dem Entpacken von supermount genügen die beiden folgenden Befehle:

cd linux
patch -p1 -s -E < ../supermount-0.1.5-2.2.16.diff

Es ist nicht notwendig, den oben beschriebenen symbolischen Link anzulegen. Die Option -s von Patch verhindert die Ausgabe von wertlosen Informationen, daß daß nur Fehler (falls es welche geben sollte) angezeigt werden.

Im Verzeichnis /usr/src/linux wird durch Eingabe von make xconfig das Menü zur Kernelkonfiguration aufgerufen.

Im Untermenü Filesystems ist jetzt die Auswahl Supermount removable media support hinzugekommen.

Sind alle benötigten Optionen, einschließlich Supermount removable media support angewählt, wird der Kernel wie üblich erstellt:

make dep
make clean
make bzImage
make modules
make modules_install
cp /usr/src/linux/arch/i386/boot/bzImage /boot/vmlinuz-mein_name

Bekanntmachen den neuen Kernels im Bootmanager, z.B. mit linuxconf.

Das Paket autofs wird von supermount benötigt.

Mount-Tabelle

In der Datei /etc/fstab wird supermount bekanntgegeben:

#/dev/scd1 /mnt/cdrom iso9660 noauto,exec,user,nodev 0 0
/mnt/cdrom /mnt/cdrom supermount fs=iso9660,dev=/dev/scd1 0 0

Chmouel Boudjnah und Denis Havlik von MandrakeSoft haben ein Skript erstellt, mit dem supermount aktiviert bzw. deaktiviert wird: supermount.

Syntax:

supermount [OPTION]... <disable | enable>
Enable or disable supermount in fstab

Anlegen der Icons

Rechter-Maus-Tasten-Klick auf dem Bildschirm-Hintergrund: Verknüpfung mit Adresse (URL) wählen.

Nach Vergabe von Namen und Symbol der Verknüpfung ist nun das Laufwerk über das Icon ansprechbar, wenngleich das Erstellen eines Laufwerksymboles jetzt nicht mehr unbedingt erforderlich ist.

Vorteile

  • Es ist zeit- und nervendschonend, bei der Suche einer Datei aus einem Stapel CDs den Filemanager im CD-Pfad offen zu halten, die CD zu wechseln und auf Neu einlesen zu klicken.
  • Eine nichtlesbare CD führt nicht mehr zur totalen Auslastung des Computers.

Nachteile

  • Die hier beschriebene Konfiguration läßt nur einen Filesystemtyp zu. Z.B. weist man dem Floppy ext2fs zu ODER dos-Filesystem zu.
  • CD-Brennprogramme können mit supermount nicht umgehen.

Es ist aber keine unlösbare Aufgabe, sich ein kleines Skript zu basteln, mit den man sich z.B. durch supermount stop, Austausch von fstab und remount das Filesystem seinen Bedürfnissen anpaßt.

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