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Do, 14. April 2011, 15:00

Test: OpenDocument-Format für den Datenaustausch

Man liest ja des Öfteren in den Nachrichten, dass sich irgendeine Regierung der Welt (zuletzt Lettland dazu entschließt, das OpenDocument-Format (ODF) in Behörden zu akzeptieren bzw. zu nutzen. Als Vorteil von ODF wird – vor allem von Linux-Anhängern – oft genannt, dass sich das Format auf jedem Linux-Rechner öffnen lässt und immer gleich aussieht, weil es ja ein offener Standard ist. Sprich, das Problem wie bei Microsoft Office, dass ein Dokument (auch bei gleicher MS-Office-Version) auf jedem Rechner anders aussehen kann, gibt es angeblich nicht. Dieser These soll in diesem Artikel nachgegangen werden.

Getestet wurden die Anwendungen OpenOffice.org Writer 3.2.0, TextMaker 2008 (rev 503), Abiword 2.8.2, KWord 4.4.5 und Google Docs. In jeder Anwendung (bis auf KWord) wurde ein Beispieldokument (siehe unten) erstellt, als ODT exportiert und anschließend in allen Programmen importiert, um zu prüfen, wie das Dokument dann aussieht.

LibreOffice wurde nicht getestet, da der Unterschied zu OpenOffice.org noch sehr gering ist und sich die Ergebnisse somit nicht unterscheiden werden.

Der ODF-Import und -Export von Microsoft Office konnte mangels Testexemplar nicht durchgeführt werden.

Das Beispieldokument

Als Beispieldokument wurde in OpenOffice.org Writer ein Brief mit einigen Rechnungsposten erstellt, wie man ihn auch als normaler Anwender schreiben würde. Dabei wurden folgende Formatierungen bzw. Besonderheiten eingebracht:

  • Rand überall 2 cm
  • Schriftart Nimbus Roman No9 L, Schriftgröße 12
  • unterstrichene Kopfzeile mit Anschrift
  • Fußzeile mit aktueller Seite und Gesamtanzahl der Seiten
  • Anschrift mit unterstrichener Absenderzeile darüber
  • kleines umrahmtes Logo rechtsbündig neben der Anschrift, gespeichert als PNG mit transparentem Hintergrund
  • Stadt und aktuelles Datum (als Feldbefehl) rechtsbündig
  • Rechnung als Tabelle mit teilweise Linien
  • »Unterschrift« als eingebundenes Bild
  • URL-Angabe unter dem Namen
  • eine Leerzeile Platz zum Seitenende

Das Beispieldokument für den Test

Dominik Wagenführ

Das Beispieldokument für den Test

Diese Vorlage wurde dann – so gut es ging – in allen obigen genannten Programmen nachgebaut und als OpenDocument-Text (ODT) gespeichert. Die Dokumente wurde dabei natürlich nicht aus dem OOo-Dokument importiert, sondern komplett neu erstellt.

Neben der Seitenformatierung, die in jeder Anwendung wohl anders umgesetzt wurde, gibt es bei manchen Programmen Besonderheiten, auf die hier hingewiesen werden soll.

OpenOffice.org Writer

In OpenOffice.org wurde zusätzlich aus der eingebetteten Calc-Tabelle ein Nutzen gezogen und die Berechnung der Umsatzsteuer sowie die Addition der Beträge als Formel verfasst.

Abiword

Der Feldbefehl für das Datum konnte nur im Format »Monat Tag, Jahr« eingebunden werden.

Da Bilder keinen Rahmen haben können, wurde das Logo oben rechts als Hintergrundbild eines Textrahmens nachgestellt.

Daneben gab es vom Abiword-Dokument zwei Versionen. Die erste enthielt keine Bilder, ließ sich nach dem Export als ODT aber in keinem anderem Programm mehr öffnen (siehe unten).

KWord

Für KWord reichte mein Fachwissen leider nicht aus, sodass ich den Brief dort nicht umsetzen konnte. In KWord wird also einzig die ODT-Importfunktionalität getestet.

Google Docs

Google Docs kennt kein Nimbus Roman No9 L, daher wurde Times Roman genutzt.

Da es keine Feldbefehle gibt, wurden das Datum sowie die Seitenzahlen per Hand eingetragen.

Bei Tabellen können die Ränder nicht selektiv pro Zelle bzw. Zeile aktiviert werden, wodurch die ganze Tabelle umrahmt werden musste.

Rahmen um Bilder gibt es nicht, daher fällt dieser beim Google-Docs-Dokument weg.

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