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Do, 1. Dezember 2011, 15:00

KVM ab USB-Stick in 30 Sekunden

Server-Virtualisierung für die Hosentasche direkt ab USB-Stick

Dieser Artikel stellt einen »portablen« KVM-Server mit ArchivistaVM vor, der keine Installation erfordert. Ein USB-Stick oder eine CD genügen.

Einleitung

ArchivistaUSB beim Booten

Archivista GmbH

ArchivistaUSB beim Booten

Dieser Artikel stellt einen »portablen« KVM-Server mit ArchivistaVM vor, der ab USB-Stick auf jedem Rechner in ca. 30 Sekunden gestartet und in Betrieb genommen werden kann. Dabei muss keine Software installiert werden. Die Software zur Virtualisierung (sprich KVM), ein X- und Web-Server sowie das GUI (Web-Browser) werden komplett in den Hauptspeicher geladen. Die Gäste werden entweder direkt ab dem USB-Stick oder ab einer Festplatte gestartet. Nach dem Starten kann lokal (X-Server mit Web-Browser) oder von einem beliebigen Rechner aus (Web-Browser mit Java-Applets) gearbeitet werden.

Und wenn Sie nun denken, der Autor würde gar dick auftragen, dann sollten Sie sich zunächst mal die Demo anschauen. Sollten Sie nun immer noch provokativ fragen wollen, worin denn der Sinn eines »portablen« KVM-Servers ab USB-Stick bestehen soll, dann möchte ich Ihnen sieben gute Gründe mit auf den Weg geben:

  1. In jedem Haushalt, in jedem Büro, fast an jeder Ecke gibt es Rechner, die eben mal stillstehen. Wohl niemand (selbstverständlich sofern zuvor gefragt wird) wird etwas dagegen haben, wenn ich bei einem stillstehenden Rechner einen USB-Stick einschiebe, sofern ich die Innereien (Betriebssystem und Daten) nicht anfasse.

  2. Weshalb sollte ich ein Notebook mitschleppen, wenn ich das gleiche auf einem USB-Stick haben kann? Fast jedes Notebook bringt heute zumindest eine Dual-Core-CPU und 2 GByte RAM mit. Mehr benötigt die nachfolgend beschriebene Lösung im Minimum nicht. Wirklich Spass macht die Lösung freilich ab einer Quad-Core-CPU und 4 GByte RAM.

  3. Ein Kunde (oder auch ich selber) möchte ab einer Datensicherung bzw. einem virtualisierten Server einige Daten zurückspielen. Weshalb sollte ich ein komplettes System aufspielen, die Daten zurückspielen, um dann erst den Job erledigen zu können, wenn ich eine Virtualisierung in 30 Sekunden mit einem USB-Stick und der Sicherungsplatte haben kann?

  4. Ist ein KVM-Server ab USB-Stick nicht gähnend langsam? Im Gegenteil! Dadurch, dass die gesamte Software ins RAM installiert wird, dauert das Aufstarten des Sticks nicht länger, als wenn von Festplatte gestartet würde. Nochmals, es dauert mit einem USB2-Stick knappe 30 Sekunden, bis (ab ausgelöstem Startvorgang bzw. Boot-Screen im Auto-Modus - dazu später mehr) produktiv gearbeitet werden kann. Wer einmal RAM-basiert gearbeitet hat, wird keine SSD-Platte mehr kaufen wollen, um die 2 GByte Durchsatz pro Sekunde gibt es derzeit mit keiner SSD-Platte.

  5. Warum sollte ich mit KVM und einem unbekannten Linux arbeiten, es gibt viele kostenlose Lösungen für die Virtualisierung? Weil keine andere Lösung on-the-fly in ca. 30 Sekunden in Betrieb genommen werden kann, weil kein Setup benötigt wird, weil KVM und ArchivistaVM Open Source sind, ein komplettes Debian zur Verfügung steht, oder weil RAID-Systeme mit bis zu 24 Platten unterstützt werden, um nur einige Gründe zu nennen.

  6. Warum sollte ich Virtualisierung lokal betreiben wollen, in der Wolke geht das doch viel einfacher? Weil die Wolke vielleicht mal das Backup vergisst oder sich gerade ganz verflüchtigt. Ein USB-Stick kostet nicht alle Welt, ein paar Festplatten auch nicht, und das Backup erfolgt lokal. Das Kopieren (Sichern) ganzer VM-Landschaften übers Web ist vielleicht nicht eine so tolle Geschichte, mit USB-Stick und Festplatte(n) arbeiten Sie um Faktoren schneller (mit dem integrierten DRDB gar in Echtzeit).

  7. Warum sollte ich neben meinem Recovery-Stick einen weiteren USB-Stick herumtragen? Die Frage darf anders herum gestellt werden. ArchivistaVM kann jeden Recovery-Stick ersetzen. Dank Debian stellen alle erdenklichen Tools bereit, und auch das Kompillieren bis hin zu einem kompletten Kernel geht, dank RAM im übrigen extrem flott.

In diesem Artikel geht es darum, einen entsprechenden Stick einzurichten und einige (erste) Schritte mit dem KVM-Server aufzuzeigen. Wir benötigen dazu einen USB-Stick mit minimal 8 GByte und ein Debian/Ubuntu. Alternativ könnte dazu auch ArchivistaVM ab CD-ROM verwendet werden; der Weg über Debian/Ubuntu dürfte für Linux-Anwender aber meist schneller sein, weil dabei keine CD-ROM erstellt werden muss.

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