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Do, 24. Mai 2012, 15:00

Tine 2.0 – Installation und Grundkonfiguration

Anfang März 2012 wurde die neue Version »Milan« der Groupware Tine 2.0 veröffentlicht. Höchste Zeit also, sich die neue Version anzusehen. Im folgenden Artikel werden die gebräuchlichsten Installationsmethoden sowie die Grundkonfiguration von Tine 2.0 beschrieben.

Einleitung

Bei Tine 2.0 handelt es sich um eine Browser-basierte Groupware, zu deren Ausstattung unter anderem folgende Elemente gehören:

  • ein Adressbuch
  • ein Kalender
  • eine E-Mail- und Aufgaben-Verwaltung
  • ein Projekt-Management
  • die Anbindung an Asterisk
  • eine Customer-Relationship-Management-Software (CRM)
  • die Synchronisation von mobilen Geräten mittels ActiveSync, CalDAV und CardDAV
  • und seit Milan auch ein Datei-Manager

Zusätzlich kann der Funktionsumfang mit Hilfe von Community-Downloads erweitert werden. Dadurch ist zum Beispiel die Anbindung an Sipgate möglich.

Tine 2.0 war ursprünglich als neue Version der bekannten Lösung EGroupware gedacht und entstand nach Unstimmigkeiten zwischen den Entwicklern unabhängig und von Grund auf neu. Es handelt sich also nicht um einen Ableger (Fork) von EGroupware, sondern um eine vollständig neu entwickelte Software. Der Vorteil dieser kurzen Historie ist, dass Tine 2.0 auf moderner Technik basiert. In den Grundfunktionen ist die Groupware bereits ausgereift und für den produktiven Einsatz geeignet. Darüber hinaus steht Tine 2.0 mit vollem Funktionsumfang als Open-Source-Software zur Verfügung. Kommerzielle Unterstützung und Hosting wird durch das Unternehmen Metaways angeboten, welches das Projekt finanziert.

Voraussetzungen

Für die Installation von Tine 2.0 wird ein Webserver mit PHP (mindestens in der Version 5.2.1, empfohlen ist Version 5.3) benötigt. Als Webserver kann Apache, lighttpd, nginx oder der IIS von Microsoft verwendet werden. Wichtig ist dabei, dass der Webserver das URL-Rewriting unterstützt, da dies für ActiveSync und andere Komponenten relevant ist. Ferner muss ein MySQL-Server in Version 5.0 oder höher vorhanden sein. Da diese Software-Voraussetzungen mittlerweile auf allen Betriebssystemen erfüllbar sind, kann man Tine 2.0 sowohl auf Linux- und BSD-Distributionen als auch unter Mac OS X oder Windows installieren. Für Tine 2.0 sollte man aber einen aktuellen Browser verwenden.

Installation

Es gibt mehrere Möglichkeiten, Tine 2.0 zu installieren. In diesem Artikel sollen die Installation mittels Paketquelle (Repository) und die manuelle Installation beschrieben werden. Der Vorteil bei der Installation mittels Paketquelle liegt darin, dass die Installation schnell und einfach durchgeführt wird und man sich viele manuelle Schritte spart. Allerdings steht diese Variante nur für Debian-basierte Linux-Distributionen zur Verfügung. Kommt eine andere Linux- oder BSD-Distribution, Mac OS X oder Windows zum Einsatz oder möchte man statt des Apache- oder lighttpd-Webservers einen anderen Webserver einsetzen, so muss man die manuelle Installation verwenden. Beide Installationsmöglichkeiten setzen jeweils voraus, dass ein MySQL-Server bereits installiert worden ist.

Installation mittels Paketquelle

Da in den großen, bekannten Linux-Distributionen keine Tine 2.0-Pakete in den offiziellen Paketquellen vorhanden sind, muss zuerst die Tine 2.0-eigene Paketquelle eingebunden werden. Diese existiert wie gesagt nur für Debian Squeeze und Ubuntu Natty Narwhal.

Nach dem Einbinden der Paketquelle und der Aktualisierung der Paketverwaltung kann man das Paket tine20 installieren.

Gleich zu Beginn der Installation erscheint eine Abfrage, ob Apache oder lighttpd als Webserver verwendet werden soll. Es wird jedoch empfohlen, Apache als Webserver zu verwenden, da beim Setup die Integration von lighttpd noch nicht ganz abgeschlossen ist.

PHP und alle notwendigen Erweiterungen installiert das Setup, sofern nötig, automatisch.

Auswahl des Webservers

Andreas Weber

Auswahl des Webservers

Im Verlauf der Installation wird die Datenbank für Tine 2.0 entsprechend eingerichtet. Außerdem muss ein Benutzername samt Passwort für den browser-basierten Teil des Tine 2.0-Setups angegeben werden. Damit ist der konsolen-basierte Teil der Installation abgeschlossen. Der browser-basierte bzw. grafische Teil der Installation wird im Anschluss an den Abschnitt über die manuelle Installation beschrieben.

Manuelle Installation

Für eine erfolgreiche manuelle Installation ist eine bereits vorkonfigurierte Umgebung bestehend aus Webserver mit PHP-Unterstützung und einem MySQL-Server notwendig. Zudem muss eine Datenbank mit dazugehörigem Benutzer für Tine 2.0 bereits eingerichtet sein. Als Erstes lädt man das aktuelle Archiv herunter und entpackt es in das Root-Verzeichnis des Webservers (/var/www unter Linux):

$ wget http://www.tine20.org/downloads/2012-03-2/tine20-allinone_2012-03-2.tar.bz2
# mkdir /var/www/tine20
# tar xfvj tine20-allinone_2012-03-2.tar.bz2 -C /var/www/tine20

Da Tine 2.0 eine Konfigurationsdatei verwendet, erstellt man eine Kopie der im Archiv enthaltenen Vorlage:

# cd /var/www/tine20
# cp config.inc.php.dist config.inc.php

Nun editiert man die Datei config.inc.pgp (mit Root-Rechten), um die Konfiguration für die Datenbank und den Setup-Benutzer samt Passwort vorzunehmen. Ist die Konfigurationsdatei für den Webserver nicht beschreibbar, so kann man nach Abschluss der Konfiguration eine aktuelle Version aus dem grafischen Teil des Setups herunterladen und auf dem Webserver platzieren. Bei der manuellen Installation sind weitere Schritte notwendig, um die Weiterleitungsregeln für ActiveSync, CalDAV und CardDAV einzurichten. Diese unterscheiden sich allerdings nach dem Typ des Webservers, der eingesetzt wird.

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