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Do, 15. November 2012, 15:00

SoftMaker Office 2012

Der Markt für Büroprogramme ist unübersichtlich: In der Windows-Welt gilt Microsoft Office trotz der saftigen Preise immer noch als Referenz. Unter Linux dürfte dagegen LibreOffice mittlerweile den Stand eines Standards erreicht haben. Hinzu kommen noch zahlreiche freie Anwendungen und diverse kommerzielle Alternativen. Eines der Programme mit professionellem Anspruch ist Softmaker Office, das nicht nur Nischenmärkte unter verschiedenen Systemen besetzen, sondern eine Alternative zu den Platzhirschen sein will. Pro-Linux schaute sich die neue Version der Office-Suite an.

Allgemeines

Softmaker Office 2012

SoftMaker

Softmaker Office 2012

»Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort«, steht im Johannesevangelium. Geht es nach dem Willen vieler Benutzer oder gar Entscheider im kommunalen oder geschäftlichen Umfeld, so war Word der Anfang. So, oder ähnlich stellt sich zumindest die Sachlage dar, fragt man den typischen Anwender nach einer Büro-Suite. Unter Linux wird alternativ die Antwort Libre- oder OpenOffice lauten – zweifelsohne die Platzhirsche unter dem freien Betriebssystem, wenn es um die Wahl der Anwendung für die Bewältigung der täglichen Büroschreibarbeit geht. Schließlich ist eine der beiden Textverarbeitungen in nahezu jeder Distribution enthalten – und Briefe oder andere Texte tippt jeder, der Linux installiert hat.

Softmaker, ein 1987 in Nürnberg gegründetes Unternehmen, will mit seiner gerade mal 17 Angestellten zählenden Belegschaft bereits seit geraumer Zeit die Kräfteverhältnisse der Branche ändern. Neben Schriften stellt das Unternehmen vor allem die hauseigene Office-Suite »SoftMaker Office« her, die mittlerweile für zahlreiche Plattformen portiert oder umgesetzt wurde. Das Paket kommt mit der Textverarbeitung TextMaker, der Tabellenkalkulation PlanMaker und der Präsentationsanwendung Presentations daher. Neben den drei zentralen Komponenten bietet der Hersteller unter Windows eine als »Professional« gekennzeichnete Variante an. Im Vergleich zur Standardversion beinhaltet diese einen E-Mail-Client, den Duden Korrektor, zwei Duden-Wörterbücher und vier Langenscheidt-Wörterbücher.

Eine direkte Entsprechung der Professional-Versionen ist unter Linux nicht verfügbar, doch beinhaltet bereits die reguläre Variante alle enthaltenen Bücher. Dass der Duden Korrektor nachgereicht wird, kann vorerst als ausgeschlossen gelten. Zum weiteren Lieferumfang aller Versionen gehört zudem auch ein gedrucktes Handbuch. Noch mehr Informationen zur Applikation liefern drei als PDF-Dateien erhältliche Anleitungen auf dem Medium, die auf Deutsch und Englisch verfügbar sind.

In der aktuellen Version gibt sich Softmaker Office als eine klassische Office-Suite, die sich laut dem Hersteller sowohl an private als auch geschäftliche Nutzer richtet. Softmaker selbst sieht das eigene Produkt naturgemäß als zuverlässig, leistungsstark, schnell und leicht zu bedienen. »Sie werden kein anderes Officepaket finden, das Dateien in all diesen Microsoft-Office-Formaten so originalgetreu darstellt wie SoftMaker Office 2012«. Ob sich der Produzent doch nicht täuscht?

Installation

Softmaker Office 2012 gibt es gleich für mehrere Betriebssysteme. Neben Linux und diversen Windows-Versionen wird das Produkt mittlerweile auch für Android, Windows Mobile, Windows CE und Qtopia angeboten. Weitere Systeme kann der Hersteller ebenfalls beliefern und verspricht auf seiner Seite, bei Bedarf die Software schnell auch auf andere Plattformen portieren zu können - ein entsprechender Kunde oder ein Auftrag vorausgesetzt.

Unter Linux zeigt sich die Anwendung erfreulich genügsam. Während die meisten neuen Applikationen auch eine relativ neue Version der glibc voraussetzen, gibt sich Softmaker Office 2012 mit der mittlerweile fast zehn Jahre alten glibc 2.2.5 zufrieden. Damit dürfte die Anwendung auch auf solchen Systemen wie Debian Woody, Red Hat 7.3, Slackware 8.1 oder Suse 8.1 laufen. Die Ubuntu-Fraktion kann das Paket gar auf der allerersten Version der Distribution installieren, die je veröffentlicht wurde. Ausprobiert wurde diese These allerdings nicht.

Die eigentliche Installation ist in wenigen Minuten erledigt. Das komplette Paket belegt dabei 300 MB an Festplattenspeicher. Besonders erfreulich ist, dass SoftMaker für die Installation auf Linux-spezifische Werkzeuge zurückgreift. So ist das eigentliche Paket nicht nur mit einem tgz-, sondern auch wahlweise als deb- oder rpm-Paket installierbar. Zur Auswahl stehen wahlweise Pakete für die i386- oder x86_64-Architekturen, wobei bei der letzteren Variante lediglich die x386-Version samt Kompatibilitätsbibliotheken installiert wird.

Nach der Installation stehen unter den Desktop-Umgebungen die Anwendungen zur Nutzung bereit. Klickt man also beispielsweise im Dateimanager auf ein von SoftMaker Office unterstütztes Dateiformat, öffnet sich automatisch die entsprechende die Anwendung. Unschön fallen hier allerdings die 48x48 Pixel großen Icons auf, die durchaus eine Überarbeitung vertragen könnten.

Nach dem Start einer Anwendung initialisiert die Suite die Verzeichnisstruktur und fragt die Seriennummer ab. Zudem will Softmaker ebenfalls die Daten des Anwenders wissen, um beispielsweise die Adresse oder die persönlichen Angaben automatisch einfügen zu können. Sind die nicht zwingend erforderlichen Auskünfte erledigt, kann mit der Suite gearbeitet werden.

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