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Do, 30. Januar 2014, 15:00

Mobile Verschlüsselung mit Enc FS

Mobile Datenträger geraten leicht in fremde Hände. Wer dort sensible Zugangsdaten oder Firmeninterna speichert, kann diese unter Linux komfortabel verschlüsseln.

Sehen Sie Ihre USB-Sticks und Laufwerke einmal durch: Wo immer Sie bei Verlust des geprüften Datenträgers ein mulmiges Gefühl hätten, sollten Sie handeln. Die Qualität des Verlusts ist dabei sekundär: Zugangsdaten und Kennwörter zu verlieren ist fatal, langfristig erworbenes Info-Kapital wie Kontakt-, Projekt-, Firmendaten und Marktforschungsergebnisse unfreiwillig zu verschenken ist geschäftsschädigend, aber auch allzu viel Privates preiszugeben kann mehr als beunruhigen. Wer die betreffenden Daten mit Enc FS ablegt, ist auf der sicheren Seite. Lesen Sie hier alles Wesentliche über die Vorteile und die Bedienung von Enc FS.

Enc FS funktioniert (fast) überall

Enc FS – Encrypted File System – können Sie auf jedem externen Datenträger verwenden. Das Dateisystem spielt erfreulicherweise keine Rolle: FAT, FAT32, NTFS sind auf den Sticks oder USB-Festplatten ebenso wenig ein Hindernis wie Linux-Dateisysteme Ext2 bis Ext4. Theoretisch sind Enc FS-verschlüsselte Daten auch unter jedem Betriebssystem verwendbar: Neben Linux können Android-Geräte mit der voll kompatiblen App Cryptonite Enc-FS-Daten lesen. Für Mac-Anwender gibt es – nach einem gewissen Installationsaufwand – ein praktisch identisches Enc FS Lediglich auf Windows-Systemen läuft Enc FS nur bedingt (Encfs4win).

Enc-FS-Verschlüsselung ist flexibler als etwa Truecrypt: Sie müssen nicht planen, wie groß Ihre Datenmengen werden, sondern legen einfach einen neuen Ordner an. Alles, was Sie anschließend dort einstellen, wird automatisch verschlüsselt.

Ersteinrichtung eines Enc-FS-Ordners: Sie benötigen lediglich einen Ordner als Mount-Punkt (hier »USBData« im Home-Verzeichnis) und ein Kennwort

Hermann Apfelböck

Ersteinrichtung eines Enc-FS-Ordners: Sie benötigen lediglich einen Ordner als Mount-Punkt (hier »USBData« im Home-Verzeichnis) und ein Kennwort

Enc FS unter Linux einrichten

Enc FS ist meist nicht installiert, doch finden Sie das relativ kleine Paket in den Repositories aller wichtigen Linux-Distributionen. Unter Ubuntu installieren Sie es etwa mit

sudo apt-get install Encfs

oder über das Software-Center. Danach können Sie sofort loslegen. Wir beschreiben nachfolgend die Nutzung auf Kommandozeile, weil diese Methode unter jedem Linux und jedem Desktop funktioniert.

Wenn auf Ihrem System eine der unten genannten grafischen Front-Ends läuft, können Sie natürlich auf die klickfreundliche Variante ausweichen. Mit einigen Aliases oder Funktionen in der Datei ~/.bashrc wird Enc FS aber auf der Kommandozeile genauso komfortabel.

Ersteinrichtung: Sie brauchen zunächst für jedes zu verschlüsselnde Verzeichnis einen Mount-Punkt und ein Kennwort. Mit (Beispiel)

mkdir /media/[user]/Archiv/Data
mkdir ~/USBData
Encfs /media/[user]/Archiv/Data/ ~/USBData

erstellen Sie auf der unter /media/[user]/Archiv eingehängten externen USB-Platte das neue Verzeichnis Data, ferner den Mount-Punkt im Home-Verzeichnis. Die dritte Zeile lädt das noch leere Verzeichnis bereits in den Mount-Punkt. Dazu ist nur noch die Vergabe eines Kennworts und dessen Bestätigung notwendig.

Wichtig: Ignorieren Sie das verschlüsselte Verzeichnis, und arbeiten Sie ausschließlich im Mount-Ordner mit den lesbaren Daten (hier im Beispiel ~/USBData). Alles, was Sie dort einstellen oder verändern, landet umgehend verschlüsselt im eigentlichen Quellverzeichnis.

Wenn Sie einen verschlüsselten Ordner nicht mehr benötigen, entladen Sie seinen Mount-Punkt mit dem folgenden Befehl:

fusermount -u ~/USBData

Künftiges neuerliches Laden geschieht mit genau demselben Enc-FS-Befehl wie oben bei der Ersteinrichtung.

Kommentare (Insgesamt: 22 || Alle anzeigen )
Re[2]: Extrem Langsam (TcShadowWalker, Mi, 12. Februar 2014)
Re[3]: Extrem Langsam (finger, Sa, 1. Februar 2014)
Re[2]: Extrem Langsam (Sie haben vergessen, Ihren Nam, Sa, 1. Februar 2014)
EncFs für Win => BoxCryptor (nikW, Fr, 31. Januar 2014)
ähm? (user001, Fr, 31. Januar 2014)
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