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Mi, 23. Juli 2003, 00:00

Red Hat Linux 9.0.93, Codename »Severn«

Eine Vorschau auf die kommende Version 9.1 von Red Hat Linux.

Vorwort und einiges zu Red Hat

Wie auch Pro-Linux berichtete, will Red Hat sich mehr auf den Unternehmens-Markt konzentrieren und die Linux-Aktivisten besser in die Entwicklung der Distribution einbinden. Daher gründeten sie das »Red Hat Linux Project«, um so die Community mehr in die Entwicklung der künftigen Releases einzubeziehen. Aus Severn wird das Release »Cambridge« hervorgehen. Da der Nachfolger von Cambridge noch keinen Namen hat, wird er einfach »Cambridge++« genannt.

Ich als Schweizer habe auf SunSite von Switch die neuste Beta heruntergeladen. In diesem Bericht geht es nicht nur darum, das neueste Produkt zu testen, sondern auch darum, wie Red Hat in Zukunft ihren Weg geht. Der Testrechner ist ein Dell Inspiron 2600 mit 512 MB Arbeitsspeicher.

Worum handelt es sich beim »Red Hat Linux Project«? Zukünftig werden alle Entwickler in öffentlichen Foren wichtige Entscheidungen treffen. Jeder kann mithelfen, ein Produkt aus freier Software herzustellen. Aus dem Projekt resultieren Zyklen, die je vier bis sechs Monate dauern, das heisst, nicht wie bisher ohne verbindliche Roadmap. Jedes zukünftige Release darf kostenlos heruntergeladen und verbreitet werden.

Für User ohne Programmierkenntnisse hat Red Hat das »Documentation Project« eingerichtet. Dieses umfasst momentan nur ein Dokument. Red Hat verspricht, bis zur stabilen Version den »Installation Guide« fertiggestellt zu haben. Auch ein interessantes Projekt für GIMP-Künstler dürfte »Artwork« sein. Hier lautet das Motto »Making things look pretty is the name of the game«.

Das Betatest-Programm dauert vom 21. Juli bis Mitte August. Jeder ist herzlich eingeladen, sich das Produkt anzusehen und Bugreports zu schreiben. Es steht eine Mailingliste mit dem Namen rhl-beta-list zur Verfügung. Auch ein IRC-Channel wurde eingerichtet.

Installation

Screenshot 1

Adrian Meier

Screenshot 1

Zuerst wird man wie gewohnt von »linux mediacheck« begrüsst. Red Hat rät, diesen durchzuführen, denn die meisten Installationsprobleme sind auf unsauber gebrannte CDs zurückzuführen. Bei der Begrüssung wird man darauf aufmerksam gemacht, dass es sich hierbei um eine Beta handelt. Das ist auf Screenshot 1 zu sehen.

Neuerdings sind auch »Harddisk«-Installationen standardmässig grafisch. Eine sehr gute Neuerung ist, dass nun das Installieren via VNC unterstützt wird. Um eine VNC-Installation zu starten, muss man vnc beim Boot-Prompt schreiben. Um die Sicherheit zu erhöhen, kann ein VNC-Passwort gesetzt und mit vncpassword=deinpasswort Anaconda (so heisst der Installer) übergeben werden.

Screenshot 2

Adrian Meier

Screenshot 2

Bei Anaconda hat sich nur wenig geändert. Jedem, der Red Hat seit der 7er-Serie schon mal installiert hat, dürfe die Installation bekannt sein.

Überrascht war ich jedoch, als die Konfiguration des Monitors direkt nach der der Maus kam. Hierzu Screenshot 2.

Auf Screenshot 3 sieht man die einfachere Zeitzonen-Auswahl. Screenshot 4 zeigt, dass die Bootdisk nun intuitiver gemacht werden kann.

Screenshot 3

Adrian Meier

Screenshot 3

Screenshot 4

Adrian Meier

Screenshot 4

Beim ersten Booten stellt man mit Schrecken fest, dass nach dem Laden des Kernels ein grafisches Interface geladen wird. Dies beansprucht natürlich mehr Ressourcen. Doch Gott sei Dank kann man in /etc/sysconfig/init »Severn« den grafischen Plunder abgewöhnen. Sogar die uralten (bekannt aus Vorgänger-Versionen von 6.0) gesprächigen Init-Skripte kann man in dieser Datei wieder haben. Sogar dem GRUB kann man die Option »nogui« übergeben.

Webbrowser

Die Partnerschaft mit Sun Microsystems hat noch keine Früchte getragen, denn Mozilla wird noch nicht mit der aktuellen Java Virtual Machine ausgeliefert. Dafür startet Mozilla jetzt wieder wesentlich schneller. Die Jungs von Red Hat haben das Tunen von Mozilla wirklich im Griff.

Bisher war Galeon im GNOME-Menu sehr versteckt unter InternetMore Internet Applications. Nun wird er ersetzt durch Epiphany, ebenfalls ein Mozilla-Fork und versteckt. Den meisten sagt dieser GNOME-Browser was.

Screenshot 5 zeigt Mozilla und Screenshot 6 Epiphany auf pro-linux.de.

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