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Do, 10. September 2015, 15:00

Die Neuerungen von Xfce 4.12

Nach fast drei Jahren Stillstand gab es bereits Gerüchte um das Ende der Xfce-Oberfläche. Zur Erleichterung aller Nutzer, die den konservativen, aber schlanken und flexiblen Desktop schätzen, meldet sich Xfce mit Version 4.12 zurück.

Xfce 4.12 sieht auf den ersten Blick nicht gravierend anders aus als sein Vorgänger. Es wurde diskutiert, Xfce 4.12 komplett auf die modernere Komponentenbibliothek Gtk3 umzustellen. Daraus ist allerdings nichts geworden: Insgesamt nutzt Xfce weiterhin das ältere Gtk2, einige Komponenten hingegen bereits die jüngere Basis. Fans von Xfce müssen sich kaum umstellen. Unter der Haube hat sich dennoch einiges geändert, und es gibt neue Funktionen, die sich erst beim näheren Hinsehen zeigen. Einige Linux-Distributionen haben die neue Version der Desktop-Umgebung schon an Bord.

Einstellung einer intelligenten Leiste

Jürgen Donauer

Einstellung einer intelligenten Leiste

Die Neuerungen am Xfce-Desktop

Fenster und Tasks: Die Tastenkombination Alt-Tab schaltet bekanntlich zwischen laufenden Task hin und her. Diesen Taskswitcher können Sie bei Xfce 4.12 mit einem individuellen Theme versehen. Weiterhin sind die Modi Listenansicht und eine Fenstervorschau hinzugekommen. Sie können das Verhalten unter Einstellungen -> Feineinstellungen der Fensterverwaltung individuell konfigurieren.

Die Einrastfunktion der Taskfenster wurde ebenfalls überarbeitet. Wenn man ein Fenster in eine Ecke zieht, dann nimmt es eine definierte Größe an und richtet sich an dieser Bildschirmseite aus.

Whisker-Menü als Standard: Wer Xubuntu 14.04 oder höher oder eine aktuelle Xfce-Variante von Linux Mint verwendet, kennt Xfce ohne Whisker-Menü gar nicht mehr. Diese Distributionen liefern dieses funktionale Startmenü mit dem zusätzlichen Suchfeld per Standard aus. Xfce 4.12 macht das Whisker-Menü, das auch schicke Transparenz beherrscht, nun ebenfalls zum Standard.

Damit lassen sich zum Beispiel Favoriten markieren, auf die man schneller zugreifen kann. Sie müssen dafür im Menü die entsprechende Anwendung nur mit der rechten Maustaste anklicken und danach Zu Favoriten hinzufügen wählen.

Unterschiedliche Hintergrundbilder pro Arbeitsfläche

Jürgen Donauer

Unterschiedliche Hintergrundbilder pro Arbeitsfläche

Leisten und Arbeitsflächen: Die Xfce-Leisten lassen sich so konfigurieren, dass sie sich intelligent verstecken. Ist diese Funktion aktiviert, verbirgt sich die Leiste automatisch, sobald ein anderes Fenster in seine Nähe kommt. Es wurden außerdem Änderungen eingepflegt, so dass die Leisten sowohl Gtk3- als auch Gtk2-Plugins nutzen können.

Unter Linux gehören mehrere Arbeitsflächen zum Standard. Xfce 4.12 kann diesen Arbeitsflächen nun je eigene Hintergrundbilder spendieren. Die betreffenden Optionen finden Sie unter Einstellungen -> Schreibtisch. Dort muss zunächst die Schaltfläche Auf alle Arbeitsflächen anwenden deaktiviert werden. Danach können Sie jedem Desktop sein eigenes Hintergrundbild zuweisen, indem Sie den Dialog Schreibtisch in jener Arbeitsfläche aufrufen, in der Sie das Bild einstellen möchten.

Bildschirmeinstellungen: Xfce 4.12 erscheint auf großen Bildschirmen mit hohen Auflösungen deutlich attraktiver, da die Entwickler dem Desktop Unterstützung für Hi-DPI spendiert haben. Es gibt dafür sogar zwei speziell entworfene Xfwm4-Themes. Sie finden diese Themes »hdpi« und »xhdpi« unter Einstellungen -> Fensterverwaltung.

Signifikant verbessert zeigt sich außerdem die Multimonitor-Verwaltung: Sobald Sie einen neuen Bildschirm anschließen, erscheint ein Einstellungsfenster, mit dem Sie das Arrangement der Monitore schnell und unkompliziert anpassen. Sie können hier den neuen Bildschirm per Mausaktion auf der linken oder rechten Seite des anderen platzieren.

Energie-Management: Ein neues Leisten-Plugin bietet komfortable Steuerung der Bildschirmhelligkeit. Darüber hinaus zeigt das Plugins-Menü alle anderen verbundenen Geräte wie zum Beispiel Tastatur, Maus und so weiter und deren Ladezustand. Weiterhin können Sie dort den Präsentationsmodus aktivieren, der den Bildschirmschoner außer Kraft setzt.

In den »Einstellungen« finden Sie eine komplett überarbeitete Energieverwaltung. Das Verhalten des Systems und des Bildschirms ist jetzt von anderen Energiefunktionen separiert, die zum Beispiel beim Schließen des Notebook-Deckels ausgeführt werden. Ob diese Trennung übersichtlicher ist, bleibt eine Geschmacksfrage. Weiterhin lässt sich nun einstellen, was bei Inaktivität geschehen soll, während das Notebook mit Akku läuft. In der Energieverwaltung finden Sie außerdem Ladestand-Informationen zu angeschlossenen Geräten.

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