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Do, 8. Oktober 2015, 15:00

»Thruk« - Besser überwachen

Eine alternative Weboberfläche für Nagios und Co.

Thruk bietet zahlreiche Funktionen für alle, die ihr Netzwerk im Griff haben wollen. Der Artikel gibt ein kleine Übersicht über die Software.

Taktische Übersichtsseite von Thruk

Hans-Joachim Baader

Taktische Übersichtsseite von Thruk

Vorwort

Nagios ist ein bekanntes freies Netzwerküberwachungssystem. Es kommt zwar mit einer Web-Oberfläche im Lieferumfang, diese ist jedoch mit ihrer CGI-Technologie hoffnungslos überaltert, ineffizient und sehr limitiert im Funktionsumfang. Für das einfache Beobachten erfüllt sie ihren Zweck. Darüber hinaus sind ihre Möglichkeiten wie Online-Konfigurationsänderungen und Berichte sehr beschränkt.

Hier kommt nun Thruk ins Spiel. Es gibt zwar noch andere Oberflächen für Nagios, aber Thruk wird aktiv und recht schnell entwickelt. Gegenüber der Nagios-GUI bietet es zahlreiche Neuerungen. So ist es nicht nur für Nagios, sondern auch für Icinga und Shinken benutzbar - und das für alle Systeme gleichzeitig, da es für jedes Monitoring-System einen Tab anlegt. Man kann nicht nur leicht zwischen diesen wechseln, sondern auch die Checks aller Systeme zusammengefasst ansehen.

Der Name Thruk hat laut den Entwicklern keine Bedeutung und wird wie Truck gesprochen. Durch die Verwendung von FastCGI will Thruk schneller und effizienter sein, zudem sind die angezeigten Daten der Live-Zustand der Engine und nicht verzögert. Es bietet besseres Logging, erweiterte Suche in den Logdateien, einen Anzeigemodus ohne Frames, verschiedene Themes, Plugins, ein Konfigurationsprogramm, erweiterte Berichte, die auch als PDF erstellt werden können, eine frei konfigurierbare Übersichtsseite (Dashboard) und eine Business Process-Erweiterung.

Installation

Thruk ist am einfachsten auszuprobieren, indem man die Open Monitoring Distribution (OMD) installiert. Dort ist es als eine von vier Oberflächen-Optionen (neben Nagios, NagVis und Check_MK) verfügbar. Wir wollen jedoch die Installation von Thruk von Hand durchführen.

Um eine alternative Oberfläche wie Thruk oder auch andere Anwendungen einzubinden, benötigt man das Livestatus-Modul. Livestatus von Mathias Kettner ist ein Plugin, das direkt in den Kern von Nagios geladen wird und den Status des Servers über einen Unix Domain Socket zur Verfügung stellt. Das ist ein Vielfaches effizienter als die traditionelle Methode, die Datei status.dat zu parsen. Wie man dieses Modul einbindet, ist in diesem Artikel nachzulesen. Shinken hat Livestatus bereits integriert.

Installationspakete von Thruk findet man dankenswerterweise auf der Download-Seite des Projekts in großer Auswahl. Geht man dort in das Verzeichnis pkg und scrollt nach unten zur letzten Version (2.0.2), findet man Binärpakete für einige der wichtigsten Distributionen in mehreren Versionen, darunter Debian, Fedora, Red Hat Enterprise Linux, Suse Linux Enterprise und Ubuntu.

Thruk besitzt einige wenige Abhängigkeiten, darunter Apache mit FastCGI und Perl. Genaueres kann man der Installationsanleitung entnehmen.

Unter Debian 7 kam es beim Installationsversuch zu einem Paketkonflikt, da libgd2-xpm verlangt, aber libgd2-noxpm installiert war. Durch die explizite Installation von libgd2-xpm konnte das gelöst werden, ohne das Paketsystem zu verbiegen. Ferner werden auch die Pakete libapache2-mod-fcgid und libxpm4 benötigt. Unter anderen Distributionen funktioniert die Installation hoffentlich reibungslos.

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