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Do, 18. Januar 2018, 15:00

System- und Dateibackup mit Borg

Die Backup-Software Borg, die aus dem Projekt Attic hervorging, ermöglicht einfache und platzeffiziente Backups unter Linux. Die Software arbeitet mit Verschlüsselung, Kompression und braucht dank einer ausgeklügelten Deduplikation der Dateiblöcke weniger Speicherplatz für Backups. Wir stellen die Software näher vor und erklären ihre Bedienung.

Allgemein

borgbackup.readthedocs.io

Eine defekte Festplatte, ein Diebstahl oder aber auch die versehentliche Löschung eines Verzeichnisses bedeutet oftmals nicht nur Kosten, sondern auch einen massiven Ärger. Gut, wenn es in diesem Fall einen Back-up gibt. Denn Datensicherung ist für viele Anwender ein Übel, das einfach durchgestanden werden muss. Bei Problemen erweist sie sich aber als ein wahrer Stresskiller, weswegen jedem Administrator, aber auch Privatanwender dringend angeraten sei, sich regelmäßig die Zeit für Back-ups zu nehmen.

Hat man sich in der Vergangenheit mit dem Thema beschäftigt, so ging es oft bei Back-ups um Bandlaufwerke, CDs oder DVDs. Mit der stetig steigenden Kapazität und fallenden Preisen von Festplatten hat diese Art der Speicherung der Daten bei vielen Nutzern ihren Reiz verloren. Viele Backup-Systeme kommen allerdings noch aus der Zeit der Bandlaufwerke und großer Netzwerke, weshalb sie Techniken einsetzen, die beispielsweise für private Nutzer schlicht überdimensioniert sind. Doch auch Unternehmen brauchen oftmals keine Infrastruktur, die auf Pools und Jobketten aufsetzt. Denn je einfacher der Backup, umso übersichtlicher die dahinter stehenden Mechanismen und im Notfall auch die Rettung der Daten.

Borg Backup

Eine solche einfache Software versucht das Projekt »BorgBackup« (kurz: Borg) zu liefern. Borg ist eine freie Software, die aus Attic entstand. Attic wurde 2010 gestartet und stellt seinerseits eine freie, effiziente Lösung zur Datensicherung dar. Die Software unterstützt Daten-Deduplikation, -Kompression und eine Verschlüsselung der abgelegten Inhalte. Innerhalb eines Backups werden auch die Zugriffsrechte und erweiterte Dateiattribute unter Linux gespeichert. Besondere Dateitypen, wie beispielsweise Hardlinks und Symlinks, werden ebenso unterstützt wie Device-Definitionen. Die Software wird über die Kommandozeile bedient und verfügt über einen Satz an verschiedenen Kommandos.

Nachdem es innerhalb des Attic-Projekets zu Meinungsverschiedenheiten kam, spaltete sich die Gemeinschaft allerdings 2015. Unter dem Namen Borg entstand eine Abwandlung von Attic, die »offener und schneller« sein wollte. Die Entwickler korrigierten zahlreiche Probleme des Originals und eliminierten laut eigenen Aussagen diverse Ungereimtheiten, weshalb es zu einem Kompatibilitätsbruch mit Attic kam. Im März 2016 erschien die eigenständige Version 1.0. Mittlerweile steht Borg bei der Version 1.1.

Eine der größten Stärken von Borg ist die effiziente Daten-Deduplikation, die nicht nur Platz, sondern auch Zeit spart. So zerlegt die Software Änderungen in Blöcke (Chunks) und speichert sie unabhängig vom Inhalt. Ist ein ähnlicher Block bereits vorhanden, nutzt Borg eine Dedplizierung und verweist nur noch auf den Block, ohne die Daten nochmals zu speichern. Je nach Datenmenge und Anzahl der Änderungen lassen sich damit mühelos Backup-Strategien entwickeln, die unterhalb der täglichen Datensicherungsstrategien liegen. Alle Daten werden bereits clientseitig komprimiert und verschlüsselt, was Borg auch für den Einsatz auf entfernten oder gehosteten Systemen interessant macht.

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