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So, 9. Januar 2005, 00:00

SphinxOS 4.0

Bereits in Dezember veröffentlichte Smartthink eine neue Distribution, die vor allem durch eine sehr einfache Installation, durchdachte Applikationsauswahl und Anwenderfreundlichkeit zu überzeugen versucht. »SphinxOS 4.0 wurde nicht für Linuxinsider konzipiert, sondern für den linuxunerfahrenen Anwender, der eine stabile, sichere und technisch überlegene Alternative zu anderen Betriebssystemen sucht«, beschreibt der Hersteller das Produkt. Pro-Linux schaute sich die Distribution mehrere Wochen lang an und testete das Produkt auf einer Vielzahl von Rechnern. Unsere Erfahrungen dürfen wir Ihnen in Form eines Testberichts vorstellen.

Lieferumfang

SphinxOS 4.0

Mirko Lindner

SphinxOS 4.0

Ein wenig mager fällt das neue Produkt aus, ist man doch von anderen Distributoren gewöhnt, eine Vielzahl von Anwendungen mitgeliefert zu bekommen. Lediglich mit einer CD-ROM kommt SphinxOS 4.0 daher. Bei näherer Betrachtung stellt sich allerdings heraus, dass SphinxOS ähnlich Knoppix alle Daten in komprimiertem Zustand ausliefert. Die Größe des installierten Systems beträgt knapp 2 GByte.

Das Paket besteht in der Standard-Edition aus einem in der deutschen Sprache gehaltenen Booklet, einem deutschsprachigen, digitalen Handbuch im HTML-Format und 30-tägigem Installationssupport. Das Handbuch, das lediglich auf der CD zu finden ist, fällt ein wenig kurz aus und beschränkt sich nur auf die nötige Erklärung der wichtigsten Konfigurationstools und Applikationen. Wer eine ausführliche Beschreibung des Systems sucht oder tiefergehende Informationen braucht, sollte auf eine geeignete Dokumentation zurückgreifen. Erfreulich ist die Tatsache, dass das komplette Buch durchsucht werden kann.

Zum Lieferumfang der Standard-Distribution gehören darüber hinaus die Vollversionen von Crossover Office und Cedega 4.0.1. Diese berechtigen gleichzeitig zur Inanspruchnahme von Upgrades und des Supports der Hersteller der beiden Produkte.

Die verbilligte Home-Edition von SphinxOS 4.0 wendet sich an alle Anwender, die das Produkt ohne die Lizenzen für Crossover Office und Cedega nutzen wollen. Das Paket enthält den vollen Leistungsumfang von SphinxOS 4.0 außer dem Booklet. Das digitale Handbuch und ein User2User-Support auf den Portalseiten des Unternehmens sind enthalten.

Installation/Der erste Start

Bootmenü der Distribution

Mirko Lindner

Bootmenü der Distribution

Der erste Start des mitgelieferten Mediums gestaltet sich wenig spektakulär. Neben Standardeinstellungen wie einem Defaultstart oder einem Sicherheitsstart bietet die Distribution auch einen Punkt zur Änderung der Auflösung oder einem Speichertest zur Auswahl an. Ferner erklärt das Produkt in der deutschen Sprache die möglichen Bootoptionen, die durchaus Sinn machen und sicherlich für manch einen von Interesse sein werden.

Im Gegensatz zu »gestandenen« Distributionen startet der Neuling am Linux-Himmel nicht eine Installationsroutine, sondern, ähnlich Knoppix oder SimplyMepis, in dem er seine Wurzeln hat, direkt ein lauffähiges System.

Die Hardwareerkennung namens »meauto« erkennt und konfiguriert automatisch neben den Standardkomponenten eines jeden Systems, wie einer Grafik- oder Soundkarte, zusätzliche Geräte wie TV- oder Softmodems. In diesem Punkt haben die Entwickler eine gute Arbeit geleistet. Alle im PCI-Steckplatz eingebauten Karten wurden korrekt erkannt und in das lauffähige System eingebunden. Einzig Drucker müssen separat zu einem späteren Zeitpunkt in KDE eingerichtet werden.

Sieht die Unterstützung der eingebundenen IDE-Hardware hervorragend aus, schaut der Support der Prozessoren ein wenig anders aus. Bei einem Test des Systems auf einer Dual-Xeon-Workstation wurde von insgesamt vier CPUs (Zwei CPUs jeweils mit Hyper-Threading) nur eine initialisiert. Ein Blick in die Symbol-Tabelle des Kernels läßt die Vermutung erhärten: SMP abgeschaltet. Somit funktioniert auf dem mitgelieferten Kernel 2.6.7 weder SMP noch Hyper-Threading. Vor allem Benutzer neuerer Rechner mit HT-Technologie dürfte dieser Umstand nur wenig erfreuen, müssen sie doch einen neuen Kernel installieren oder compilieren. Ein Trostpflaster bleibt: Zwar liefert der Hersteller nicht die Quellen des Kernels, legte aber im Verzeichnis /usr/src neben insgesamt vier Patches auch eine .config-Datei ab, die eine Neugenerierung des Kernels erheblich erleichtert.

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