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Mi, 1. März 2000, 00:00

Corel Office2000 (Beta2)

Einführung

Pünktlich zur CeBIT 2000 stellte der kanadische Hersteller Corel eine Beta 2-Version von Corel Office der Presse und den Besuchern des Standes vor.

Startbildschirm

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Startbildschirm

Dr. Michael Cowpland präsentierte die neuesten Funktionen und Verbesserungen gegenüber der Version Beta 1. Die Applikation gewann noch mehr an Stabilität und deshalb entschloß sich das Pro-Linux Team, diese einem Test zu unterziehen. Dabei bewerten wir nicht nur die Textverarbeitungssoftware "WordPerfect", sondern wollen auch andere Komponenten des Systems unter die Lupe nehmen.

Corel legte besonderes Augenmerk auf die Möglichkeit des Imports von Office-Dateien in das eigene Programm. Damit will das Unternehmen die Kluft, die Linux und Windows trennt, schließen. Leider funktionieren diese Werkzeuge teilweise noch nicht richtig, was natürlich in einer stabilen Version behoben werden sollte.

Das komplette System enthält neben der bereits oben erwähnten Textverarbeitungssoftware "WordPerfect" zusätzlich die Tabellenkalkulation "Quattro Pro 9", das Präsentations-Programm "Presentations 9", das Datenbanksystem "Paradox 9" sowie ein Programm namens "Corel Central 9", welches neben einem Kalender und Memos eine Adressverwaltungs-Software enthält. So bietet Corel eine komplette Office-Suite an, welche den Benutzer im täglichen Leben und bei der Geschäftsverwaltung unterstützen soll. Wie weit diese Software praxisorientiert eingesetzt werden kann, lesen Sie in unserem Artikel.

Installation

Mittels eines mitgelieferten Programmes lassen sich die mitgelieferten Anwendungen auswählen und auch installieren. Dabei inspiziert das Programm das System und bemängelt gegebenenfalls fehlende Komponenten oder falsche Versionen eines Programmes.

Setup-Programm

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Setup-Programm

Leider funktioniert diese Routine nicht auf einem SuSE-System und meldet das Fehlen der glibc6. Diese Bibliothek ist natürlich fester Bestandteil von SuSE und somit ist diese Meldung nicht berechtigt. Installiert man dagegen die RPM-Pakete manuell, so kommen auch User der SuSE-Distribution in den Genuß der mitgelieferten Applikationen. Eine weitere Möglichkeit stellt ein Dummy-RPM-Paket dar, welches die Länge von 1,27 KByte hat und nur ein Link in Ihrem System auf die gewünschte Stelle setzt.

Die Installation auf einem Debian- oder Red Hat-System verlief dagegen ohne nennenswerte Komplikationen und konnte ohne Fehler durchgeführt werden. Die komplette Installation benötigt ca. 400 MB an Festplattenspeicher, davon ca. 100 MB im Verzeichnis /.

Nach einer erfolgreichen Installation befinden sich auf dem System alle ausgewählten Programme. Das Ausführen des Skripts setupWPO2000 richtet schlußendlich die nötigen Verzeichnisse im Home-Verzeichnis ein und der produktiven Arbeit kann somit nichts mehr im Wege stehen.

Eine unerklärliche Meldung fordert zum Booten des Systems nach der eigentlichen Installation auf. Zwar wird der Rechner nicht automatisch rebootet, eine Aufforderung erinnert aber den User daran, dies auszuführen. Grund dafür ist die Anbindung des FontTastic Font Installers, welcher bereits beim Booten gestartet wird. Hier sollte sich aber Corel auf jeden Fall eine andere Lösung einfallen lassen, da kaum ein User gewillt sein wird, sein System neu zu booten. Diese Praxis ist nicht nur unüblich, sondern absolut verhaßt.

Es sei noch hinzuzufügen, dass Corel von einer Arbeit als root explizit abrät. Grund dafür ist die Gefahr der Zerstörung des Systems im Falle eines Absturzes der Applikation. Diese Warnung sollte auch jeder ernst nehmen, da im Falle eines Absturzes in der Tat das komplette System entweder eingefroren wird oder der X-Server aufhört, seinen Dienst zu verrichten. Etwas verwunderlich ist hier die Tatsache, dass beim erneuten Starten das Programm das Vorhandensein eines Sockets erkennt, dieses aber nicht löscht. Dies führt dazu, dass sich die Applikation mit einer Fehlermeldung verabschiedet und den User nur auf eine technische Hotline verweist. Eine Lösung in dieser Hinsicht wäre wünschenswert.

Erste Eindrücke - WordPerfect

Das Laden der Applikation verläuft zügig und ohne Probleme. Bereits nach wenigen Augenblicken erscheint eine klare und gut sortierte Oberfläche. Das System "verbraucht" nach dem Start ca. 50 MB an Speicher, was damit im Zusammenhang gebracht werden kann, dass Corel Wine für die Emulation seiner API benutzt. Durch diese Tatsache stößt der User bei manchen Funktionen auf eine etwas träge Bedienung. Allgemein hat der User das Gefühl, daß die Applikation mit einer kleinen Verspätung auf Befehle reagiert.

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