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So, 8. Oktober 2000, 00:00

Impressionen von der Linux World Expo 2000 in Frankfurt/Main

Vorwort

Vom 5. bis 7. Oktober 2000 fand zum ersten Mal eine Linux World Expo in Deutschland statt. Veranstalter IDG hatte sich Frankfurt am Main als Ort der business-orientierten Messe und Konferenz ausgesucht. Demon und ich waren einen Tag lang, am 6. Oktober, vor Ort. Hier sind unsere Impressionen.

Vormittag

Das Messegelände und der nächstgelegene Eingang sind recht leicht zu finden. Mit 17 DM sind die Parkgebühren deutlich höher als beim LinuxTag (6 DM) oder der CeBIT (8 oder 10 DM).

Beim Betrachten des Eingangs kann man den Eindruck gewinnen, daß nicht viel los sei auf dieser Messe. Doch der Eindruck trügt. Die IDG wollte zehntausend Besucher nach Frankfurt locken, und nach einer danach herausgegebenen Pressemitteilung ist ihr das auch gelungen. Es waren sogar elftausend Besucher da, allerdings über drei Tage verteilt.

Bei der Registrierung bekommt man eine Tragetasche mit Prospektmaterial und einer CD (Java JumpStart Edition von Sun). Dann geht es in die Ausstellungshalle, die nicht allzu groß ist. Wir verschaffen uns daher erst einmal schnell einen Überblick und begeben uns dann zum Restaurant-Bereich, um uns zu stärken. Trotz der exorbitanten Preise (Kaffee 5 DM) ist der Bereich zeitweise gut gefüllt, auch wenn er auf dem Bild eher leer aussieht.

Der größte Stand gehört VA Linux, das hier eine ziemliche Stange Geld ausgegeben hat, um als Diamant-Sponsor aufzutreten. Im Vorbeigehen bekommen wir kostenlose VA-Linux-T-Shirts in die Hand gedrückt.

Am Stand von ID-Pro gibt es den Kommunikations-Server Paul zu bewundern, der mit seiner Pyramidenform ein Blickfang ist. Die Hardware ist von Siemens. Das hier abgebildete Exemplar ist mit den Autogrammen von einigen LinuxTag-Teilnehmern verziert, darunter Alan Cox und Illiad.

AMD tritt als Sponsor des Vortrags-Bereichs auf. Daher ist hier das AMD-Logo überall präsent. Der Vortragsbereich enthält mehrere Podien mit Leinwänden, die nicht voneinander abgetrennt sind. Man kann also, wenn man entsprechend multitasking-fähig ist, alle Vorträge parallel verfolgen.

Podiumsdiskussion

Um 12 Uhr beginnt der vermeintliche Höhepunkt des Tages, als die Podiumsdiskussion "Quo Vadis Linux" mit Special Guest Linus Torvalds beginnt. Moderiert von Jon Hall, darf sich jeder Teilnehmer erst einmal kurz vorstellen. Danach legt jeder kurz dar, was die Zukunft von Linux aus seiner Sicht bringen wird. Nach dieser Einleitung werden Fragen aus dem Publikum entgegengenommen. Die erste Frage ist, wie zu erwarten, die Frage an Linus, wann Kernel 2.4 erscheinen wird. Linus, der während der ganzen Veranstaltung grinst wie ein Honigkuchenpferd, erklärt, daß die Fertigstellung von 2.4 nicht so schnell gehe, wie sich viele wünschen. Wenn alles gut gehe, könne 2.4 Anfang Dezember oder wenigstens noch dieses Jahr erscheinen. Jeder, der sich dazu in der Lage sehe, solle den aktuellen Entwicklerkernel jetzt testen.

Nachmittag

Danach begeben wir uns wieder auf Tour durch die Messe. Die Anbieter von Embedded Linux-Systemen sind mit Montavista, LynuxWorks und möglicherweise noch anderen gut vertreten. Von den "Großen" waren mit Sun, SGI, Siemens, IBM und Compaq alle anwesend, die einem so einfallen.

Der Nachmittag vergeht wie im Flug mit dem Besuch von verschiedenen Ständen, u.a. KDE und SuSE. Bereits kurz vor 17 Uhr machen wir uns völlig geschafft auf den Heimweg.

Fazit

Die erste Linux World Expo in Deutschland darf man wohl als Erfolg betrachten. Der Termin für nächstes Jahr am gleichen Ort steht bereits fest. Näheres ist wie immer unserem Kalender zu entnehmen.

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