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Di, 8. April 2008, 00:00

Motorola A1200

Das tragbare Linux-System und sein Anschluss an den Desktop

Das Smartphone Motorola A1200 wird vorgestellt. Obwohl es auf Linux beruht, muss man zunächst einige Arbeit aufwenden, um es zu einem wirklich offenen System zu machen.

Vorwort

A1200 in Weiß

Motorola

A1200 in Weiß

In diesem Artikel soll es hauptsächlich darum gehen, das Linux-basierte Smartphone Motorola A1200 anzupassen, so dass drei Dinge möglich werden, die für mich fundamental sind:

  1. Installation beliebiger Programme
  2. Zugang zur Kommandozeile
  3. Abspielen von freien Medienformaten, insbesondere Ogg-Audiodateien

Es stellt sich heraus, dass Punkt 1 die Voraussetzung für 2 und 3 bildet, jedoch der Hersteller einige Hürden in den Weg gestellt hat. Letztlich erreichte ich das Ziel mit einem Firmware-Update, das neben der Erfüllung von Punkt 1 auch den angenehmen Nebeneffekt hatte, neue Features zu bringen und einen lästigen Fehler zu beseitigen.

Aufgrund der langen Zeit, die dieser Artikel in Bearbeitung war, sind noch einige zusätzliche Informationen eingeflossen, allerdings weniger, als ursprünglich geplant war. Es stellte sich heraus, dass es zuviele Dinge im Zusammenhang mit dem A1200 gibt, als dass man alle in einem Artikel verarbeiten könnte. Ein klein wenig davon ist in den Artikel noch eingeflossen, da ich ihn ungern weiter verschieben wollte. Ergänzungen sind immer willkommen!

Einleitung

Das Motorola-Smartphone A1200, auch Motoming oder einfach Ming genannt, wurde 2005 angekündigt und im März 2006 erstmals ausgeliefert. Es ist nicht offiziell in Deutschland oder in den USA erhältlich, jedoch in vielen anderen Regionen der Welt, so in ganz Asien einschließlich Russland, Lateinamerika, Italien und vermutlich in einigen mehr. Dementsprechend gibt es die Bedienoberfläche und die Anleitungen nicht auf Deutsch. Wer damit leben kann, die Oberfläche auf Englisch, Chinesisch, Japanisch, Französisch, Portugiesisch oder Spanisch präsentiert zu bekommen, könnte sich für das sehr kleine, leichte und äußerst elegant wirkende Gerät interessieren. Es gibt Handys, die noch etwas kleiner und leichter sind, auch von Motorola, ob diese aber genausoviele Features aufweisen, ist zweifelhaft.

Das A1200 kann nicht nur telefonieren, sondern über GPRS auch eine Internet-Verbindung aufbauen (seit 2007 hat es auch EDGE-Funktionalität in der Variante A1200E). Die Hardware macht es zudem zur Aufnahme und Wiedergabe von Bildern (Kamera mit 2 Megapixel) und Videos, Sprachaufnahme, Audio-Wiedergabe sowie als mobiles Speichergerät (mit bis zu 4 GB Kapazität) und Radiogerät geeignet. Das Display ist als Touchscreen ausgelegt und wird durch einen durchsichtigen, hochklappbaren Deckel geschützt. Auf dem Deckel ist lediglich der Lautsprecher angebracht, ferner sind fast unsichtbar die Antennen eingearbeitet. Da er die beiden zum Telefonieren wichtigsten Tasten und den Joystick verdeckt, sind ohne Aufklappen des Deckels nur wenige Aktionen möglich. Das Aufklappen mit einer Hand gestaltet sich für manche Nutzer, die nicht die passende Handgröße haben, schwierig, mir bereitet es jedoch kaum Probleme. Das Handy unterstützt USB und Bluetooth, UMTS und WLAN dagegen nicht.

Bezug

Anfang 2007 entschied ich mich, das Gerät zu bestellen, da es erstens ein Linux-System enthält und zweitens alle Funktionen, die ich mir in einem Mobilgerät vorstellen konnte, in einem einzigen kompakten Gerät vereinigte. Ich war bereits durch Foreneinträge vorgewarnt, dass das System nicht gerade offen war, doch rechnete ich damit, mit einigen von Open-Source-Entwicklern angebotenen Tools die Einschränkungen umgehen zu können. Da zu diesem Zeitpunkt mit OpenMoko und erst recht mit Googles Mobilinitiative Android noch nicht zu rechnen war, schien es mir die bestmögliche Alternative, zumal ich mich sowieso von meinem alten Handy trennen wollte.

Ein Hindernis für den Erwerb war, dass das Gerät in Deutschland nicht offiziell auf dem Markt ist. Es gab zwar vereinzelte Angebote von Online-Händlern, doch deren Preise bewegten sich bei etwa 500 EUR. Auch eine Kombination mit Vertrag wäre möglich gewesen, doch wäre das langfristig nicht günstiger gewesen und durch die Vertragsbindung auch weniger flexibel. So bestellte ich bei yesasia.com, wo das Gerät ohne »Branding« (ohne SIM-Karte und entsperrt) angeboten wurde. Ich entschied mich für die schwarze Ausführung, die zu dieser Zeit 380 US-Dollar kostete. Mittlerweile ist das Gerät günstiger zu haben (Dezember 2007: 300 USD, rund 205 EUR), Ebay-Angebote, bei denen man allerdings vorsichtig sein muss, auch darunter. Die in Hongkong angesiedelte Firma übernahm Versandkosten und Mehrwertsteuer, so dass ich im Endeffekt 293 EUR bezahlte. Nach einer Komplikation mit der Kreditkarte hielt ich das Gerät Ende Februar 2007 in den Händen.

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