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So, 5. Dezember 2004, 00:00

Optisurf - Ein Smartsurfer für Modembenutzer

OPTISURF wählt sich ins Internet ein und bestimmt die im Moment billigsten Anbieter für Modem und ISDN ohne Anmeldung mit und ohne Einwahlgebühr.

Was ist OPTISURF?

Wer kennt das nicht: als Modembenutzer ist es sehr schwierig, den günstigsten Tarif für die Einwahl in das Internet im Auge zu behalten. Es gibt zwar viele Anbieter, die mit fantastisch günstigen Minutenpreisen die Internetsurfer anlocken wollen, doch haben diese Angebote meistens einige Haken. Erstens gibt es dann eine nicht zu verachtende Einwahlgebühr, zweitens sind diese Tarife so gestaffelt, dass sie nur ein paar Stunden am Tag sehr günstig sind und zu anderen Zeiten sehr teuer, und drittens wechseln diese Tarife oft monatlich oder noch häufiger.

Nachdem mir dieser Tarifdschungel zu dicht und meine Telefonrechung zu hoch wurde, musste eine Lösung her. Das ewige Suchen und Eintragen eines neuen günstigsten Tarifs in kppp für die jeweilige Stunde war schon längst keine Alternative mehr. Dieser sich immer wiederholende Prozess musste automatisiert werden. OPTISURF wurde geboren!

Das Programm wählt sich ins Internet ein und bestimmt die im Moment billigsten Anbieter für Modem und ISDN ohne Anmeldung mit und ohne Einwahlgebühr. Findet OPTISURF einen günstigeren Anbieter, wird die Verbindung getrennt mit der Aufforderung sich neu einzuwählen. Existiert kein günstigerer Anbieter, erhält der Benutzer einen Hinweis, dass er mit dem günstigsten Tarif surft. Das Programm bestimmt einmal direkt nach der Einwahl die günstigsten Anbieter für die aktuelle Stunde. Startet man OPTISURF kurz vor einem Tarifwechsel, berechnet das Programm, ob der Anbieter ohne Einwahlgebühr bis zu dem Tarifwechsel nicht günstiger ist, benutzt diesen, wenn das der Fall ist, und trennt die Verbindung dann kurz vor dem Wechsel.

Was wird benötigt?

bash, sed, awk, kdialog, bc, kppp sowie der Textbrowser lynx. Kdialog ist in KDE ab Version 3.1 enthalten. Jede halbwegs neue Distribution sollte dies erfüllen. Für das Frontend muss der kommander-executor installiert sein. Dieser ist im quanta-dev Paket enthalten, welches ebenfalls zum KDE-Projekt gehört.

Ach, noch etwas... Die Systemuhr und das Datum müssen auf die lokale Zeit eingestellt und so genau wie möglich sein. Sonst wählt man sich wahrscheinlich mit dem falschen Tarif ein und der Minutenpreis ist höher als erwartet bzw. wie von OPTISURF angegeben.

Wie installiert man es?

Sicherheitshinweis: Bevor man die Installation startet, sollte man eine bestehende kppprc, die sich normalerweise unter /home/[benutzer]/.kde/share/config befindet, sichern. OPTISURF macht zwar eine Sicherung, aber man kann ja nie vorsichtig genug sein.

Nachdem man sich die aktuelle Version von OPTISURF hier heruntergeladen hat, entpackt man das Archiv mit tar -xzvf optisurf-<version>.tar.gz. Dann wechselt man in das neu entstandene Verzeichnis mittels cd optisurf-<version> und liest dort sehr aufmerksam die Datei INSTALL. Hier erfährt man, dass man in der Datei crawler die Konfigurationsvariable DEVICE für die Schnittstelle, an der das Modem hängt, seinen Bedürfnissen anpassen muss. Voreingestellt ist die erste serielle Schnittstelle. Wenn man möchte, kann man noch die Konfigurationsvariable SPEED der seriellen Schnittstelle editieren. Der Vorgabewert sollte jedoch genügen.

Jetzt tippt man einmal als root im OPTISURF-Verzeichnis ./install.root und dann als normaler Benutzer install.optisurf. Am besten erstellt man sich jetzt eine Verknüpfung auf dem Desktop mit der Datei /usr/local/bin/optisurf.gui.

Wie benutzt man es?

Optisurf in Aktion

Dirk Folsche

Optisurf in Aktion

Entweder startet man OPTISURF über die vorhin erwähnte Verknüpfung oder aus einem Terminal heraus. Möchte man sich ohne Verbindungsentgelt einwählen, dann startet man optisurf mittels optisurf --short. Für die Einwahl mit Verbindungsentgelt tippt man entweder optisurf --standard oder einfach optisurf. kppp mit seiner alten Konfigurationsdatei startet man über kppp.standard.

Damit man eine Vorstellung hat, wie das Ganze aussieht, hier ein Screenshot.

Was ist zu beachten?

  1. Hat OPTISURF noch keine Tarife für die aktuelle Stunde, dann wählt sich OPTISURF mit einem Standardtarif ohne Verbindungsentgelt ein und trennt die Verbindung nach Feststellung der günstigsten Tarife. Dieser Vorgang dauert ungefähr ein bis zwei Minuten.
  2. Hat man sich für die Einwahl mit Verbindungsentgelt entschieden, kann es dennoch passieren, dass OPTISURF sich anders entscheidet, nämlich dann, wenn ein Tarifwechsel ansteht.
  3. Man sollte immer mit seinen Surfaktivitäten warten, bis OPTISURF die Tarife überprüft hat. Sonst zahlt man womöglich zuviel.

Was kann es nicht?

Länderspezifische Feiertage werden nicht berücksichtigt. Sie stellen für OPTISURF noch ein Problem dar. Wie soll OPTISURF auch wissen, in welchem Bundesland es benutzt wird. Man kann die Tage aber von Hand in den Dateien optisurf und crawler nachträglich eintragen. Bundeseinheitliche Feiertage bis Ende 2005 werden aber berücksichtigt.

Danksagung

Da OPTISURF nur so gut ist wie die Daten, die es benutzt, geht der Dank an die Internetseite www.billiger-surfen.de für die Veröffentlichung der aktuellsten Verbindungsdaten.

  • Dieses Werk wurde unter der GNU Free Documentation License veröffentlicht. Das Kopieren, Verbreiten und/oder Modifizieren ist erlaubt unter den Bedingungen der GNU Free Documentation License, Version 1.2 oder einer späteren Version, veröffentlicht von der Free Software Foundation.

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