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Mo, 1. Januar 2001, 00:00

TUX&GNU@school - Ausgabe 2

Die Kolumne TUX&GNU@school berichtet monatlich jeweils über ein Stück freie Lernsoftware, eine Homepage zum Thema und eine leicht umzusetzende Idee.

Die Kolumne TUX&GNU@school berichtet monatlich jeweils über ein Stück freie Lernsoftware, eine Homepage zum Thema und eine leicht umzusetzende Idee. Diesen Monat geht es um GCompris, ein GNU-Lernprogramm für jung und alt, um PingoS.schulnetz.org, die Homepage für GNU/Linux Support an deutschen Schulen und um die Idee "Text4mator - Textveränderung leicht gemacht".

Herzlich willkommen zur zweiten Ausgabe von TUX&GNU@school [18]. Zu Beginn möchte ich all jenen danken, die mir letzten Monat Tipps für Lernsoftware zusandten, die ich vorstellen könnte. An dieser Stelle wäre es eigentlich auch mal angebracht, den Namen dieser Kolumne zu erklären:
TUX ist der Name des wohl mittlerweile allen bekannten Maskottchens von Linux, einem kleinen niedlichen Pinguin. GNU [2] dagegen steht einerseits für das rekursive Akronym "GNU is not UNIX", welches der Name eines Projektes ist, das eine freie Version von Unix erstellt hat und andererseits steht GNU für die Tierart des Maskottchens des gleichnamigen Projektes. Das "@school" schlussendlich bedeutend bzw. ist englisch für "in oder an der Schule".
Nun aber gleich los zum ersten Punkt.

GCompris - Freie Lernsoftware für jung und alt

Bei GCompris [3] handelt es sich um ein freies Lernprogramm, dass mittlerweile offizielle GNU-Software ist. Es ist eigentlich eher eine einheitliche Oberfläche für verschiedene Lern-Boards. Getestet habe ich die Version 1.0.5 unter Debian GNU/Linux 3.0 (testing) und KDE 2.2.

Startet man das Programm, erscheint das Hauptfenster aus Abbildung 1. Dieses ist drei geteilt, mit den einzelnen Lern-Boards oben, einer kurzen Beschreibung in der Mitte und einer kleinen Menüleiste unten. Bislang gibt es im obersten Teil in der ersten Reihe vier Links die zu weiteren Boards führen und darunter in der zweiten Reihe vier Boards, die zu folgenden Lern-Tafeln führen: Beim ersten kann des Kind die Uhr bzw. die Uhrzeiten lernen, der zweite Link führt zu einem einfachen Vektor-Mal-Programm, im dritten Board soll man Tux auf einem kleinen Schiffchen die Schleusen so stellen, dass er ans Ziel und wieder zurück kommt und schliesslich lernt das Kind (ob nun alt oder jung) im vierten Board, wo sich welche Länder in Nord- und Südamerika befinden. Bei den Bildchen in diesem obersten Teil des Hauptfensters sind auch noch drei verschiedene Symbole angebracht. Der kleine gelbe Pfeil zeigt an, dass der Link zu weiteren Lern-Boards führt, wohingegen die Sternchen, bei Bildern die selber schon Lern-Boards sind, den Schwierigkeitsgrad anzeigen. Bei Lern-Tafeln mit integrierter Sound-Ausgabe erkennt man durch das Lautsprechersymbol, ob die Soundausgabe möglich ist oder eben nicht, wie dies in Abbildung 1 der Fall ist.
Im mittleren Teil des Hauptfenster wird jeweils eine kurze Beschreibung und der oder die AutorIn angezeigt.
Und schliesslich befinden sich zu unterst vier Symbole, die von links nach rechts zu weiteren Infos über GCompris führen, das Konfigurationsmenü öffnen, die Hilfsdokumentation anzeigen und mit einem Klick auf das letzte Bild das Programm beenden. Im Konfigurationsmenü können Einstellungen vorgenommen werden, wie die zu verwendende Sprache oder ob GCompris in einem eigenen Fenster angezeigt wird, oder ob es den gesamten Bildschirm brauchen soll. Bei der Sprach-Einstellung ist übrigens darauf zu achten, dass man zusätzlich nach die Umgebungsvariable LANG umstellt bzw. auf die gewünschte Sprache ändert. Für deutsch wäre dazu z.B. auf der Konsole der Befehl export LANG=de_DE einzugeben.

GCompris in Aktion

Mario Fux

GCompris in Aktion



Am Beispiel des Boards zum Erlernen der Uhrzeiten möchte ich nun zeigen, wie die einzelnen Unterprogramme aufgebaut sind. Wie ihr in Abbildung 2 erkennen könnt, gibt es auch hier wieder eine unterste Zeile, in der es verschiedene weiterführende Bilder hat. Mit Anklicken des Bildchen ganz rechts gelangt man wieder zurück zur Einstiegsseite. Bei den anderen beiden zeigt das Bild mit dem Würfel an, in welchem Level d.h. Schwierigkeitstufe man sich befindet; durch Anklicken des Würfels gelangt man übrigens ein Level höher. Wenn man mit seiner Einstellung zufrieden ist, wird einfach die Hand mit dem Daumen nach oben angeklickt, oder alternativ auch ENTER gedrückt, und der Computer überprüft, ob sie korrekt war. War dies der Fall, sieht man entweder ein fröhliches Clown-Gesicht oder eine Blume mit lachendem Mund und mit aktivierter Sound-Ausgabe wird einem der Erfolg sogar akustisch mitgeteilt; war das Resultat falsch, ist der Clown oder die Blume traurig und man kann es nochmals probieren.
Aufgabe in diesem Board ist es, die Uhr so einzustellen, wie es der Text links vorgibt. Die Zeiger werden mit der Maus bewegt und zum richtigen Zeitpunkt verschoben. In höheren Levels wird auch der Stundenzeiger automatisch an die vom Minutenzeiger angezeigte Uhrzeit angepasst. Rechts wird in Form zweier Zahlen angezeigt, in welchem von wie vielen möglichen Levels man sich befindet.

Uhrzeit erlernen mit GCompris

Mario Fux

Uhrzeit erlernen mit GCompris



Wie bereits zu Beginn angesprochen, soll GCompris eigentlich "nur" eine gemeinsame Oberfläche für verschiedene Lern-Boards bilden. Es wird dazu ermuntert, auch selber eigene Boards zu entwickeln, was auch kurz in der Dokumentation erklärt wird.
Das Programm gefällt mir persönlich sehr gut, da es mit seinen verschiedenen Lern-Progrämmchen Personen jeder Altersstufe anspricht. GCompris wurde bis anhin schon auf deutsch, englisch, französisch und spanisch übersetzt, wobei italiensch gerade in Arbeit ist und zum Beispiel auch schon eine Übersetzung ins ungarische absehbar ist. Was ich noch vermisse, wäre eine Auswertung oder so etwas wie ein Highscore, aber solche Features werden wohl nicht allzu lange auf sich warten lassen, da die Entwicklung von GCompris rasch voran schreitet. Darum ein grosses Dankeschön an Bruno Coudoin und alle weiteren Autoren von GCompris und viel Erfolg in der Zukunft.

Kurzer Nachtrag: Wie ich gerade auf der Mailingliste des Projektes lesen konnte, ist soeben GCompris 1.1.0 erschienen. In dieser Version sind zum ersten Mal Board-Editor-Funktionen enthalten und das Programm wurde neu auch auf ungarisch übersetzt.

Nun aber weiter zum Zuhause der PingoS.
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