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Mo, 1. Januar 2001, 00:00

TUX&GNU@school - Ausgabe 1

Die Kolumne TUX&GNU@school berichtet monatlich jeweils über ein Stück freie Lernsoftware, eine Homepage zum Thema und eine leicht umzusetzende Idee.

Dies ist die erste von zunächst 3 Ausgaben der Kolumne "TUX&GNU@school". Monatlich soll über ein Stück freie Lernsoftware, eine Webseite zum Thema und über eine Idee für ein sinnvolles Programm, das schulischen Zwecken dient, berichtet werden. Diesen Monat möchte ich euch KTouch [1], ein KDE-Programm zum Erlernen des Zehnfingersystems, edu.kde.org [2], die Homepage des KDE Edutainment Projektes und die Idee "1x1-Arbeitsblätter leicht erstellt" vorstellen.

GNU/Linux und freie Software im allgemeinen erobern nach den Servern nun auch immer mehr den Desktop. Bis vor kurzem fehlten ihnen allerdings noch zwei wichtige Software-Sparten, um auf dem Desktop auch bestehen zu können: Einerseits sind das erstklassige Computerspiele und andererseits die Lernsoftware.
Vor etwa einem halben Jahr gründeten zwei Kollegen und ich die ALIS - Arbeitsgruppe Linux an Schulen [3], die es sich zum Ziel machte, Schulen beim Einsatz von GNU/Linux und freier Software zu helfen und ihnen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. In diesem Zusammenhang wurde mir bewusst, dass noch fast gar nicht über freie Lernsoftware berichtet wird und als grosser Fan der Brave GNU World [4] möchte ich von nun an monatlich (vorerst bis Mitte Juli) über freie Software und GNU/Linux an und für Schulen berichten. Je nach dem, ob diese Kolumne auf Anklang stösst und Interesse weckt, werde ich sie auch nach Juli weiterführen. In diesem Sinne wird jede Art von Feedback, Kritik, Fragen und mehr jederzeit gerne gelesen [5].
Nun aber los und gleich zum ersten Stück freie Lernsoftware.

KTouch - Zehnfingersystem einfach gelernt

Bei KTouch handelt es sich um ein Programm für KDE, dass einem beim Erlernen des Zehnfingersystems sehr hilfreich zur Seite steht. Es liegt bereits in der Version 1.0 vor und wurde letztens zusammen mit KDEedu offiziell in KDE 3.0 [6] aufgenommen. Getestet habe ich es unter Debian GNU/Linux 3.0 (testing) [7] mit KDE 2.2 und XFree86 4.1.0.

KTouch

Mario Fux

KTouch



Die Oberfläche von KTouch ist im Wesentlichen in vier Abschnitte aufgeteilt (siehe auch Abbildung 1). Zuoberst befindet sich die Menüleiste, in der folgende Punkte aufgeführt sind: Datei, Option, Einstellungen und Hilfe. Gleich darunter hat es eine Statusleiste, die von links nach rechts anzeigt, auf welchem Level (Schwierigkeitsstufe) man trainiert, wieviel Anschläge pro Minute man schafft, wieviel Prozent der bisher eingegebenen Worte und Buchstaben korrekt waren, welche neuen Buchstaben im gerade laufenden Level eingeführt werden und ganz rechts aussen gibt es noch den Pause-Knopf, mit dem man eine Lektion bequem unterbrechen kann. Weiter geht es darunter mit der zweizeiligen Leiste, mit dem abzutippenden Text in der ersten und dem abgetippten Text in der zweiten Zeile. Sollte man sich mal vertippen, verfärbt sich die zweite Zeile rötlich und man erkennt sofort, dass man wohl etwas löschen sollte. Im letzten und grössten Abschitt ist ein Tastatur-Layout gezeichnet. Dieses ist schön farbig, gross und übersichtlich. Beim Vergrössern des Programmfensters passt sich dieses Layout optimal der Fenstergrösse an.

Numerische Tasten in KTouch

Mario Fux

Numerische Tasten in KTouch



Unter Datei->Öffnen ist es leicht möglich, Lektionen für andere Sprachen und Tastaturen zu starten. Bereits verfügbar sind Lektionen für die Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch und Norwegisch plus einer Lektion für den Nummernblock (siehe Abbildung 2). Es ist übrigens sehr einfach neue Lektionen selber zu schreiben, diese sind nämlich in einfachen Text-Dateien abgespeichert. Es gibt dazu in der Dokumentation sogar einen eigenen Abschnitt, der dies erklärt. Weiterhin sind natürlich auch verschiedene Tastatur-Layouts unter Option->Tastatur einstellbar. Auch diese sind "nur" in Text-Dateien gespeichert und es ist so relativ einfach möglich, weitere hinzuzufügen. Allgemeine Einstellungen wie Schriftart, Farbe und Sound sind unter Option->Allgemein vorzunehmen. Einige weitere Einstellungen zum Übungsverlauf bzw. zur Schwierigkeitsstufe sind unter Option->Üben zu verwalten.

Es ist sehr einfach, mit dem Programm das Zehnfingersystem zu erlernen, vor allem auch, weil die jeweils zu einem Finger gehörenden Tasten mit derselben Farbe hinterlegt sind. Auch diejenige Taste, die gerade betätigt werden soll, wird markiert. Was dem Programm aber meiner Meinung nach noch fehlt, ist eine Lektionsbeschreibung, die einen beim Erlernen führt und jeweils eine kurze Einführung zu den neuen Tasten und Fingern gibt. In dem vor etwa einer Woche veröffentlichten Interview mit dem Autoren von KTouch, wurde aber berichtet, dass dies eines der nächsten Punkte sein werde, an die er sich machen werde. Das Interview entstand übrigens im Zusammenhang mit der Wahl zur "Anwendung des Monat" auf KDE.de [8], dem deutschen Portal zu KDE. Weiterhin bleibt zu sagen, dass in der neusten, mit KDE 3.0 mitgelieferten Version, bereits eine Statistik-Funktion eingebaut ist, die es einem ermöglicht, detailierter auf die eigenen Übungsresultate zu achten.
Nun aber weiter zum Zuhause von KTouch.
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