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Mo, 1. Januar 2001, 00:00

TUX&GNU@school - Ausgabe 5

Die Kolumne TUX&GNU@school berichtet monatlich jeweils über ein Stück freie Lernsoftware, eine Homepage zum Thema und eine leicht umzusetzende Idee.

Die Kolumne TUX&GNU@school [2] berichtet monatlich jeweils über ein Stück freie Lernsoftware, eine Homepage zum Thema und eine leicht umzusetzende Idee. Diesen Monat geht es um Tuxpaint [3], ein freies Malprogramm für Kinder, um das Thema "Debian [4] in der Schule", und um die Idee "Grosse Zahlen einfach begreifen".

Herzlich willkommen zur fünften Ausgabe. Wie bereits versprochen, gibt es wieder was Neues. Dies ist die erste Ausgabe, die unter dem Dach der Free Software Foundation Europe [5] und dem GNU-Projekt [6] erscheint. In diesem Zusammenhang wird TUX&GNU@school fortan in mehreren Sprachen erscheinen, zuerst allerdings mal in Englisch und Deutsch. Es sind ebenfalls schon alle früheren Versionen in Englisch verfügbar (TGS 1 [7], TGS 2 [8], TGS 3 [9] und TGS 4 [10]). Falls also noch jemand, der oder die eine ältere Ausgabe liest, Lust hat, eine Idee zu implementieren, nur zu. An dieser Stelle recht herzlichen Dank für die Unterstützung beim Schreiben und Übersetzen an Christian Selig und Kristian Rink. Wir wollen aber nicht zu viel Zeit verlieren und darum gleich los zur diesmaligen Programm-Vorstellung.

Tuxpaint - Malen macht richtig Spass

Bei Tuxpaint [3] handelt es sich eigentlich um ein freies Malprogramm für Kinder, welches unter der GNU GPL [11] steht. Ich schreibe "eigentlich", weil ich auch schon von zahlreichen Erwachsenen gehört habe, die davon nicht mehr los kommen ;-). Getestet habe ich die Version 0.9.1 vom 16.11.2001 unter Debian GNU/Linux [4] testing/unstable. Unter Debian ist das Programm ganz einfach mit dem Befehl apt-get install tuxpaint zu installieren. Aktuell ist die Version 0.9.2, welche in zahlreichen Sprachen erhältlich ist. Dazu gehören z.B. Deutsch, Französisch, Englisch, Dänisch, etc. um nur einige zu nennen. Die vollständige Liste findet ihr auf der Homepage des Projektes [12]. Was sicher auch zu erwähnen wäre, sind die Portierungen [13] auf gängige Plattformen, wie etwa GNU/Linux, Windows, MacOS X und FreeBSD. Da wie bei jeder Freien Software auch in diesem Fall der Quell-Code zur Verfügung steht, sollte weiteren Portierungen eigentlich nichts im Wege stehen.

Tuxpaint in Aktion

Mario Fux

Tuxpaint in Aktion

Startet man Tuxpaint entweder über die Konsole oder mit einem Klick auf das entsprechende Icon, erscheint zuerst Tux mit einem Pinsel in der Hand. Nach einem Klick auf das Fenster oder ein paar Sekunden warten, erscheint dann der Bildschirm, wie ihn Abbildung 1 zeigt. Die Oberfläche ist in fünf Abschnitte aufgeteilt. Links befindet sich die Werkzeugleiste, in der neben verschiedenen Werkzeuggruppen auch allgemeine Funktionen, wie Drucken, Speichern und Beenden aufgeführt sind. Zu den einzelnen Werkzeuggruppen sind dann am rechten Rand die jeweils verfügbaren Anwendungs-Möglichkeiten enthalten. Ein Beispiel wäre hier die verschiedenen Malgrössen des Farbpinsels. Ein weiteres Beispiel sieht man in Abbildung 1, nämlich die wirklich zahlreichen Stempelvorlagen. Sollte es bei einer bestimmten Funktion möglich sein, zwischen verschiedenen Farben auszuwählen, so sind diese in der zweituntersten Reihe zu finden. Gleich darunter sitzt Tux, der kleine Pinguine, der zu allem etwas zu sagen hat. Entweder er gibt Tipps, oder er erklärt, was gerade angeklickt wurde oder was ein bestimmter Stempel darstellen soll. Und schliesslich der wichtigste und grösste Teil der Oberfläche, nämlich des Künstlers Leinwand, befindet sich in der Mitte. Wie man sieht, habe ich mich in Abbildung 1 schon ein wenig künstlerisch betätigt ;-).

Tuxpaint beim Öffnen

Mario Fux

Tuxpaint beim Öffnen

Im Moment muss ich mich gerade arg zusammennehmen, dass ich nicht mit Tuxpaint male, sondern diese Kolumne weiterschreibe. Also, wie jedes gute Programm für Kleinkinder, ist es auch bei Tuxpaint so, dass es zu jeder Aktion und zu jedem Klick ein Geräusch gibt. Benutzt man z.B. den Radiergummi, klingt es so, als ob man tatsächlich was auf dem Bildschirm ausradieren würde. Speziell ist diese Eigenschaft bei einigen Stempel-Vorlagen. Die Ziffern von 0 bis 9 werden z.B. (auf Englisch) gesprochen und beim Auswählen des Gespenstes hört man dieses auch gleich losheulen. Wird die Mondlandefähre angewählt, hört man sogar Neil Armstrong seinen berühmten ersten Satz sagen. Und von diesen speziellen Tönen bei den Stempeln gibt es noch eine ganze Menge mehr.

Wie bereits erwähnt, ist das Programm in erster Linie für Kleinkinder gedacht und darum sind z.B. auch Rückgängig- und Wiederherstellen-Knöpfe hier einfach mit Zurück und Nochmal beschriftet. Ähnlich ist es mit dem Öffnen-Dialog, den man in Abbildung 2 sieht. Es ist nicht nötig, sich durch zahlreiche Verzeichnisse zu klicken, bis man dann sein Bild findet und anhand des Dateinamens sowieso nicht mehr weiss, was es denn für ein Bild ist. In Tuxpaint klickt die Künstlerin einfach auf Öffnen und wählt dann im Fenster, wo sich sonst die Leinwand befindet, das richtige Bild aus. Es ist auch gleich hier möglich, Bilder zu löschen. Unter GNU/Linux werden übrigens alle Bilder in ein Verzeichnis namens .tuxpaint/saved gespeichert, das sich jeweils im eigenen Heimat-Verzeichnis befindet. Die Bilder werden alle im PNG-Format abgelegt, welches ein freies und standardisiertes Format ist. Noch einfacher geht dann das Drucken. Einfach auf Drucken klicken und schon wird das Bild ausgedruckt, vorausgesetzt der Papa oder die Mama haben den Drucker richtig installiert.

Hat man's dann mal geschafft, mit dem Malen aufzuhören und verlässt das Programm, weisst einen Tux natürlich freundlichst darauf hin, dass man sein Bild noch nicht gespeichert hat und gibt einem auch gleich die Möglichkeit, dies zu ändern. Ich hoffe, dass ich in all jenen, die Tuxpaint noch nicht kannten, ein wenig Lust zum Ausprobieren erweckt habe. Tuxpaint ist wirklich ein geniales Stück Software, dass man seinen Kindern nicht vorenthalten darf. Ein grosses Dankeschön darum an Bill Kendrick für sein Software-Kunststück, und wir sind alle gespannt, was er uns in Zukunft noch alles bieten wird.

Nun aber weiter zum Thema "Debian in der Schule".

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