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So, 4. September 2005, 00:00

Mobiltelefone und Linux

Mobiltelefone lassen sich unter Linux mit verschiedenen Methoden verwalten. Vieles hängt jedoch vom genauen Modell ab.

Vorwort

Die in unserem Betriebssystem am besten unterstützten Geräte sind die der populärsten Hersteller, wie Nokia oder Siemens. Ich konzentriere mich auf die Hardware dieser Hersteller, was aber nicht bedeutet, dass Besitzer anderer Geräte hier nichts zu suchen haben - viele der beschriebenen Lösungen funktionieren auch mit anderen Mobiltelefonen.

Verbindung mit dem PC

In Linux kann man schon lange IrDA- und BlueTooth-Verbindungen benutzen

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In Linux kann man schon lange IrDA- und BlueTooth-Verbindungen benutzen

Serielles Kabel

Natürlich haben es die Benutzer, die sich mithilfe eines seriellen Kabels mit dem Telefon verbinden möchten (sog. COM) am leichtesten. Diese Lösung ist allerdings mit der Gefahr verbunden, dass man im Moment der Verbindung unter Spannung stehende Geräte beschädigen kann - deshalb wird sie immer seltener angewendet. Andererseits aber ist es sehr unwahrscheinlich, dass man irgendwelche Probleme mit der Konfiguration bekommt.

Wie leicht zu erraten ist, ist ein so angeschlossenes Gerät im System auf dem Gerät /dev/ttyS0 (für den ersten seriellen Port) bzw. /dev/ttyS1 (für den zweiten seriellen Port) sichtbar. Der Port muss im BIOS des Rechners aktiviert sein, was wir mit dem Kommando setserial /dev/ttyS1 überprüfen können. Wenn wir als Resultat die Meldung »No such device« oder »UART unknown« sehen, ist unser Port im BIOS ausgeschaltet oder funktioniert aus einem anderen Grund nicht. Zugriffsrechte auf Geräte in den meisten neuen Distributionen sind relativ wenig restriktiv gesetzt. Im Allgemeinen haben Mitglieder einer Systemgruppe den Zugriff auf alle seriellen Ports - es reicht, zu überprüfen, um welche Gruppe es sich handelt (ls -lh /dev/ttyS0) und sich selbst zu dieser Gruppe hinzuzufügen. Die Anweisung groups listet Namen aller Gruppen auf, zu denen wir gehören, und mit Hilfe der Anweisung usermod -G gruppe1,gruppe2,... <benutzername> geben wir die Liste der Gruppen an, zu denen wir gehören wollen. Wir können auch die Datei /etc/group von Hand modifizieren. Um die Zugriffsrechte auf Geräte im Verzeichnis /dev zu ändern, können wir die Dateien /etc/udev/permision.rules oder /etc/udev/rules.d/50-mdk.rules modifizieren, indem wir in einer entsprechenden Zeile MODE von 0660 auf 0666 ändern. Die Namen der Konfigurationsdateien unterscheiden sich je nach Distribution u. U. ein wenig.

IrDA

Viele Telefonmodelle wurden mit einem mit dem IrDA-Standard kompatiblen Infrarot-Port ausgestattet. Er kann zum Datenaustausch zwischen zwei Geräten (z.B. zum Senden von Visitenkarten), sowie zur Kommunikation mit einem Rechner dienen. In dem zweiten Fall gibt es aber ein Problem, weil nur wenige Notebooks standardmäßig mit IrDA-Ports ausgestattet sind. Für die meisten Computer müssen wir zusätzlich ein spezielles Gerät kaufen. Wir können dazu die auf den meisten Motherboards vorhandene IrDA-Verbindung verwenden und den Port anschließen. Ich selbst besitze ein solches Gerät, das ich vor einigen Jahren für nicht gerade wenig Geld gekauft habe. Heuzutage ist es viel leichter, günstige (sie kosten so viel wie ein 10er-Pack CDs), externe IrDA-Geräte zu kaufen, die an den USB-Port angeschlossen werden können. Sie haben außerdem den Vorteil, dass sie sowohl im SIR-Modus (die ältere Version des IrDA-Standards - Serial oder Standard IrDA - SIR) mit der Geschwindigkeit bis 115 kbps, sowie im FIR-Modus (Fast IrDA - FIR), der mit der Geschwindigkeit bis 4 Mbps funktioniert, arbeiten können. Unter Linux sollten fast alle USB-IrDA-Adapter funktionieren. Im Falle von Infrarot-Ports in Notebooks ist es gut, wenn man sie im BIOS auf den SIR-Modus setzen kann. Dann sind die Chancen größer, einen solchen Port zum Laufen zu bringen.

In modernen Distributionen finden wir alle notwendigen Kernel-Module und Tools, die es uns ermöglichen, eine Verbindung mit einem Telefon über den IrDA-Port aufzubauen. Es reicht, das Paket irda-utils zu installieren. Wenn wir den Kernel selbständig kompilieren, sollten wir eine Reihe von Modulen markieren - wenn wir uns nicht sicher sind, welche IrDA-Module wir brauchen, können wir einfach alle markieren. Darüber hinaus sollte unser Kernel eine Unterstützung für sysctl, proc, Netzwerke und serielle Ports enthalten.

Für meinen IrDA-Adapter, der an das Mainboard angeschlossen ist, reicht es, nach dem Systemstart die Kernelmodule irtty_sir, irda und ircomm-tty zu laden. Dann stelle ich das Handy vor den IrDA-Adapter und führe die Anweisung irattach /dev/ttyS1 -s aus.

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