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Mi, 29. Oktober 2003, 00:00

Linux-Kongreß 2003 in Saarbrücken

Der Linux-Kongreß konnte in diesem Jahr Jubiläum feiern: Zum zehnten Mal fand die »Mutter aller Linux-Kongresse« bereits statt. hjb war zum sechsten Mal mit dabei.

Vorwort

Der 10. Internationale Linux-Kongreß fand heuer vom 14. bis 16. Oktober in Saarbrücken statt. Der folgende Bericht über die Veranstaltung muß notwendigerweise unvollständig und subjektiv bleiben, da man als Einzelner nicht alle Vorträge und Vorgänge mitbekommen kann. Wie in früheren Jahren habe ich ihn daher in Form eines Tagebuchs geschrieben.

Dienstag, 14.10.2003

Daß der Kongreß nicht von Mittwoch bis Freitag, sondern von Dienstag bis Donnerstag ging, war ein Novum. Am Dienstag fanden die Tutorien statt, die wie immer mittags begannen. Nicht weniger als sieben Tutorien waren in diesem Jahr geboten, alle mit interessanten Themen und kompetenten Referenten. Weil ich jedoch mit keinem der angebotenen Themen unmittelbar zu tun habe, verzichtete ich dieses Jahr. Dafür mußte ich auch einen Tag weniger freinehmen.

Mittwoch, 15.10.2003

Saarbrücken ist knapp zweihundert Kilometer von Bruchsal entfernt und sollte über die A6 gut erreichbar sein. Daher verzichtete ich in diesem Jahr darauf, neue Freuden der Logistikkünstler der Bahn kennenzulernen, und nahm das Auto. Um 9 Uhr, wenn die Registrierung öffnet, wollte ich in Saarbrücken sein. Bei zwei Stunden Fahrzeit mußte ich also spätestens um 7 Uhr aufbrechen. Tatsächlich fuhr ich schon um 6:30 Uhr ab. Man weiß ja nie, ob man irgendwo in einen Stau gerät. Doch ich kam ohne Probleme durch. Der letzte Abschnitt der A6 zwischen Kaiserslautern und Saarbrücken war sogar recht leer und entsprechend angenehm zu befahren.

Der eher bescheidene Eingang zum Kongreß

hjb

Der eher bescheidene Eingang zum Kongreß

Gastgeberin des Kongresses war die Universität des Saarlandes, genauer die Fakultät 6 - Naturwissenschaftlich-Technische Fakultät I, zu der die Fachrichtungen Mathematik und Informatik gehören. Der Campus der Uni liegt etwas außerhalb von Saarbrücken in einer sehr schönen Berg- und Waldlandschaft. Während mein Routenplaner vorsah, durch die Saarbrücker Innenstadt und dann Richtung Dudweiler zu fahren, stieß ich auf der A6 unverhofft auf eine Ausfahrt Dudweiler/Universität. Dieser folgte ich und erreichte zwanzig Minuten vor neun Uhr bereits mein Ziel. Innerhalb des Campus wiesen Schilder auf den Linux-Kongreß hin, so daß das Gebäude problemlos zu finden war.

Um diese Zeit war noch nicht viel los. Bei der Registrierung erhielt man die übliche Tragetasche, die Werbung, eine Live-CD mit Aurox Linux und Informationen enthielt. Zu letzteren zähle ich auch die »Proceeedings«, also die Konferenzbeiträge in gedruckter Form. Diese sind sehr praktisch, um sich zu orientieren, Notizen zu machen oder sich die Zeit zu vertreiben.

Prof. Slusallek

hjb

Prof. Slusallek

Während ich auf die Eröffnung wartete, konnte ich mich schon mal orientieren. Es gab einen »Terminal-Raum«, in dem man aber nur Netzkabel vorfand, um sein eigenes Laptop, sofern vorhanden, einzustöpseln. Ferner war im ganzen Gebäude WLAN installiert, so daß die entsprechend ausgerüsteten Teilnehmer überall im Netz waren. Für Leute wie mich, die kein Laptop mitgebracht hatten, gab es im Nachbargebäude ein paar X-Terminals. Diese müssen uralt sein, da auf ihnen Netscape 4.08 lief, und sonst nichts. Immerhin konnte man auf die Konsole wechseln und ssh aufrufen.

Der erste Kongreß-Tag

Um zehn Uhr eröffnete Jos Vos von der NLUUG den Kongreß. Er übergab das Wort an Professor Philipp Slusallek, den Dekan der gastgebenden Fakultät. Die Fakultät, so Prof. Slusallek, sei ein langjähriger Anwender von Linux und BSD. Windows-Rechner seien hier wenige zu finden. Man wolle die Studenten nicht zwingen, Windows zu lernen. Anschließend gab Uli Weis von der GUUG noch einige organisatorische Hinweise.

Nun folgte die Keynote von Michael Tiemann, Chief Technology Officer (CTO) von Red Hat. Tiemann ist der Gründer von Cygnus Solutions, einer sehr erfolgreichen Open-Source-Firma, die viel zur Weiterentwicklung von GCC beigetragen hat. Hat, als Cygnus von Red Hat für 500 Millionen USD gekauft wurde.

Seine Keynote trug den Titel »The Architectural Revolution«. Es war ein unterhaltsamer Vortrag mit einigen Spitzen gegen die US-Regierung. Die Architektur-Revolution ist natürlich freie Software. Proprietäre Software ist nach Tiemanns Ansicht generell schlecht. Sie begünstigt fehlerhafte Programme. Fehlende Konkurrenz kann zudem dazu führen, daß der Hersteller sich nur noch um seinen Profit anstatt um Qualität kümmert. Dies wird durch die Feststellung untermauert, daß einer Untersuchung von 2001 zufolge Fehler in Software jährliche Kosten von 78 Milliarden US-Dollar verursachen.

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