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Sa, 1. Juli 2000, 00:00

Editorial: Ich war da

Ich sah und begriff es. Unwissend ging ich in die Halle, in der Hoffnung, etwas zu erfahren. Sie haben mich nicht enttäuscht. Sie waren geduldig und erklärten mir es.

Meine Fragen verrieten, dass ich noch nie damit in Kontakt getreten bin. Ich wollte es aber erfahren. Ich wollte es wissen. Ich wollte es begreifen. Und sie erklärten es mir.

Auch jetzt verstehe ich es nicht gut genug, doch sie geben sich Mühe, mir alles zu erklären. Sie richteten Seiten ein für es, um solchen wie mir zu helfen. Sie informieren mich und geben geduldig Hilfestellungen zu meinen Fragen. Ich bewundere es.

Es ist schnell. Es ist kostenlos. Es ist aber auch schwer. Ich gebe aber nicht auf. Ich will es haben und können. Ich will mich durch meine Rückschläge nicht abschrecken lassen. Ich habe genug gelitten. Ich litt wahrlich genug an meiner Unwissenheit. Doch jetzt beschloss ich, diesem Kapitel ein Ende zu setzen. Ich mag erwachen und deshalb installierte ich es. Es war leicht. Leichter, als ich dachte. Zu leicht. Ist es tot? Es ist schwarz und meine Platte summt. Ein Blitz. Ein Zucken. Es erschien in voller Pracht und wartete auf meine Reaktion.

Die ersten Blicke waren komisch. Ich stand vor ihm und wusste nichts. Ich fühlte mich wie ein Kind, das nach einer helfenden Hand seiner Mutter sucht. Ich gab ein: Mirko. Ich gab ein: W2&wqxD

Es bewegte sich und es wurde still. Sekunden vergingen wie Stunden. Mein Atem schien die Stille des Tages zu durchschneiden und ich wartete. Ich erblickte es schließlich. Es war so weit. Es war da und ich konnte es sehen. Es war komisch. Es war anders. Es war neu und ich wusste, dass ich nichts wusste.

Der Tag verging wie im Fluge. Ich spielte. Ich testete. Ich kostete es aus. Und es funktionierte. Ich war stolz, auch wenn ich nichts damit anzufangen wusste. Kein Programmierer. Kein Webmaster. Kein Freak. Nur User, und so wollte ich auch von ihm empfangen werden. Ich wurde nicht enttäuscht. Alles war da. Alles funktionierte. Ich wollte aber alles wissen. Ich wollte alles begreifen. Und ich testete.

Die Nacht und die Dunkelheit unterbrachen meine Freude. Es war spät und ich saß immer noch da. Ich las das Buch und probierte. Nur noch eine Sache: Ich will mein Spiel spielen. Ich legte meine CD ein. Es funktionierte nicht. Ich testete. Ich versuchte es. Es war dumm. Konnte nicht spielen. Ich fragte sie. Und sie sagten mir, dass es nicht funktionieren kann. Es sei ein anderes System, sagten sie. Ich verstand es nicht. War sauer und enttäuscht. Wollte schlafen.

Heute versuchte ich es noch einmal. Sie gaben weitere Antworten auf meine Frage von gestern Nacht. Ich war überrascht. So viele Antworten. Sie wollten mir alle helfen. Sie gaben mir Alternativen. Ich wollte keine. Ich wollte mein Spiel.

Sie sprachen was von einem Emulator. Sie sagten, dass ich auch noch mein altes System benutzen soll für Spiele. Ich gab ihnen Recht. Sie wissen wirklich viel. Sie sind auch tolerant, auch wenn es manche von ihnen sehr oft vergessen. Ich verzeihe es ihnen. Sie wollten, dass auch andere es begreifen, wie sie einst.

Ich will mich jetzt bedanken. Bei allen. Bei den Programmieren. Bei den Unterstützern und auch bei den vielen Firmen, die es vorantreiben. Es waren viele da, als ich in der Halle war. Es gab viel zu sehen und ich habe es verstanden. Ich habe Linux für mich entdeckt.

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