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Mi, 30. Juni 1999, 00:00

Hilfe, wenn der Kernel nicht mehr bootet

Einführung

Oft kommt man schon mit dem Standard-Kernel einer heutigen Distrubtion gut zurecht. Doch manchmal ist es notwendig, daß man einen neuen Kernel kompilieren muß. Was man tun kann, wenn dies einmal schiefgegangen ist, daß will ich im folgenden Text erklären. Da die SuSE-Distribution sehr verbreitet ist, und ich diese ebenfalls verwende, will ich dies für diese Distribution beschreiben.

Vorbeugung

Wenn Sie einen neuen Kernel kompiliert haben und z.B. in des Verzeichnis /boot kopieren wollen, dann sollten Sie zuvor eine Sicherungskopie des alten Kernels anlegen. Sollte einmal der neu kompilierte Kernel nicht mehr booten, dann vereinfacht dies die Rekonstruktion eines funktionsfähigen Kernels. Außerdem sollten Sie auf jeden Fall eine Bootdiskette mit einem aktuellen, funktionierenden Kernel erstellen, bevor es daran geht, einen neuen Kernel zu basteln. Dies ist unter Yast wie folgt möglich:

Administration des Systems --> Kernel- und Bootkonfiguration --> Bootdiskette erzeugen

Der Ernstfall

Sollte es nun wirklich einmal zu solch einer Panne mit dem Kernel kommen, so können Sie wie folgt vorgehen. Es gibt nun die Möglichkeit, direkt von der SuSE-CD-ROM zu mounten oder, wenn auch das nicht geht, von der hoffentlich erstellten Notfalldiskette.

linux-rc

Nach dem Hochfahren des Rechners startet jetzt das Programm linux-rc. Hier ist nun die Spache, Bildschirmtyp und Tasterturlayout zu wählen. Nach dieser Auswahl gibt es die Möglichkeit, den Punkt Installation/System starten zu wählen. Es soll nun das Rettungssystem gestartet werden. Am besten erfolgt der Start von der eingelgten SuSE-CDROM. Ansonsten kann auch ohne Probleme von einer erstellten Rettungsdiskette gestartet werden.

YoMama

Nach obiger Auswahl wird nun das Rettungssystem vom Datenträger geladen. Nach dem Start erscheint nun ein Login. Dies ist das berühmte "YoMama"-Login. Melden Sie sich nun einfach als root an. Ein Passwort ist in diesem Fall nicht erforderlich. Nun steht Ihnen das Dateisystem des Rettungsdatenträgers zur Verfügung. Um nun an den fehlerhaften Kernel zu gelangen, muß erst das Dateisystem von Ihrer Linux-Root-Partition geladen werden. Dies erfolgt leider nicht automatisch.

Um das Dateisystem zu mounten gehen Sie wie folgt vor. In diesem Beispiel ist die zu mountende Partition /dev/hdb3.

mount /dev/hdb3 /mnt

Nun steht Ihnen unter /mnt der komplette Inhalt Ihrer Root-Partition zur Verfügung. Der fehlerhafte Kernel kann nun erstetzt werden.

Kernel ersetzen

Der alte, nicht funktionierende Kernel muß nun durch einen funktionsfähigen Kernel ersetzt werden. Im Idealfall haben Sie vor der Erstellung eines neuen Kernels eine Sicherung des alten, funktionsfähigen Kernels erstellt. In diesem Fall muß nun der nicht funktionsfähige Kernel gelöscht, und der alte wieder umbenannt werden. Beispiel:

cp vmlinuz.alt vmlinuz

Hier wird der alte Kernel vmlinuz.alt genommen und eine Kopie wird unter dem Namen vmlinuz gespeichert. Beachten Sie, daß vor einem eventuellen Überschreiben keine Sicherheitsabfrage kommt. Der Kernel befindet sich oft in dem Unterverzeichnis boot.

Wurde keine Sicherungskopie erstellt, dann muß nun die SuSE-CDROM in das Dateisystem gemountet werden. Von dort aus kann dann einer der Standardkernel auf die gleiche Art und Weise kopiert werden. Informieren Sie sich vorher, welcher der Standardkernel Ihren Anforderungen am ehesten entspricht, und setzten Sie diesen ein. WICHTIG ist nun noch, daß der neue (alte) Kernel auch gebootet wird. Um dies zu erreichen, muß der Bootmanager LILO neu installiert werden. Das hört sich aber schlimmer an, als es ist. Dafür geben Sie lediglich das Wort lilo im Prompt ein.

Anschließend sollten Sie Linux neu booten, um zu sehen, ob der neue Kernel auch gebootet wird. Ist dies erfolgreich... Gratulation ;-) ... wenn nicht, dann ist wahrscheinlich immer noch nicht der korrekte Kernel oder Sie haben eventuell vergessen, LILO neu zu installieren.

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