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Fr, 18. April 2003, 00:00

Installation des NVIDIA-Treibers für Linux

Vorwort

Im folgenden Dokument will ich die Installation der NVIDIA-Treiber für Linux beschreiben. Mit Veröffentlichung von XFree86 4.0 hat der Grafikkartenhersteller NVIDIA speziell angepasste Treiber für diese und folgende Versionen von XFree86 entwickelt. Der Treiber ist im Moment geeignet für Grafikkarten mit den Chipsätzen vom Typ RIVA TNT, RIVA TNT2, RIVA TNT2 (Ultra), RIVA TNT2 (Vanta), RIVA TNT2 (M64), RIVA TNT2 (integriert), GeForce 256, GeForce DDR, Quadro, GeForce2 MX, GeForce2 MX DDR, GeForce2 Go, GeForce2 MXR, GeForce2 GTS, GeForce2 Ultra, und Quadro2 Pro. Die Treiber bieten einen Performancegewinn gegenüber den Standardtreibern von XFree86. Besonderer Schwerpunkt liegt jedoch auf der Unterstützung der 3D-Funktionalität, die die Karten mit den oben aufgeführten Grafikchips bieten. Dabei bedient sich der Treiber der DRI-Technologie, die mit XFree86 4 eingeführt wurde.

Vorbereitung

Generell sollte immer der jeweils aktuellste Treiber verwendet werden, der z.Zt. verfügbar ist. Der Kernel muss mindestens in der Version 2.2.12 vorliegen. Für die Treiber ab Version 0.9-767 muss der Kernel mindestens die Versionsnummer 2.2.14 tragen. Beim Einsatz von Kernel 2.4.x ist der NVIDIA-Treiber ab Version 0.9-6 zu verwenden. Generelle Unterstützung für Geforce2-Karten bietet XFree86 ab Version 4.0.2. Während dieser Artikel geschrieben wurde, war die Version 0.9-767 des Treibers aktuell. Als Distribution kam Mandrake 7.2 mit XFree86 4.0.1 zum Einsatz. Der Treiber ist jedoch unabhängig von der eingesetzten Distribution. Die Treiber können vom NVIDIA-Server heruntergeladen werden.

Der Treiber besteht im wesentlichen aus zwei Modulen. Das erste Modul ist eine Kernelerweiterung. Dieses muss als erstes installiert werden. Anschließend wird das sogenannte GLX-Modul installiert. Das GLX-Modul ist eine Erweiterung für XFree86 und sorgt für die eigentliche 3D-Unterstützung.

Installation

Nach dem Download wird zunächst das Kernelmodul entpackt und installiert. Für die folgenden Instruktionen sind eine Konsole sowie root-Rechte notwendig. Die Versionsnummer des Treibers ist in diesem Beispiel 0.9-767. Dies entspricht dem derzeit aktuellen Stand des Treibers und muss ggf. angepasst werden. Im Idealfall wird die Installation ohne ein aktives X11-System durchgeführt, also im reinen Textmodus. Bei der Installation werden eventuell vorhandene NVIDIA-Treiber überschrieben.

Entpacken des Modules

tar xvfz NVIDIA_kernel-0.9-767.tar.gz

Anschließend wird das Kernelmodul mit folgendem Befehl kompiliert:

Bis Treiberversion 0.9-6: make SYSINCLUDE=/usr/src/linux/include
Ab Treiberversion 0.9-767: make install

Sollte der Vorgang mit einem Fehler abbrechen, so sind wahrscheinlich die Kernel-Quellen nicht installiert. In diesem Fall müssen die Quellen nachinstalliert und der Vorgang wiederholt werden. Ein Neukompilieren des Kernels selber ist nicht notwendig.

Anschließend wird das GLX-Modul entpackt und kompiliert:

tar xvfz NVIDIA_GLX-0.9-767.tar.gz

Wird die Version 0.9-5 oder früher des Treibers eingesetzt, so sind vor dem Kompilieren noch folgende Schritte notwendig, um Konflikte zu vermeiden. Ab der Version 0.9-6 des NVIDIA-Treibers sollten diese Schritte automatisch durchgeführt werden.

cd /usr/X11R6/lib/modules/extensions
mv libGLcore.a libGLcore.a.mesa
mv libglx.a libglx.a.mesa
cd /usr/X11R6/lib
mv libGL.so libGL.so.mesa
mv libGL.so.1 libGL.so.1.mesa
mv libGL.so.1.0 libGL.so.1.0.mesa
mv libGL.so.1.2 libGL.so.1.2.mesa
mv libGL.so.1.2.0 libGL.so.1.2.0.mesa

Die letzten drei Dateien existieren unter Umständen nicht. Aber es sollte auf jeden Fall geprüft werden, ob sie vorhanden sind.

Jetzt kann das GLX-Modul kompiliert werden. Dies sollte nicht all zu lange dauern. Bis zur Treiberversion 0.9-6 sollte ein make ausreichen. Ab Treiberversion 0.9-767 empfiehlt NVIDIA stattdessen den Befehl make install.

Verlief der Vorgang erfolgreich, so muss abschließend noch die Datei /etc/X11/XF86Config angepasst werden. Im Fall von Mandrake 7.2 heißt diese Datei /etc/X11/XF86Config-4, wenn XFree86 4.0.x zum Einsatz kommt. Bei einigen Distributionen liegt die Konfigurationsdatei auch direkt im Verzeichnis /etc. Vor dem Bearbeiten sollte eine Sicherungskopie der Datei angelegt werden.

In die Sektion "modules" muss folgende Zeile eingefügt werden:

Load "glx"

In der Sektion "device" muss der Treiber "nv" nun durch "nvidia" ersetzt werden. Dies sieht in etwa so aus:

Section "Device"
 Identifier "NVIDIA GeForce2 DDR (generic)"
 VendorName "Unknown"
 BoardName "Unknown"
 Driver "nvidia"
 Option "DPMS"
EndSection

Falls vorhanden, sollten zudem die folgenden beiden Zeilen entfernt oder zumindest auskommentiert werden:

Load "dri"
Load "GLcore"

Nach diesen Änderungen muss der X-Server (neu) gestartet werden. Der neue Treiber sollte nun korrekt arbeiten.

Weitere Informationen können auch dem FAQ von NVIDIA entnommen werden. Bei Problemen oder Fragen sollte dieses Dokument auf jeden Fall zu Rate gezogen werden. Ein Blick lohnt sich auf jeden Fall. Generelle Informationen zum Treiber sind auf der Linux-Treiber Seite von NVIDIA verfügbar.

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