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So, 12. Mai 2002, 00:00

Mozilla Version 1 - Einblick in den Entwicklungsstand

Nachdem der erste Release-Kandidat von Mozilla 1.0 bereits ca. 400 000 Downloads verbuchen konnte, haben die Entwickler der Mozilla-Community in den letzten Wochen einige neue Fehlermeldungen bekommen. Nach Aussagen eines Entwicklers sind Fehler dabei, die das Team auf Grund ihrer Wichtigkeit noch vor der Final von Mozilla 1.0 beseitigt sehen möchte. In den nächsten Tagen ist deshalb mit dem Erscheinen eines zweiten Release-Candidates zu rechnen. Viele Power-User hatten bereits bemerkt, dass sich seit einigen Tagen eine Entwickler-Version, in der Mozilla-Fachsprache als »Nightly Build« bekannt, selbst schon als »Mozilla Release Candidate 2« ausweist. Tatsächlich will die Projektgruppe um Mozilla den Benutzern in den nächsten Tagen eine öffentliche RC2 zum Download und Testen freigeben.

Wer sich bislang mit dem Mozilla nicht anfreunden konnte, sollte die kommende Version trotzdem einem fairen Test unterziehen. Der freie Browser hat in den letzten Monaten den Feinschliff erfahren, so bietet er inzwischen einen automatischen Download- und Installations-Mechanismus für Sprachpakete, mit deren Hilfe der Browser auf alle bislang übersetzten Sprachen umgestellt werden kann. Darunter findet sich auch ein deutsches Paket. Interessant ist übrigens die Tatsache, dass es Pakete für Gälisch und Walisisch gibt, zwei vom Aussterben bedrohte Sprachen im anglikanischen Raum, während eine französische Übersetzung bislang nicht existiert. Möchten die Beteiligten des Mozilla-Projekts, dass sich der freie Browser auch in Frankreich und Nordafrika verbreitet, sollten sie ein solches Paket bis zur Final bereitstellen. Erfahrungsgemäß arbeiten besonders Franzosen ungern mit nicht lokalisierten Programmen.

Bereits seit einiger Zeit verfügt der Mozilla schon über austauschbare Themes, auch »Skins« genannt. Über den eben erwähnten Installations-Mechanismus kann man den Browser auch sehr leicht um einige solcher Skins erweitern. Verständlicherweise ist die Standard-Oberfläche, die noch heute der des Netscape zum verwechseln ähnelt, nicht Jedermanns Sache und eher etwas für Nostalgiker. Ein zweiter Skin wird bereits bei der Installation mitgeliefert und nennt sich »Modern«. Tatsächlich wirkt dieser wesentlich moderner, das macht ihn aber nicht unbedingt auch hübscher, kleiner oder funktionaler. Über das Menü »Edit | Preferences | Appearance | Themes« und den dort aufgezeigten Link »get new Themes« kommt man zu einer Website, die eine Liste von verschiedenen und zum Teil sehr schönen oder besonders funktionalen Themes präsentiert. Ob man es glaubt oder nicht, darunter befindet sich ein Skin, der den Internet-Explorer nachahmt. Ein gelungener Skin ist übrigens der »Pinball«. Er verkleinert die Knopfleisten auf eine kompakte Art, setzt dezent ein paar Farbpunkte, ohne dabei in Kitsch zu verfallen.

Eine absolut nützliche Funktion versteckt sich hinter dem Schlagwort »Tab«. Gerade Surfer, die aus Gewohnheit mehrere verschiedene Seiten parallel aufrufen, können sich das aufwendige Umschalten zwischen geöffneten Browser-Fenstern ersparen. Mit der Tastenkombination »STRG + T« öffnet Mozilla ein neues Tab. Ein Tab ist nach Definition der Mozilla-Entwickler ein Fenster im Mozilla-Fenster. Für ein leichtes Umschalten zwischen den Sub-Fenstern sorgt ein Reiter, der auf der Seite steht wie eine Register-Karte in einer Archiv-Box.

Mozilla mit Tabs und Pinball-Skin

Philipp Poll

Mozilla mit Tabs und Pinball-Skin

Ein großer Vorteil von Mozilla ist seine Portierbarkeit. Es gibt schlichtweg kaum ein Betriebssystem, auf welches der Browser noch nicht portiert wurde (in der Download-Liste sind es immerhin 14 an der Zahl). In Unternehmen, die verschiedene Betriebssysteme einsetzen, könnte das dem freien Browser einen Pluspunkt bringen. Zum anderen läuft der Mozilla stabil. Abstürze sind selten, zumindest wenn keine Plugins von Fremdanbietern verwendet werden. Prinzipiell unterstützt der Mozilla die für Netscape entworfenen Plugins und kann daher mit Flash- und Java-Fähigkeiten ausgestattet werden. Zum Mozilla gehören übrigens auch noch ein Mail-Client, ein News-Client und andere Features, die man von Netscape oder von der M$-Konkurrenz gewohnt ist.

Für viele Mozilla-Neulinge ist der Downloadbereich auf Mozilla.org möglicherweise verwirrend. Es gibt verschiedene Download-Versionen: Prinzipiell den Net-Installer (ca. 250KB), der bei der Installation seine Pakete aus dem Internet bezieht und den Full-Installer (ca. 10MB), der zur Installation keinen Zugriff auf das Netz benötigt und alles bereits bei sich hat. Dazu gibt es die »talkback enabled«-Versionen. Diese bringen einen kleinen Agenten mit, der den laufenden Mozilla überwacht und sich meldet, wenn Mozilla einmal abgestürzt sein sollte. Auf Anfrage verschickt dieser dann Informationen über den Absturz an die Entwickler-Gemeinde. Wer der Community helfen möchte, benutzt diese Funktion. Ihr ist es zu verdanken, dass der Mozilla bereits so stabil ist, wie er ist.

Weitere Informationen zu Mozilla findet man unter:

Mozilla.org

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