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So, 3. Februar 2002, 00:00

SDL

Kurzbeschreibung

Der Simple DirectMedia Layer (SDL) wurde von Sam Lantinga, dem Chefprogrammierer der Firma Loki Games, entwickelt. Es handelt sich dabei um eine Bibliothek, die einen einheitlichen Zugang zu Audio- und Videogeräten sowie Tastatur und Maus bereitstellt und dadurch die Entwicklung von Spielen stark vereinfacht. Der SDL ist in der Lage, auf Intel-Prozessoren deren erweiterten Befehlssatz zu nutzen und so eine höhere Ausführungsgeschwindigkeit zu erreichen. Diese Fähigkeit erhält SDL durch die Verwendung der Hermes Blit Library.

Die bekanntesten Beispiele für den Einsatz der SDL sind das Strategiespiel »Civilization: Call to Power« von Loki Games und das Abenteuerspiel »Hopkins F.B.I.« von MP Entertainment. Diese Pioniere der kommerziellen Linuxspiele machen deutlich, wie mächtig SDL bereits ist. Loki Games, die sich der Portierung von Top-Spielen verschrieben haben, plant SDL weiterhin als Basis für Spieleportierungen zu benutzen. Ein paar mehr Beispiele für den Einsatz von SDL sind die Spiele Descent 1X, Maelstrom, SDLDoom, sowie die Emulatoren DGen/SDL (ein Sega Genesis Emulator) und Executor (Macintosh-Emulator). SDL wird selbstverständlich nicht nur für Spiele benutzt. Es gibt eine Reihe von Multimedia-Programmen (z.B. einen MPEG-Player), die auf SDL aufbauen.

Die Bibliothek beherbergt eine Vielzahl von C-Funktionen, die das Ansprechen der betreffenden Hardwarekomponenten vereinfachen und zusammenfassen. Auf diese Weise wird garantiert, dass auch wirklich alle Komponenten korrekt zusammenarbeiten. Die Funktionsaufrufe erinnern dabei etwas an die Programmierung unter Microsofts DirectX, so dass Programmierern aus diesem Umfeld ein Umstieg leicht fallen sollte.

Leider fehlen jegliche Routinen zur 3D-Grafikprogrammierung, die laut Autor auch in Zukunft nicht in SDL eingebaut werden sollen. Benötigt man diese Funktionalität, kann man aber glücklicherweise auf die freie OpenGL-Implementierung MESA zurückgreifen. Sieht man einmal von der Möglichkeit einer manuellen C++-Kapselung ab, fehlt leider ebenso eine Anbindungsmöglichkeit an andere Sprachen, wie z.B. Pascal.

Installation

SDL liegt eigentlich jeder Distribution bei, falls nicht, können Sie SDL von der Homepage www.libsdl.org herunterladen. Dort findet man auch noch weitere Infos zu SDL. Wenn Sie zum Beispiel die Version 1.2.3 heruntergeladen haben, entpacken Sie den Tarball (tar xvfz SDL-1.2.3.tar.gz), wechseln in das entstandene Verzeichnis, geben dort ./configure und dann ein. Werden Sie root (su) und geben Sie make install ein.

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