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Do, 14. Dezember 2017, 15:00

Observer - ein außergewöhnliches Adventure-Horror-Spiel

Spielszene aus Observer

Bernd Ritter

Spielszene aus Observer

Steuerung und Gameplay

Zu Beginn des Spiels sitzen wir als Detektiv im postapokalyptischen dystopischen fünften Republik Polen, genauer in Krakau im Jahr 2084. Nach einer Nanophagen-Epidemie mit vielen Toten und einem Krieg und der sogenannten großen Dezimierung, wurde der Weltkonzern CHIRON übermächtig und kontrolliert von nun an alles. Die reiche Bevölkerung lebt stark getrennt von dem dahin vegetierenden Rest.

Am Anfang fielen auch gleich Video-Artefakte in der ersten Szene auf. Zum Glück – zumindest für uns – stellte sich heraus, dass unser Charakter Daniel Lazarski einfach seine Tabletten nicht genommen hatte.

Das Spiel kann mit Maus und Tastatur, aber auch mit Xbox 360 Controller und Steam Controller gesteuert werden. Mit der Umwelt interagiert man dabei mittels eines weißen Punktes, der unser Fadenkreuz darstellt. Auch Auswahlmöglichkeiten in Dialogen werden damit gesteuert, was anfangs etwas trickreich ist, da sich der kleine weiße Punkt sehr oft in der Umgebung verliert. Türen und andere öffenbare Gegenstände werden mit Ziehen oder Drücken geöffnet.

Neben storyrelevanten Elementen kann man auch manchmal mit anderen Gegenständen oder Geräten interagieren. So sind einige Computer zugänglich, an denen man Mails der Besitzer oder Nachrichten aus der deprimierenden Welt des Spiels lesen kann oder auch ein Computerspiel mit einigen Leveln spielen kann.

Die Grafik ist einnehmend. Sie wirkt stimmig für eine dystopische Zukunft, in der die Technik alles durchdringend ist, aber dennoch bodenständig ist und klobige Geräte hervorbringt. Sogar eine C64-ähnliche Tastatur kann man zu Beginn schon ausmachen. Auch scheint ein Weltkrieg und biologische Kriegsführung nicht auszureichen, C++ den Garaus zu machen, wie man auf einigen der vielen vielen Monitore erkennen kann. Die Wände sind oft durchzogen mit elektronischen Wandabgrenzungen, viele Gegenstände sind digital ergänzt worden.

Daniel Lazarski ist als Mind-Detektiv neben Geräten zur Aufspürung von elektronischen Signaturen auch mit biologischen Erkennungsmodulen ausgestattet. Diese werden nach einer kurzen Einführung schnell zum Werkzeug des Spielers und gehen in Fleisch und Blut über.

Observer ist eine gut gemachte Adventure-Horror-Story. Das Cyberpunk-Szenario wirkt erschreckend realistisch. Sehr positiv und erfrischend wirkt das futuristische Setting in Polen. Alle Plakate sind mit polnischen Texten versehen. Die Übersetzung erfolgt über nicht störende Untertitel.

Sobald man dann seinen ersten Hack in eine Person durchgeführt hat, wird es abgedreht. Wer Layers of Fear und The Stanley Parable gespielt hat, wird sich daran erinnert fühlen. In den Gedanken der Personen spielen Kontinuität und Logik und räumliches Verständnis keine Rolle mehr. Neben Schreckelementen gilt es nun Antworten auf seine Fragen in den doch wirren Gedankengängen eines anderen Menschen zu finden. Dieser Teil ist noch besser gelungen als die Inszenierung des Cyberpunk-Krakow selbst. Mit der abstrusen »Logik« eines Gehirns eine Lösung für ein Problem zu finden, um in dem Kriminalfall weiterzukommen, erfordert einige Gehirnwindungen extra.

Fazit

Die Umsetzung und das Setting sind außergewöhnlich. Man fühlt sich ziemlich schnell in die Welt hineinversetzt, der Protagonist wirkt nicht aufgesetzt. Mit dieser Authentizität und der gelungenen grafischen Umsetzung ist Observer in sich stimmig. Die Horror-Elemente könnten für einige abschreckend wirken, wer ein klassisches Adventure oder Detektivspiel sucht, wird sich wahrscheinlich an den gewollt wirren Gedankengängen stören. Wer die Mischung mag, oder beiden Genres etwas abgewinnen kann, sollte sich Observer zulegen.

Kaufen

Observer kann für Linux nur auf Steam für 27,99 Euri erworben werden. Im Humble Store ist es als Steam-Key für 29,99 Euro zu haben. Auf GOG wird es die Linux-Version nicht geben, wie Aspyr auf Nachfrage mitteilte.

Hinweis

Dieser Artikel stammt von Holarse Linux Gaming und wurde mit freundlicher Genehmigung übernommen. Der Originalartikel befindet sich hier.

  • Das Werk darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, Abwandlungen und Bearbeitungen des Werkes sind erlaubt. Der Name des Autors/Rechteinhabers muss in der von ihm festgelegten Weise genannt werden. Dieses Werk bzw. dieser Inhalt darf nicht für kommerzielle Zwecke verwendet werden.

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Kommentare (Insgesamt: 7 || Alle anzeigen )
Re[3]: OT: Unity und Linux (aafhdrv, Fr, 15. Dezember 2017)
Re[2]: OT: Unity und Linux (comrad, Fr, 15. Dezember 2017)
Re: OT: Unity und Linux (aföfjsld, Fr, 15. Dezember 2017)
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