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Do, 1. Februar 2018, 15:00

Tannenberg: Early Access-Version im Test

Gameplay - viel näher dran am klassischen FPS

Im Gegensatz zu den Grabenkämpfen in Verdun spielt sich Tannenberg viel flüssiger: es gibt fast immer irgendein Ziel zu beschießen, und auch sonst ist für reichlich Action gesorgt. Das liegt zum einen an den offeneren Maps (halt viel weniger Gräben, dafür viel offenes Feld) und zum anderen an dem neuen Spielmodus »Maneuver«, in welchem klassischerweise verschiedene taktische Punkte erobert und gehalten werden müssen. Hinzu kommt noch, dass die Spieleranzahl von max. 40 auf 64 hochgeschraubt wurde. Falls nicht genug Mitspieler vorhanden sind, wird die Map mit AI-Bots aufgefüllt, die ihre Aufgabe mal ganz OK, mal weniger gut erfüllen. Taktische Finessen sind von ihnen nicht zu erwarten, dafür treffen sie ganz gut.

Fordernd bleibt das Spiel trotzdem, vor allem weil fast jeder Treffer tödlich ist. Das mag den einen oder anderen erst mal abschrecken, ist aber im Endeffekt genau das Richtige. Es trägt nämlich einen wesentlichen Teil zur Umsetzung der grundlegenden Spielphilosophie bei: Authentizität und Atmosphäre.

Es erscheint logisch, dass man im ersten Weltkrieg auch bei kleinen Verletzungen einfach auf dem Schlachtfeld verblutet ist. Spätestens nach fünf Minuten Spielzeit sprintet man also von Deckung zu Deckung, und das mit einer sehr hohen Aufmerksamkeit. überall lauern die Gegner, somit ist für konstante Anspannung gesorgt. Natürlich kommt es öfter vor, dass man sich grad mal 20 Meter weit bewegt und dann schon erschossen wird. Im Gegenzug kommt es genau so oft vor, dass man aus einer Deckung heraus eine ganze Gruppe von Gegnern erspäht, und wer gut zielen kann, der kann diese Gruppe auch schnell mal komplett aus dem Weg räumen.

Man ist also recht schnell komplett »drin« im Spiel und vergisst auch schnell die Zeit. »Leider« hat man in Tannenberg nicht einen Moment Zeit, sich an der Liebe zum Detail zu erfreuen. Denn natürlich ist es den Entwicklern auch hier wie schon bei Verdun gelungen, die Optik wie auch das Feeling der Schlachten vom ersten Weltkrieg zu vermitteln. Die Uniformen, die Ausrüstung, die Sprachausgabe, die Umgebung... alles ist bis ins kleinste Detail ausgearbeitet und authentisch.

Bisher bietet Tannenberg uns »nur« vier verschiedene Maps an. Allerdings hat man sich hier sehr viel Mühe gegeben, anständige Wettereffekte zu implementieren. Eine Map im Nebel zu spielen, ist einfach etwas komplett anderes. An sich ist man schon fast froh, dass man sich nicht so viele verschiedene Maps merken muss, wenn keine 50 Meter weit sieht. Die sehr gelungenen Wetter- und Lichteffekte bringen genug Abwechslung, um sich trotz der wenigen maps sehr lange mit dem Spiel beschäftigen zu können.

Hardwareanforderungen

Die Anforderungen von Tannenberg sind sehr moderat: Als Minimum sollte man über eine Intel Core2 Duo 2,4 GHz oder einen AMD 3 GHz verfügen, 4 GB RAM, sowie über eine 1 GB Grafikkarte. Hier werden als Beispiel eine Geforce GTX960M genannt oder eine Radeon HD7750. Empfohlen für beste Ergebnisse sind dann 8 GB RAM und eine 4 GB Grafikkarte. Alles in allem sollte also hier ein breites Publikum angesprochen werden.

Fazit

Wer Verdun mag, wird Tannenberg lieben, und sollte es kaufen, vor allem weil es recht günstig als »Erweiterung« zu haben ist. Wer den ersten Teil noch nicht hat, und ganz gerne mal einen ordentlichen FPS Multiplayer spielt, der sollte auf jeden Fall zugreifen. Das Risiko bei diesem Early Access Titel ist minimal, dafür das Potential enorm und die Preise moderat.

Auch wenn es (bisher) nur vier verschiedene Maps gibt: Die Wettereffekte tragen ihren Teil zum Umfang bei und bringen jede Menge Abwechslung mit.

Bleibt zu hoffen, dass die Interaktion von beiden Teilen bald implementiert wird, dann kann man in voller Bandbreite Spass haben. Für mich persönlich ist Tannenberg schon jetzt einer der besten FPS-Spiele, die nativ unter Linux zu haben sind.

Hinweis

Dieser Artikel stammt von Holarse Linux Gaming und wurde mit freundlicher Genehmigung übernommen. Der Originalartikel befindet sich hier.

  • Das Werk darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, Abwandlungen und Bearbeitungen des Werkes sind erlaubt. Der Name des Autors/Rechteinhabers muss in der von ihm festgelegten Weise genannt werden. Dieses Werk bzw. dieser Inhalt darf nicht für kommerzielle Zwecke verwendet werden.

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