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So, 18. September 2005, 00:00

iPod, Podcasts und Linux

Podcasts

Absolut hip sind derzeit Podcasts. Podcasting ist eine Verteilungsmethode für selbstproduzierte Audio- und Videodateien über RSS-Feeds. Diese kann man mit speziellen Programmen abonnieren, so dass neue Dateien automatisch heruntergeladen werden. Seit Version 4.9 unterstützt auch iTunes Podcasts und iPods mit aktueller Firmware haben einen extra Menüpunkt für diese. Unter Linux muss man derzeit noch auf Extra-Programme für Podcasts zurückgreifen, die »normalen« iPod-Verwalter können noch nicht damit umgehen. Da diese Programme die Dateien aber (noch) nicht selber auf den iPod übertragen können, bleibt diese Menüpunkt ungenutzt. Die MP3s erscheinen im normalen Musikmenü. Der Sinn der im Folgenden vorgestellten Programme liegt derzeit also nur im automatischen Beziehen der Podcasts. Auf die im iTunes-Shop - auch kostenlos - erhältlichen muss man dabei als Linux-Nutzer natürlich verzichten. Leider ist das Angebot an Podcast-Software für Linux jedoch noch etwas mau.

gPodder

Ursprünglich wurde gPodder in Java entwickelt, der Entwickler arbeitet aber derzeit an einer neuen Implementierung in Python, so dass sich in Zukunft auch mehr Programmierer beteiligen könnten. GPodder verwaltet beliebig viele Feeds und lädt diese dann mit wget herunter. Sobald neue Episoden eines Podcasts verfügbar sind, werden diese automatisch nachgeladen. Dabei können auch abgebrochene Downloads wieder aufgenommen werden, sofern der Server dies unterstützt.

gPodder ist ein schlanker Podcast-Empfänger

Julius Stiebert

gPodder ist ein schlanker Podcast-Empfänger

Die Arbeit mit gPodder ist denkbar einfach: Ist das Programm gestartet, trägt man einfach die Feed-Adresse ein. Aus den dann angezeigten Episoden kann man sich die gewünschten aussuchen und zum Download markieren, was gPodder dann auch prompt erledigt. Dabei zeigt die Software auch die aktuelle Übertragungsrate an. Wer mag, kann sich die heruntergeladenen Dateien gleich mit seinem bevorzugten Audioplayer anhören. Über den Setup-Dialog kann man auch festlegen, wo gPodder die heruntergeladenen Dateien speichern soll. Eine Übersicht aller bereits abgeschlossenen Downloads erleichtert zudem die Organisation der Podcasts. Von hier aus können die fertigen Podcasts natürlich auch angehört werden. Selbstverständlich lassen sich einmal hinzugefügte Feeds auch editieren oder wieder löschen. Wer die MP3-Dateien nun aber auf seinem iPod haben möchte, muss hierfür leider wieder ein anderes Programm bemühen.

Momentan sieht gPodder sehr vielversprechend aus. Es beschränkt sich auf die nötigsten Funktionen und stellt eine komfortable Methode dar, um Podcasts automatisch zu beziehen. Da es sich derzeit noch um Version 0.4 handelt, dürfte sich in der Zukunft noch einiges tun. Schon jetzt kann man gPodder aber ohne Probleme einsetzen. Wer ein grafisches Tool zum Abonnieren von Podcasts sucht, wird sicher Gefallen hieran finden. Ideal wäre, zumindest für iPod-Besitzer, allerdings eine Integration von gPodder in Gtkpod.

Podget

Wer kein grafisches Programm sucht, findet mit Podget ein Tool für die Konsole. Konkret ist Podget ein Shellscript, so dass auch eine Installation entfällt. Um es nutzen zu können, muss man manuell eine Liste mit den gewünschten RSS- oder BitTorrent-Feeds anlegen. Dann kann man podget.sh aufrufen und mittels Parameter das Download-Verzeichnis festlegen. Alsdann beginnt Podget, die eingetragenen Podcasts herunterzuladen - eine genaue Auswahl, welche Episoden gewünscht sind, ist dabei leider nicht möglich. Insofern ist Podget auch etwas unflexibel, denn bietet ein Feed sehr viele Episoden an, kann der Download mitunter sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Möchte man sogar nur eine bestimmte Episode haben, so ist Podget komplett unbrauchbar. Dafür kann Podget automatisch Wiedergabelisten erstellen. Wer es ernsthaft einsetzten möchte, sollte es via Cron aufrufen, so dass beispielsweise nachts neue Podcasts bezogen werden.

BashPodder & BPConf

Auch BashPodder ist ein Bash-Skript zum Beziehen von Podcasts. Mit BPConf existiert ferner ein KDE-Frontend. Wer kein KDE nutzt, kann darüberhinaus auf ein GUI zurückgreifen, das nur Xdialog voraussetzt. Bashpodder funktioniert ähnlich wie Podget: Die gewünschten Podcast-Adressen werden in eine Datei eingetragen und fortan lädt BashPodder die Episoden herunter. Dabei kann man leider auch hier keine genauere Auswahl treffen. Für die heruntergeladenen Dateien erstellt BashPodder auch selbstständig eine Wiedergabeliste.

Mit BPConf gibt es außerdem ein KDE-Frontend, das BashPodder auch gleich mitbringt, so dass man nichts mehr extra installieren muss. Natürlich kann BPConf nicht mehr als BashPodder. Zumindest erleichtert es aber die Bedienung des Skripts und ist gerade bei der Auswahl von Podcast-Feeds komfortabler. Letztlich ist aber auch BashPodder - egal, ob mit oder ohne BPConf - so unflexibel wie Podget. Vor allem, da immer alle Podcasts eines Feeds heruntergeladen werden, empfiehlt sich die Nutzung dieser Bash-Skripte eigentlich nur über einen Cronjob. Wer jedoch ein einfaches Tool sucht, könnte mit BashPodder durchaus glücklich werden.

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