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Do, 15. Dezember 2011, 15:00

OpenSuse 12.1

Oberflächen: Gnome

Gnome unter OpenSuse 12.1

Mirko Lindner

Gnome unter OpenSuse 12.1

Gnome wird in OpenSuse in der Version 3.2.1 ausgeliefert. Der Schwerpunkt der aktuellen Version der Umgebung liegt bei einer besseren Integration von Online-Diensten. Zudem wurden zahlreiche allgemeine Verbesserungen integriert. So ist es nun leichter, die Größe von Fenstern zu ändern, weil der Bereich dafür vergrößert wurde. Die Systemeinstellungen enthalten nun Verknüpfungen mit ähnlichen Einstellungen an anderen Orten. Benachrichtigungen in der rechten unteren Ecke enthalten nun einen Zähler. Zudem haben zwei neue Anwendungen in die Umgebung Einzug gehalten - eine zur zentralen Verwaltung von Online-Konten und eine zur Verwaltung von Kontakten. Nach Kontakten kann auch im Übersichtsmodus gesucht werden. Eine weitere Neuerung ist die Dokumentenverwaltung, um Dokumente zu suchen, zu organisieren und zu betrachten. Der Webbwroser Epiphany kann nun ähnlich wie Firefox einzelne Webseiten als Anwendung auszuführen und auch in der Anwendungsauswahl zu hinterlegen. Hier setzt die neue OpenSuse allerdings – wie die KDE-Umgebung – auf Firefox. Zudem kann die Dateiverwaltung unter Gnome nun eine schnelle Vorschau von Filmen, Musik, Bildern und anderen Dateien anzeigen. Die Vorschau wird mit der Leertaste ein- bzw. ausgeblendet.

Bereits beim ersten Blick auf die ausgelieferte Gnome-Version lässt sich sagen, dass die Entwickler von OpenSuse die Umgebung weitgehend unberührt ließen. Abgesehen von einem veränderten Hintergrund und der Beigabe der eigenen Anwendungen hat sich wenig geändert. Was allerdings auch auffällt ist die eingebundene »Alternate Menu«-Extension, die dem Menü neben einem Suspend auch einen Shutdown-Eintrag spendiert. Ebenfalls enthalten in OpenSuse ist das Gnome Tweak Tool, das die Umgebung um weitere Konfigurationsmöglichkeiten erweitert.

Oberflächen: Weitere Desktops und Anwendungen

LXDE 0.5 und Xfce 4.8 stellen weitere Umgebungen dar, die bereits bei der Installation aus der Liste der Desktops ausgewählt werden können. Genauso wie Gnome und KDE präsentieren sich auch die zwei Alternativen aufgeräumt und an die Distribution angepasst. Beide Umgebungen richten sich dabei an Anwender, die schlankere Alternativen zu den Platzhirschen brauchen. Selbstredend installiert OpenSuse bei der Auswahl der leichtgewichtigen Umgebungen die speziell an die Desktops angepassten Applikationen, gepaart mit eigenen Tools.

Weiterhin mit von der Partie sind in OpenSuse die wichtigsten Webbrowser. Als Browser der Wahl dient dabei Mozillas Firefox 7. Zusätzlich enthalten sind Chromium 17, Opera 11.52, Rekonq 0.8 und die beiden Browser der großen Umgebungen, Konqueror und Epiphany. In Sachen Office setzt OpenSuse weiterhin auf Libreoffice, das nun in der Version 3.4.3 enthalten ist. Ebenfalls in der Distribution enthalten: Scribus 1.4 und eine Betaversion von Calligra 2.4.

Bei den Kommunikationsanwendungen setzt OpenSuse 12.1 auf die KDE-basierte Grupware-Suite Kontact, die nun auf Akonadi aufsetzt. Ebenfalls enthalten sind Evolution 3.2.1 und Thunderbird 7.0.1. Für die Wiedergabe von Multimediainhalten sind unter anderem Banshee 2.2, Amarok 2.4.3 und Clementine 0.7.3 enthalten. Den Grafikbereich decken DigiKam 2.2, Inkscape 0.48.2, Blender, Shotwell 0.11.5, F-spot 0.8.2-14, GIMP 2.6.11 sowie Betaversionen von Krita und Karbon 2.4 ab.

Eine Besonderheit von OpenSuse 12.1 stellt nun auch die Einbindung von Googles neuer Programmiersprache Go dar. Neu in openSUSE ist auch das Shorewall-Konfigurations-Werkzeug. Im Bereich Virtualisierung setzt OpenSuse auf Xen 4.1, KVM und VirtualBox 4.1.

Fazit

Die Weiterentwicklung von OpenSuse 11.4 enttäuscht nicht. Die Integration von Btrfs und Systemd machen Lust auf mehr. Besonders die Verwaltung mittels Snapper und die Yast-Integration können überzeugen und machen neugierig auf die kommenden Funktionen der Distribution.

Apropos Yast: Auch wenn das Tool in der Vergangenheit eine Menge an Prügel einstecken musste und dem Konfigurationswerkzeug der Ruf eines »Zerstörers von eigenen Änderungen« anhaftet, gehört es mit Abstand zu den wichtigsten Tools unter OpenSuse. Denn kaum ein Bereich kann nicht mittels Yast eingerichtet werden. Wer seine Konfiguration vollständig in der Konsole erledigt, wird Yast sicherlich nicht sonderlich viel abgewinnen können. Anfänger und Nutzer, die einfach nur mit Linux arbeiten wollen, werden dagegen in dem Werkzeug einen mächtigen Verbündeten finden, der (fast) alle Wünsche erfüllen kann.

Sowohl Gnome als auch KDE machen einen frischen und aufgeräumten Eindruck. Ob die hervorgehobene Erwähnung der ownClud und Mirall richtig war, muss jeder für sich entscheiden. Unserer Meinung nach hätte das Team noch warten müssen. Insgesamt macht die Integration einen unfertigen Eindruck, was sowohl die Funktionalität als auch die Stabilität anbetrifft.

Zusammenfassend ist OpenSuse 12.1 ein gelungenes Update, das für alle Anwenderschichten interessant sein dürfte. Es ist kein Geheimnis, dass OpenSuse eine einsteigerfreundliche Distribution ist. Diesem Anspruch wird auch das aktuelle Produkt gerecht. Die sehr gute Hardwareerkennung und die schier unerschöpfliche Auswahl an Software, gepaart mit zahlreichen Anwender-Repositorien, erlauben es jedem Nutzer, OpenSuse 12.1 nach seinem Gusto einzurichten.

Fakten

Titel: OpenSuse 12.1
Hersteller: OpenSuse
Download: software.opensuse.org


Box-Versionen:
openSUSE 12.1 - Open source Press - 59,95 EUR
Balsam Professional 12.1 - open-slx - 58,90 EUR

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