Video Disk Recoder auf Basis von easyVDR 1.0
Clients
Die Ausgabe von Bild und Ton kann nicht nur am VDR selbst erfolgen, sondern auch über sogenannte Clients. Verfügbar sind sowohl hardware- als auch softwarebasierte Lösungen. Dieser Abschnitt schneidet nur einige der verfügbaren Lösungen knapp an.
Mit fünf Euro war die VIP 1710 die preiswerteste Lösung, ist aber leider nur noch gebraucht verfügbar. Entsprechende Images sind über das easyVDR-Forum erhältlich. Da diese Lösung von easyVDR vollkommen unabhängig ist, kann die VIP 1710 selbstverständlich auch von den Nutzern aller anderen VDR-Distributionen genutzt werden. Der Entwickler würde sich jedoch über noch mehr Feedback freuen, um diese Lösung weiter zu optimieren.
Weitere Hardwareplattformen sind z.B. die MVP-Box von Hauppauge, welche mit der »VOMP«-Software zum VDR-Client wird. Das teurere Apple-TV wird durch geübte Bastler auf den Betrieb mit XBMC umgerüstet und kann so auch als VDR-Client dienen. An der Nutzung des populären Raspberry Pi als günstigen Client wird ebenfalls gearbeitet.
Weiterhin sind mehrere Softwarelösungen verfügbar. In der Standard-Installation von easyVDR kann bereits über das Live-Plugin jeder Rechner im Netzwerk als VDR-Client genutzt werden.
Komfortabler ist auf Windows-Systemen das Programm VOMP on Windows. Mit dem Programm kann nach der Erstkonfiguration die VDR-Funktionalität wie gewohnt genutzt werden. Im Gegensatz zu anderen Software-Lösungen können auch eingebundene Aufnahmen ganz normal abgespielt werden. Sogar die Nutzung von Fernbedienungen ist direkt enthalten.
Da die Dokumentation und die Versionen von »VOMP on Windows« etwas unübersichtlich sind, stellt die easyVDR-Seite einen Mirror mit der HDTV-erprobten Version bereit. Auch diese Software kann distributionsübergreifend genutzt werden.
Auch für die Freunde mobiler Geräte existieren zahlreiche Apps. Unter Android ist das zum Beispiel AndroVDR, welches direkt von easyVDR unterstützt wird. Für iPhone und iPad gibt es iVDR. Um iVDR zu nutzen, ist im Moment etwas Handarbeit nötig. Die Dokumentation ist im easyVDR-Wiki zu finden.
Fazit
Mit easyVDR 1.0 ist eine einfache und schnelle Installation eines Linux-basierten Media-Centers möglich. Eine Vielzahl an Hardware wird out-of-the-Box unterstützt. Die Funktionen sind im Gegensatz zu Kaufgeräten nicht reduziert, sondern es handelt sich um ein vollkommen offenes Linux-System, welches auch von Laien oder älteren Personen genutzt werden kann. Deshalb ist die Nutzung aller Aufnahmen aller Sender frei möglich, da diese nicht mit undokumentierten Formaten vor dem Nutzer versteckt werden.
Im normalen Betrieb handelt es sich um ein Gerät, welches beste Bild- und Tonqualität liefert und bei der Steuerung per Fernbedienung Informationen über das Bildschirm-Menü ausgibt.
Auch die Koexistenz mit Windows- und anderen Clients funktioniert wunderbar. Smartphones und Tablets können das System steuern und auch als Client genutzt werden.
Die Beschaffung und Installation ist für technisch Interessierte problemlos möglich. Bei Fragen gibt es eine hilfsbereite Community rund um VDR und die Distribution easyVDR.
Informationen findet man auf der Projektseite von easyVDR. Hier sind ein Wiki, ein Forum und Bereiche zur gemeinsamen Entwicklung eingerichtet. Auch das VDR-Portal und das VDR-Wiki halten als Urvater der VDR-Gemeinschaft viele Informationen bereit.
Autoreninformation
Martin Neubauer ist Mitgründer und Administrator bei easyVDR. Als Ausgleich zur IT-Compliance liebt er seinen VDR und schwingt gern den Lötkolben, um Mikrocontroller kreativ einzusetzen. Stefan Huskamp sorgte für die deutsche Sprache in diesem Artikel und trägt als Moderator zur easyVDR-Community bei.
Dieser Artikel ist in freiesMagazin 12/2012 (ISSN 1867-7991) erschienen. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung.