FreeBSD 4.11 im Jahre 2017: Abkömmling außergewöhnlicher Auferstehung
Jetzt muss nur noch der vierelf-Entrag in ~/.ssh/known_hosts entfernt werden, bevor wir uns neu verbinden können. Verbindet man sich im Debug-Modus, zeigt sich, dass nun die 4.11-Kiste eine neuere Version von OpenSSH installiert hat als die FreeBSD 11-Arbeitsstation, von der aus ich mich verbinde! :D
Fazit
FreeBSD 4.11 ist inzwischen richtig, richtig, richtig alt. Aber man kann erstaunlich weit kommen mit dem Versuch, moderne Software auf dem System laufen zu lassen - zumindest weitaus modernere Software, als ich für möglich gehalten hätte. Und Sie? Worauf haben Sie getippt? Hätten Sie damit gerechnet, dass wir es bis zum 2016Q4-Pkgsrc-Baum bringen und sogar die neuesten Versionen von OpenSSL und OpenSSH installieren können?
Hier ist eine kleine Zusammenfassung einiger wichtiger Programm-Updates:
- binutils 2.12.1 (2002) -> binutils 2.17 (2006)
- perl 5.005 (1998) -> perl 5.8 (2002) -> perl 5.18 (2013) -> perl 5.24 (2016)
- GCC 2.95.4 (2001) -> GCC 3.4.6 (2006) -> GCC 4.4.7 (2012)
- OpenSSH 3.5 (2002) -> OpenSSH 4.6 (2007) -> OpenSSH 7.3 (2016)
Gar nicht mal so schlecht, oder? Der deutlichste Ausreißer nach unten sind hier die Binutils. Neuere Versionen wären wahrscheinlich möglich, aber dabei gibt es eine Lücke in Pkgsrc: Dort ist man lange bei 2.17 geblieben und dann direkt auf Version 2.22 gesprungen, die mit FreeBSD 4.11 nicht zusammenarbeitet. GCC 4.5.3 lässt sich übrigens durchaus bauen, aber dabei geht irgendetwas schief und der Vergleich zwischen Stage 2 und 3 scheitert bei einigen Dateien.
Mein ursprüngliches Ziel, eine neuere OpenSSH-Version zur Verfügung zu stellen, habe ich erreicht und dabei alle Erwartungen, die ich hatte, übertroffen. Natürlich ist noch Raum für Verbesserungen, aber das wäre eher keinen weiteren Artikel wert. Ich werde noch Sudo hinzufügen und da Python 2.7 gebaut werden kann, könnte es sogar möglich sein, die 4.11-Server mit salt-ssh zu verwalten (das volle SaltStack funktioniert nicht, da es ZeroMQ benötigt, das sich nicht bauen lässt). Wir haben eine aktuelle Version der BASH und können daher nette Sachen über die .bashrc machen.
Das Abenteuer hat viel länger gedauert als ursprünglich gedacht - etwas über einen Monat (ohne diese Übersetzung!) anstatt der angedachten zwei Wochenenden. Aber das dürfte mit daran gelegen haben, dass ich mehrmals mit einem sauberen System neuangefangen habe, um zu überprüfen, dass alles, was ich hier schreibe, auch funktioniert (und weil GCC4 auf der einzigen Maschine, die ich für das Experiment freiräumen konnte, einfach irre lange kompiliert...). Aber es war eine interessante Erfahrung und ich bereue die Zeit nicht, die ich mit dem legendären FreeBSD 4.11 verbracht habe!
Oh, und vielen Dank an alle, die an Pkgsrc beteiligt sind! Ich habe zumeist nicht viel mit NetBSD zu tun, aber Pkgsrc ist extrem nützlich. Vielleicht verwende ich es in Zukunft auch auf anderen Systemen (z.B. auf Linux). Und natürlich: danke fürs Lesen. Ich hoffe, es war für Sie auch aufschlussreich oder zumindest unterhaltsam!