Login
Newsletter
Sa, 25. März 2000, 16:35

Netzwerkverbindungen mit dem Midnight-Commander

Mit dem Midnight-Commander ist es relativ komfortabel möglich, im Verzeichnisbaum von Linux zu navigieren und Dateien und Verzeichnisse zu verwalten.

Der sogenannte MC ist ein Clone des bekannten DOS-Programms Norton-Commander. Doch der MC bietet einiges mehr als sein Vorbild. Ein sehr interessantes Feature will ich hier beschreiben. Mit dem Programm ist es möglich, auch sehr komfortabel Netzwerk-Verbindungen zu andren Computern aufzubauen. Der MC arbeitet hier nach einem Client-Server-Verfahren. Der MC selber ist die Client-Software. (Aufruf mc auf der Console). Auf der Serverseite, also dem Rechner auf den zugegriffen werden soll muß der Midnight Commander file server (mcserv) gestartet sein.

Server-Seite :
Der Aufruf des Midnight-Commander file server geschieht durch Eingabe des Befehls mcserv. Soll der mcserv als deamon gestartet werden, was zu empfehlen ist, dann lautet die Befehlszeile mcserv -d. Der mcserv muß als root-Benutzer gestartet werden. Wahlweise kann der mserv-Befehl auch in die init-Scripte eingebunden werden, so daß der Server nach jeden Systemstart verfügbar ist.

Client-Seite:
Ist der Midnight-Commander gestartet (Aufruf durch den Befehl mc), so kann man im Menü (Funktionstaste F9) wahlweise den Menüpunkt "Links" oder "Rechts" auswählen. Das nun aufgeklappte Menü bietet einen Punkt "Netzwerkverbindung ..." Nach Auswahl dieses Punktes und Eingabe der Server-IP-Adresse wird anschließend noch nach einem Passwort gefragt. Das Passwort ist jeweils vom Benutzer abhängig. Nach Eingabe der erforderlichen Daten erscheint nun, je nach Auswahl im rechten bzw. linken Fenster das User-Verzeichnis auf dem entfernten Rechner.

Etwas Technik:
Der mcserv nutzt den Portmapper um dem Server einen Port zuzuweisen. Standardmäßig ist dies der Port 9876. Ist der Portmapper auf dem Server-System nicht installiert so muß der Port manuell zugewiesen werden. Dies geschieht durch die Befehlszeile "mcserv -p portnummer". Der Port 9876 befindet sich nicht im sogenannten sicheren Bereich, der unterhalb von 1024 liegt. Wird eine Firewall zwischen Server und Client eingesetzt, so kann es also sein, daß der Standard- Port abgewiesen wird.

Abschließend:
Der MC und dessen Server werden meist zusammen in einem Paket installiert. Ist also der MC installiert, so steht meist auch der mcserv zur Verfügung. Bei der Erstellung dieses Textes wurde der Midnight-Commander in der Version 4.5.37 verwendet.

Pro-Linux
Pro-Linux @Facebook
Neue Nachrichten