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Do, 19. Juli 2007, 13:58

Software::Kernel

Kernel 2.6.23 mit erweiterter Virtualisierung

Bereits die kommende Version 2.6.23 des Linux-Kernels soll Xen integrieren und KVM mit neuen Funktionen erweitern.

Mit Xen wird im kommenden Kernel ein weiterer Ansatz zur Virtualisierung Einzug halten. Dazu wurden gleich 44 Patches in das offizielle Git-Repository des Kernels übernommen. Möglich macht es eine spezielle Schnittstelle im Kernel 2.6.20, die den Betrieb eines paravirtualisierten oder nativen Kernels erlaubt.

Xen kämpft bereits seit geraumer Zeit um den Einzug in den offiziellen Kernel. Zwar wird die Technologie von vielen Distributoren angeboten, doch die Aufnahme in den Kernel blieb Xen verwehrt. Vereinzelte Überlegungen zur Integration von Xen in den Linux-Kernel waren schon seit einiger Zeit im Gespräch, doch gab es einige Zweifel und auch Wünsche von Kernelmaintainer Andrew Morton zu einer Überarbeitung des Xen-Codes vor seiner Integration in den Kernel.

Mit der nun erfolgten Aufnahme ist der Kampf um den Einzug allerdings noch nicht beendet. Wie dem Patchset entnommen werden kann, haben die Entwickler nicht alle Funktionen von Xen übernommen. Der Kernel lässt sich im Moment nur als unprivilegiertes DomU-Gastsystem übersetzen. Eine privilegierte Dom0 lässt sich aus den momentanen Quellen noch nicht erzeugen. Dazu muss der Kernel um weitere Patches ergänzt werden. Ferner funktioniert mit der momentanen Implementierung Suspend und Resume nicht. Das Durchreichen von PCI-Geräten funktioniert auch noch nicht. Wann und ob diese Funktionen in den offiziellen Kernel Einzug halten werden, steht noch nicht fest.

Unterdessen macht die von den Kernelentwicklern favorisierte KVM (Kernel-based Virtual Machine for Linux) weitere Fortschritte. Wie die Entwickler bekannt gaben, wird sie bereits im Kernel 2.6.23 SMP für Gastsysteme unterstützen. Auch hier wurden die Patches bereits in das offizielle Repository eingepflegt. Laut Aussage der Entwickler soll die Lösung auf einem SMP-Gastsystem nun über 40% schneller laufen. Auch die Geschwindigkeit auf einem Single-CPU-System soll weiter verbessert worden sein.

Neben Xen und KVM darf sich auch der x86-Hypervisor »Lguest« Hoffnung auf eine Aufnahme in den Kernel machen. Dass er in Kernel 2.6.23 enthalten sein wird, ist im Moment eher unwahrscheinlich. Zwar hatte Andrew Morton vorgeschlagen, Lguest schon in die kommende Version des Kernels zu implementieren, doch fehlen im Moment noch entsprechende Patches im Entwicklungszweig.

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