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Di, 28. Juni 2011, 18:48

Software::Groupware

Neue Version von Scalix erst im kommenden Jahr

Wie die Verantwortlichen hinter der Groupware-Lösung Scalix bekannt gaben, ist mit einer neuen Hauptversion erst im kommenden Jahr zu rechnen. Und das, obwohl die Lösung eine neues Version dringend gebrauchen könnte. Eine Bestandsaufnahme.

Still ist es geworden um die proprietäre Groupware-Lösung Scalix. Die letzte stabile Version 11.4 datiert auf Ende Mai 2008. Die letzte korrigierte Version 11.4.6 erschien Ende 2009 und die auf der Seite des Unternehmens beworbene Unterstützung für Evolution funktioniert schon eine Weile nicht mehr. Seitdem warten die Anwender der Plattform auf Zeichen. Doch wichtiger als Zeichen sind der Gemeinschaft rund um die ehemals als OpenMail bekannte Lösung klare Bekenntnisse und vor allem Fakten. Gerade diese scheinen aber der Nutzerschaft zu fehlen.

Schaut man in das nur registrierten Anwendern zugängliche Forum, so wird einem ein Bild geboten, das kaum verheerender sein könnte. Offen diskutieren die Anwender den Tod der Plattform und tauschen gegenseitig Horrorszenarien aus. Da wird von einem kompletten Versagen des hinter Scalix stehenden Distributors Xandros gesprochen und von einer kaum noch vorhandenen Verfügbarkeit des Supports. Vor allem aber diskutiert die Gemeinschaft die kommende Version von Scalix, die funktionelle Verbesserungen, unter anderem auch eine Unterstützung für neue Distributionen und Browser, bringen soll. Jene ominöse Version, die bereits Ende 2009 bei Scalix-Mitarbeitern angeblich im Einsatz war und deren Freigabe nur eine Frage von Wochen zu sein schien.

Knapp 18 Monate später ist von Scalix 11.5 immer noch keine Spur vorhanden. Weit dramatischer ist allerdings die Tatsache, dass seit 18 Monaten kein weiteres Update mehr für das essentielle System vieler Unternehmen veröffentlicht wurde. Wie sehr das an den Anwendern nagt, sieht man ebenfalls im Forum, das sich auch zu einem Forum für (angedrohte) Abschiede verwandelt hat.

Doch weit gefährlicher sind jene stille Anwender, die sich ohne eine Ankündigung von Scalix verabschieden. So geschehen offenbar mit einem Referenzkunden von Scalix, der laut Aussagen eines Branchenkenners seine Server mit 10.000 Arbeitsplätzen zurück zu Microsoft Exchange migrieren wird. Auf Anfrage von Pro-Linux wollte sich das Unternehmen öffentlich nicht »zu solchen Themen« und zur IT-Strategie äußern. Die aufgekommenen Gerüchte dementieren wollte die Firma allerdings auch nicht.

Xandros selbst weist die vor allem im Forum verbreitete Meinung über das Ableben von Scalix zurück. Das seien lediglich Gerüchte, so der Vice President Sales&Marketing für den EMEA-Bereich, Pascal Lauria. Das Unternehmen plane auch keinen Verkauf von Scalix. Richtig sei allerdings, dass Xandros nach einem Investor suche, der einen signifikanten Teil von Scalix übernehmen werde. Entsprechende Vorbereitungen seien bereits im Gange.

Zugleich schreitet die Entwicklung von Scalix laut Lauria mit einem verkleinerten Entwicklerstamm voran. Grund dafür sind unter anderem die Abgänge von zwei Entwicklern zu Zimbra. Das Unternehmen sei allerdings zuversichtlich, noch in diesem Jahr ein Update für die mittlerweile angestaubte Version 11.4 zu veröffentlichen. Als Datum nennt Xandros das vierte Quartal 2011. Im ersten Quartal 2012 soll die Hauptversion 11.5 mit neuen Funktionen folgen.

Damit würde Xandros, sollte alles nach Plan verlaufen, fast zwei Jahre nach der initialen Vorstellung von Microsoft Office 2010 und damit auch Outlook 2010 die neue Version unterstützen. Für viele Unternehmen wird das wahrscheinlich zu spät sein. Für sie stellt sich daher eher die Frage, ob sie weiterhin auf eine Linux-basierte Lösung aufsetzen oder zurück zu Windows wechseln.

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