Software::Browser
Mozillas Projekt Quantum soll Firefox weiter modernisieren
Mit dem jetzt vorgestellten Projekt Quantum will Mozilla seinem Browser Firefox eine modernisierte Web-Engine unterschieben.
Mozilla Foundation
Mit
Electrolysis hat Mozilla in den vergangenen Monaten den Grundstein für einen sichereren modernen Browser gelegt. Allerdings hinkt die derzeit genutzte Web-Engine Gecko der Entwicklung hinterher, da sie nicht in der Lage ist, die Errungenschaften moderner Hardware adäquat umzusetzen. Mozilla unterstützt zwar seit 2012 die Entwicklung einer komplett neuen, in
Rust geschriebenen Engine im Projekt Servo, aber eine
im Juni 2016 veröffentlichte technische Vorschau ließ erahnen, dass hier noch viel Arbeit einfließen muss, bevor Servo die Gecko-Engine ersetzen kann.
Jetzt stellte David Beyant, Leiter der Plattformentwicklung bei Mozilla, das ebenfalls in großen Teilen in Rust realisierte Projekt Quantum vor. Damit sollen bereits 2017 Erkenntnisse und Entwicklungen aus Servo zu den Nutzern von Firefox gelangen. Teile von Servo werden dabei bereits jetzt gegen entsprechende Teile von Gecko ausgetauscht, wobei die Gecko-Engine aber als Grundlage erhalten bleibt. Ansatzpunkt der ersten Änderungen, die im nächsten Jahr die Anwender erreichen sollen sind zunächst die bessere Ausnutzung moderner Hardwarefunktionen wie etwa Parallelisierung und Auslagerung von Rechenlast an die GPU. Weitere Errungenschaften von Servo sollen später folgen.
Dabei sollen auch grundlegende Bestandteile eines Browsers in Frage gestellt werden. Dazu zählen laut Bryant beispielsweise die Art, wie CSS eingesetzt wird oder wie DOM-Operationen durchgeführt werden. Generell soll die heutige Form des Renderns von Inhalten neu überdacht werden. Die neue Engine wird anfangs für Linux, Android, OS X und Windows zur Verfügung stehen, Unterstützung für iOS könnte später folgen.
Im Mozilla Wiki finden sich weitere Einzelheiten zu Mozillas geplantem Quantensprung. Dort werden auch die einzelnen Bestandteile des Projekts erläutert.