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Mi, 20. Dezember 2017, 14:54

Software::Distributionen::Ubuntu

Desktop-DVD von Ubuntu 17.10 nach BIOS-Problemen zurückgezogen

Nachdem etliche Benutzer meldeten, dass ihr Lenovo-Laptop nach der Installation von Ubuntu 17.10 ein korruptes BIOS aufwies, hat der Linux-Distributor die Desktop-DVD von Ubuntu 17.10 vorerst zurückgezogen. Eine Korrektur des Problems ist zwar mittlerweile im Test, aber eine Reparatur betroffener Systeme ist derzeit noch nicht möglich.

Canonical

Ubuntu 17.10 »Artful Aardvark« ist die aktuellste Version von Ubuntu, die vor zwei Monaten freigegeben wurde. Wirkliche Gründe für die Benutzung dieser Ausgabe auf dem Desktop gibt es keine, da normale Benutzer ausschließlich die LTS-Versionen nutzen sollten. Dennoch gibt es eine Reihe von Benutzern, die 17.10 auf ihren Laptops installiert haben. Bei einer Reihe von Laptops kam es dabei dazu, dass das BIOS korrumpiert wurde. Entsprechende Fehlerberichte wurden seit dem 23. November in Ticket 1734147 dokumentiert. Es scheint, als seien früher bereits gemeldete Warnungen vor dem Problem ignoriert worden.

Betroffen sind eine ganze Reihe von Lenovo-Laptops, vermutlich auch Acer Aspire E5-771G und möglicherweise einige Modelle anderer Hersteller wie Toshiba L50B-23G. Laut Ubuntu sind nicht alle Modelle betroffen. Diejenigen, die bei Ubuntu getestet wurden, zeigten das Problem nicht. Wenn das Problem auftritt, ist das Symptom, dass nach der Installation von Ubuntu 17.10 keine Änderungen an den BIOS-Einstellungen mehr möglich sind und das System nicht mehr von USB-Sticks, teilweise auch nicht von der Festplatte gebootet werden kann. Betroffene Systeme sind somit weitgehend unbrauchbar.

Es ist nicht einmal eine Installation nötig, um das Problem auszulösen. Einige Benutzer hatten lediglich das Live-Image gebootet. Es ist noch kein Weg bekannt, die Systeme wieder herzustellen. Von Lenovo kam lediglich der Vorschlag, die Rechner einzusenden und den BIOS-Chip tauschen zu lassen, was von den Benutzern selbst zu zahlen wäre.

Als Reaktion auf die Probleme hat Ubuntu den Download des Desktop-ISOs von Ubuntu 17.10 zurückgezogen. Wann dies genau passierte, ist nicht ersichtlich. Andere Varianten von Ubuntu 17.10 stehen weiterhin zum Download bereit. Eine korrigierte ISO-Datei soll bereitgestellt werden, sobald das Problem gelöst und die Lösung verifiziert ist.

Als Ursache des Problems konnte inzwischen der Intel-SPI-Treiber identifiziert werden. Das bedeutet, dass andere Distributionen mit diesem Treiber ebenfalls betroffen sein können. Einzelne Berichte legen nahe, dass das auch tatsächlich der Fall ist. Eine korrigierte Version des Treibers wird zur Zeit von Ubuntu getestet. Außerdem arbeitet der Distributor nach eigenen Angaben mit Lenovo zusammen, um die eigentliche Ursache zu finden und eine Wiederherstellung der Geräte zu ermöglichen, ohne sie zur Reparatur einsenden zu müssen.

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