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Fr, 29. März 2019, 08:10

Software::Desktop::Gnome

Gentoo: Gnome 3.30 ohne Systemd

Die Gentoo-Entwickler haben eine Testversion ihrer Erweiterung veröffentlicht, die es ermöglicht Gnome 3.30 auch auf Umgebungen ohne Systemd zu starten.

Andreas Reichel

Systemd ist ein Daemon für Linux-Systeme, der als init-Prozess als erster Prozess zum Starten, Überwachen und Beenden weiterer Prozesse dient. Das System wurde von Lennart Poettering und Kay Sievers initiiert und findet mittlerweile einen breiten Einsatz in vielen Distributionen.

Gänzlich unumstritten ist der Einsatz von Systemd allerdings nicht. Kritiker bemängeln unter anderem, dass die neue Lösung viele Ansätze von Unix verwerfe und einen monolithischen, kaum zu überblickenden Block darstelle, der stetig an Komplexität zunehme, ohne merkliche Vorteile zu bringen. Erschwerend kommt hinzu, dass mittlerweile auch andere Anwendungen auf Systemd aufsetzen und sich beispielsweise nur schwer auf Alternativen instillieren lassen. Dazu zählt unter anderem auch die Gnome-Umgebung, die mit der Einführung einer logind-Abhängigkeit Systemd zur Pflicht machte.

Die Entwickler von Gentoo versuchen deshalb bereits seit geraumer Zeit, diese Abhängigkeit zu eliminieren und entwickeln unter dem Namen »Elogind« eine eingenständige Version von logind. Der Daemon basiert auf den Quellen von Systemd 291 und stellt eine eigenständige Anwendung dar, die lediglich die von logind bereitgestellten Dienste beinhaltet. Eine Bibliothek unter dem Namen »libelogind« vereint dazu eine Teilmenge an Funktionen von Systemd.

Laut den Entwicklern ist die Implementierung weitgehend stabil. So gab das Projekt Mitte dieser Woche bekannt, auch Gnome 3.30 zu unterstützen. Damit ist es ab sofort Nutzern möglich, eine relativ neue Version der Umgebung auch mit OpenRC zu betreiben. Die aktuellste Version von Gnome ist aber auch schon in der Mache und soll in Kürze als Test verfügbar sein. In den nächsten zwei Monaten soll die Anbindung dann als stabil gekennzeichnet werden.

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