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Fr, 16. August 2019, 08:21

Software::Distributionen::BSD::FreeBSD

FreeBSD 13 entfernt GCC

Nachdem die Entwickler von FreeBSD in der Vergangenheit einen Schwenk von GCC hin zu Clang angekündigt hatten, wird die GNU Compiler Collection aus der kommenden Version des Produktzes vollständig entfernt werden.

Anton K. Gural/freebsd.org

Bereits Mitte 2012 gaben die Entwickler von FreeBSD bekannt, in der Version 10 der Distribution Clang zum Standard-Compiler erheben zu wollen. Clang selbst gilt bereits seit September 2009 offiziell als stabil und ist laut der Definition der Entwickler auch produktiv einsetzbar. Die Software verspricht gegenüber GCC schnellere Übersetzungsläufe mit geringerem Speicherverbrauch und als Ergebnis oftmals auch kleinere ausführbare Programme. Die BSD-Lizenz, unter der Clang vertrieben wird, wird von diversen Projekten zudem als liberaler und damit geeigneter als die von GCC erachtet. Vor allem die BSD-Projekte machen sich deshalb stark dafür, Clang als Standard-Compiler für ihre Systeme zu nutzen.

Laut der damaligen Ankündigung liefen die Arbeiten bereits seit geraumer Zeit auf Hochtouren. Der Zeitplan sah vor, GCC als Standard-Compiler »so früh wie möglich« durch Clang abzulösen. Die Chancen dafür standen auch gut, denn bereits 2012 ließ sich der komplette FreeBSD-Standard-Kernel mittels Clang übersetzen, ohne dass es zu Warnungen oder gar Fehlern kam. Für die Anpassung der restlichen Anwendungen sollte das Team allerdings noch mehr als benötigen. Denn, wie die Entwickler bekannt gaben, wird die kommende Version von FreeBSD die erste Version der Distribution sein, die komplett auf GCC verzichten wird.

Der erste Schritt sieht vor, GCC noch bis Ende dieses Monats aus dem automatischen Erstellungsprozess (CI) zu entkoppeln. Bis Ende des Jahres soll die aktuell genutzte Version 4.2.1 weitgehend aus dem Release-Prozess verschwinden, bevor bis April 2020 GCC und alle Abhängigkeiten komplett aus der Distribution entfernt werden. Spätestens Ende Juli 2020 sollen FreeBSD komplett auf LLVM umgestellt worden sein. Plattformen, die nicht von LLVM unterstützt werden oder für die keine andere Alternative existiert, sollen dabei nicht mehr bei Veröffentlichungen berücksichtigt werden.

Gänzlich verschwinden wird GCC aus der Distribution allerdings nicht. Mit GCC 6.2 existiert bereits eine Alternative, die auf x86_64.Plattformen bei Problemen genutzt werden kann. »Wir möchten die Unterstützung von modernen GCC-Versionen beibehalten, da die Debuggbarkeit höher ist«, schreibt Warner Losh in seiner Ankündigung.

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