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Di, 8. Oktober 2019, 10:45

Gemeinschaft::Personen

Richard Stallman soll den alleinigen Vorstand des GNU-Projekts aufgeben

Richard Stallman soll laut einer Forderung in einer öffentlichen Erklärung von 18 GNU-Maintainern auch den Vorstand von GNU aufgeben und Mitbestimmung zulassen.

Am 16.9. sah sich Richard Stallman aufgrund zunehmender Kritik gezwungen, als Präsident der Free Software Foundation zurückzutreten. Zehn Tage später verkündete er, er werde Vorstand des von ihm ebenfalls gegründeten GNU-Projekts bleiben. Einen Tag später war jedoch auf seiner Webseite kurz und knapp zu lesen, er sei auch von diesem Posten zurückgetreten. Gleichzeitig gab es Meldungen, die Webseite sei von Dritten manipuliert worden. Die Meldung des Rücktritts verbleib jedoch noch Tage auf der Seite, was den Eindruck ihrer Richtigkeit verstärkte.

Jetzt ist jedoch klar, dass Stallman noch an der Spitze von GNU steht. Noch, denn 18 GNU-Maintainer fordern nun in einer öffentlichen Erklärung, er solle diesen Posten mit anderen Projektmitgliedern teilen, um das GNU-Projekt vor möglichen negativen Folgen zu bewahren. Dort heißt es eingangs, Stallman stehe seit Jahrzehnten unermüdlich für die Freie-Software-Bewegung und dafür sei ihm Dank geschuldet.

Jedoch habe sein Verhalten über die Jahre »einen Kernwert des GNU-Projekts untergraben: die Befähigung aller Computerbenutzer«. GNU erfülle seine Mission nicht, wenn das Verhalten seines Vorstands einen großen Teil derjenigen entfremdet, die es erreichen möchte. Damit spielen die namentlich aufgeführten Unterzeichner der Erklärung auf Stallmans über die Jahre häufiger gemachten umstrittenen Äußerungen zur Pädophilie an.

Es sei jetzt an der Zeit, dass GNU-Maintainer gemeinsam über die Organisation des Projekts entscheiden, heißt es dort weiter. Das GNU-Projekt müsse jedem das Gefühl vermitteln, seine Freiheit zu verteidigen. Der Erklärung war eine Veröffentlichung der FSF vorausgegangen, die erklärt, das künftige Verhältnis von FSF und GNU werde derzeit mit dem GNU-Vorstand besprochen. Die FSF unterstützt GNU unter anderem mit Geld und Infrastruktur.

Der Aufruf zur Mitbestimmung über das GNU-Projekt ist von 18 Maintainern unterzeichnet, insgesamt verfügt das Projekt jedoch über mehr als 300 Projektbetreuer. Die Erklärung fordert diese auf, nun gemeinsam über die Zukunft von GNU zu beraten. Bereits vor zehn Tagen war von einem der Unterzeichner eine Initiative in Richtung Neuorganisation der Bewegung angeschoben worden.

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