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Mi, 30. Oktober 2019, 11:27

Software::Distributionen::Debian

Debian entscheidet über alternative Init-Systeme

Debian Projektleiter Sam Hartman wird die Debian-Entwickler zur Entscheidungsfindung über die Notwendigkeit der Bereitstellung von Alternativen zu Systemd als Init-System aufrufen.

Software in the Public Interest (SPI)

Das Thema Init-Systeme hat Debian schon mehrfach erschüttert. Zuletzt 2014, als sich Debian nach zähem Ringen durch eine Entscheidung des Technischen Komitees für Systemd als künftigen Standard beim Init-System entschied. Seit einigen Wochen deutet sich in Diskussionen auf der Entwicklerliste an, dass SysVinit und Alternativen anscheinend an Unterstützung im Projekt verlieren. Debians derzeitiger Projektleiter (DPL) Sam Hartman machte das Thema zum Hauptpunkt seiner monatlichen Zusammenfassung Bits from the DPL für August.

Anlass war die Blockade einer neuen Version des Pakets Elogind seitens eines Mitglieds des Release-Teams. Elogind ist eine bei Gentoo entwickelte Alternative zu logind, die ohne Systemd auskommt. Durch die Blockade wurde das Paket daran gehindert, in das Testing-Repositorium zu gelangen. Eine Diskussion im IRC und die Diskussion der Paketbetreuer von Elogind und Systemd verliefen zunächst fruchtlos. Hartman sah eine Situation heraufziehen, in der das Einholen der Standpunkte aller Entwickler des Projekts zur Frage der Unterstützung von Init-Systemen nötig würde. Das Werkzeug dazu heißt bei Debian »General Resolution« (GR) oder auch »Allgemeine Abstimmung« und ruft die Entwickler auf, ihre Meinung zu einer Reihe von vordefinierten Fragen zu einem Thema in einer Abstimmung kundzutun.

Seit dieser Verlautbarung sind laut Hartman einige Dinge passiert, die die Möglichkeit einer GR zur Gewissheit werden ließen, wie er in den Bits from the DPL for September/October 2019 erläutert. Während die Maintainer von Elogind, allen voran Mark Hindley, sich alle Mühe geben, auf Einwände in der Diskussion einzugehen und ein akzeptables Paket in den Testing-Zweig zu bekommen, mehren sich die Stimmen von Entwicklern, die Alternativen zu Systemd keine große Chance mehr einräumen. Daher stellt sich die Frage, wie sich Debian zur künftigen Bereitstellung von SysVinit und anderen Init-Systemen aufstellt. Auch in den Richtlinien gibt es keinen Konsens zu diesen Init-Fragen. Da der DPL sich mittlerweile außerstande sieht, zwischen Teams und innerhalb von Teams in dieser Sache zu vermitteln, wird derzeit die Fragestellung für eine GR erarbeitet. Ziel ist eine offizielle Standortbestimmung in Sachen Init.

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